Mittwoch, 18. Juni 2008

Wir kommen zurueck...

Unglaublicherweise haben wir nun tatsaechlich 364 unvergessliche Tage erlebt. Es gab tief bewegende Erlebnisse genauso wie Tage voller Stress, Hektik und Aerger. Heute Nacht um 0:45 hebt unser Flieger ab und viele von Euch werden wir bereits in ein paar Stunden wiedersehen. Wir freuen uns natuerlich. Genauso schwer faellt es uns aber auch zu akzeptieren das diese einmalige Zeit wirklich vorbei ist.

Also dann, bis gleich...

Montag, 16. Juni 2008

We dress us up a little bit

Thailand ist ja nicht nur fuer sein gutes Essen und tolle Straende beruehmt. Man(n) kann sich auch guenstig einen massgeschneiderten Anzug zulegen. Selbiges haben Mario und ich gleich am Anfang erledigt. Das Ergebnis und mal einen ganz anderen Look praesentiere ich Euch mit den folgenden Bildern.



Sonntag, 15. Juni 2008

Kurz vor 24:00 Uhr. Lamai Beach. Unsere letzte Nacht auf Koh Samui ist angebrochen. Mit dem Gedanken im Kopf in den naechsten Tagen ein Jahr mit wunderbaren Erlebnissen zu beschliessen laufen wir etwas truebselig durch den partysuechtigen Strom von Touristen. Obwohl das Wetter die letzten Tage ueberhaupt nicht meinen Vorstellungen entsprach war die Zeit hier sehr angenehm. Gegen zwei Uhr steuern wir unseren wohlbekannten Fusion Club an.

Kurz nach sieben Uhr befinden wir uns noch einmal am Strand vor unserer Bungalow-Anlage. Wir wollen die letzten Stunden bis zur Abreise gemuetlich hier verbringen. Fuer eine gute Stunde nicker ich etwas ein. Halb zwoelf kommt unser Shuttle und bringt uns nach Nathon. Hier warten wir 30 Minuten um in einen Bus zu steigen der uns den halben Weg wieder zurueck bringt. Letztlich biegen wir doch nach Donsak ab um die Faehre nach Surat Thani zu nehmen. Dort springen wir wieder in unseren Bus. Irgendwo an der Strasse werden wir mit dem Hinweis, dass in wenigen Minuten unser naechster Bus kommen soll, entlassen. Schon kommt ein Tuk Tuk an, laedt uns ein und wir landen im naechsten Transport-Buero. Zwei Stunden sollen wir warten bis unser Bus hier ist. Wir sitzen in einem kleinen Raum, das Rolltor ist offen und die Markise spendet etwas Schatten. Wir verputzen eine Instant-Tom Yum Suppe und setzen uns anschliessend fuer eine Weile auf den Gehweg in die Sonne. Nach schier endloser Warterei kommt das gleiche Tuk Tuk, wir schmeissen unser Gepaeck erneut herein und klettern hinterher. Wieder fahren wir gute 20 Minuten. Diesmal landen wir in einem der ueberteuerten Busrestaurants. Noch einmal warten wir ueber eine Stunde bis unser VIP Bus, eine recht heruntergekommene Transporteinheit, endlich vorfaehrt. Mittlerweile ist es halb acht und wir sind seit sechs Stunden unterwegs. Wie lang ich bereits wach bin moechte ich jetzt gar nicht nachrechnen.

Wir erreichen Bangkok, mit eineinhalb Stunden Verspaetung, um halb sechs am naechsten Morgen. Unsere letzte Busfahrt auf unserem Trip hatte es noch einmal in sich. Trotz Klimaanlage war die Luftfeuchte im Bus unertraeglich. Die Strassen so unterirdisch schlecht, dass der Busfahrer staendig ploetzliche Ausweichmanoever fuer noetig befunden hat und die Passagiere in ihren Versuchen etwas Schlaf zu finden ordentlich hin- und herflogen. Der Bruder hat es richtig gemacht. Vielleicht haetten wir auch die 54 EUR mehr investieren und einfach in den bequemen Flieger steigen sollen?! Aber das war die letzten 362 Tage nicht unbedingt unser Stil, dann brauchen wir auf die restlichen Tage auch nicht damit anfangen. Der Bus haelt natuerlich nicht direkt vor der Kaoh San. So ist der Backpacker noch einmal genoetigt die Dienste der bereits bereitstehenden Taxi- und Tuk Tuk-Fahrer in Anspruch zu nehmen. 40 Baht fuer 2 Minuten Fahrt, bitte, danke! Endlich wieder im Green House auf meinem Bett merke ich den Verlust meiner Kreditkarte. Mann, noch 3 Tage und ich haette es geschafft. Vor der Busfahrt hatte ich sie noch. Ich begreif's einfach nicht. Mein uebermuedetes Hirn laesst aber auch keine sinnvollen Rueckschluesse mehr zu. Wir stolpern noch einmal auf der Suche nach etwas Essbaren drauf los. Puenktlich um 8:00 Uhr liegen wir endlich frisch geduscht in unseren Betten. Das Zimmer, der Inbegriff einer Knastzelle, stinkt unbeschreiblich nach abgestandener Luft. Mit voelliger Gleichgueltigkeit versuche ich einfach nur noch in einen tiefen Schlaf zu sinken.

Montag, 9. Juni 2008

Koh Tao

Einen Tag mussten wir auf Koh Tao warten, bevor wir unseren viertaegigen Tauchkurs beginnen konnten. Unsere Tauchschule, Calypso, liegt in der Tanote Bay im Suedosten der Insel. Auch hier sind zur Zeit nur wenige Touristen unterwegs. Es ist sehr ruhig und wir haben herrliches Wetter.

Unser Tauchlehrer Balu war Fernfahrer bevor er sich hier auf Koh Tao niedergelassen hat. Der Unterricht ist etwas chaotisch und er hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Dafuer ist er unter Wasser umso professioneller, laesst sich von nichts aus der Ruhe bringen und ist ein perfekter Trainer.

Wir duerfen eine Menge Uebungen absolvieren und die ersten beiden Tage bringen noch nicht das wirkliche Erlebnis. Am dritten Tag wird alles anders. Mein Bruder und ich haben ab der ersten Minute Spass im Wasser. Die wenigen Uebungen heute arbeiten wir gelassen ab. Danach geht's nochmal auf einen Fun-Dive. Fische die meiner Koerperlaenge entsprechen schwimmen unter uns vorbei. Riesige Schwaerme stehen ploetzlich neben mir waehrend wir unseren Safety-Stopp in fuenf Meter Tiefe abhalten.

Am letzten Tag tauchen wir zu einem alten Katamaran-Wrack auf 18 Meter Tiefe. Fuer uns der tiefste Punkt in den letzten Tagen. Wir geniessen unsere beiden Fun-Dives heute und sind total entspannt.

Ich bin voellig begeistert. Trotzdem wird es mich immer mehr in die Berge und zum Klettern ziehen.

Dienstag, 3. Juni 2008

Good Morning, Afternoon

Dieser von ein paar Belfastern fallen gelassene Ausspruch beschreibt den hier taeglichen Ablauf wohl am Besten. Die Parties beginnen um 2:00 Uhr in der Nacht und man ist selten vor 6:00 Uhr im Bett. Am Vormittag ist es fuer alle anderen Aktivitaeten sowieso viel zu heiss. Die Stadt wirkt dann immer wie ausgestorben.

Der Zwischenstopp in Krabi hat sich gelohnt. Auch wenn wir wie eigentlich geplant nicht zum Klettern gekommen sind. Auch dafuer war es einfach zu heiss. Die Straende waren ein Traum und das Essen wie in ganz Thailand einfach nur zum Niederknien. Inzwischen sind wir seit 10 Tagen auf Ko Samui. Der Ort Lamai bietet alles was der gestresste Reisende braucht. Und er ist nicht so gnadenlos ueberlaufen wie die touristischen Hochburgen Chaweng oder Nathon.

Morgen geht's nach Ko Tao. Der Bruder und ich wollen unsere Open Water License machen. Nachdem das Schnorcheln am Great Barrier Reef so beeindruckend war moechte ich unbedingt Tauchen lernen. Und Thailand ist der wohl beste Ort auf der Welt dafuer wenn man nur ein kleines Portemonaie hat. Danach geht es noch nach Koh Phanang und noch einmal zurueck nach Ko Samui.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Es ist 16:00 Uhr. Meine noch mueden Augen erfassen verschwommen unser einfaches Zimmer. Zwei Betten, dicke Matratzen die auf einfachen Spanplatten liegen. Unter dem Bett findet man mittig ein simples Metallgestell um etwas mehr Stabilitaet zu erreichen. Den offensichtlichen Grund dafuer brauche ich wahrscheinlich keinem zu erklaeren. Ich weiss nur eines, ich muss dringend unter die Dusche. Ein leicht verkaterter Kopf und ein eklig verschwitzter Koerper lassen mir keine Wahl. Wie so oft befindet sich die Dusche im gleichen Raum wie die Toilette. Man steht praktisch in der Schuessel. Aber diese Enge ist nichts Neues. Auf meinen Kopf rieselt lauwarmes Wasser. Eiskalt waere mir lieber.

Auf der Suche nach einem Fruehstueck laufen wir durch die Khao San Road. Mario begnuegt sich mit einem Muesli. Fuer mich gibt es eine belebende Suppe mit Huehnchen in Kokosmilch. Der Geschmack ist ueberwaeltigend. Frisches Zitronengras, Thai-Basilikum und unbekannte Zutaten verstroemen einen unwiederstehlichen Duft. Genau so habe ich mir das vorgestellt. Nach dem recht mageren Angebot in Nepal eine willkommene Abwechslung. Um uns sitzen Horden von jungen Leuten, jeder hat mindestens ein Bier auf dem Tisch. Man schaut in unzaehlige glasige Augenpaare. Der Alkoholkonsum hat mit dem Ausschank der Cocktails in Eimern neue Dimensionen erreicht. Obwohl, ich glaube am Ballerman waren es bis zum Verbot richtige Eimer. Hier sind es eher Eimerchen. Wir beenden unser Fruehstueck und der Tag neigt sich schon wieder dem Ende entgegen. Zumindest sagt meine Uhr das. Die Realitaet sieht ganz anders aus. Am Abend ziehe ich noch einmal los um ein paar Eindruecke festzuhalten. Zurueck im Hotel haengt Mario immer noch ueber seinem Buch. Gegen zwei Uhr nachts drehen wir noch einmal gemeinsam eine Runde. Ueberall sitzen Betrunkene. Jeder Taxifahrer versucht uns zu einer Ping Pong Show zu schleppen, ein Bum Bum zu arrangieren oder einfach irgendwohin zu fahren. Es ist erst der zweite Tag aber dieses staendige "Hey my friend" und das Angegrabsche und Rumgezerre nerven mich. Die Hitze laesst uns nicht schlafen und wir lesen beide die Nacht durch. Halb sieben am naechsten Morgen klappe ich mein Buch zu und versuche einzuschlafen.

Mittwoch, 14. Mai 2008

One night in Bangkok

Mit ueber zwei Stunden Verspaetung hebt unsere Maschine endlich in Kathmandu ab. Waehrend das recht gute Kabinenessen (Lamm) aufgetischt wird gibt es ein paar Turbulenzen und mein rechter Sitznachbar ist leicht nervoes. Mehrmals landet sein Ellbogen in meinen Rippen. Links neben mir sitzt ein kleiner Junge, gekleidet in ein riesiges goldenfarbenes Tuch. Ein Moench. Mit ihm sind noch ca. 20 weitere an Board. Fuer sie ist der Flug eher ein grosses Abenteuer und es wird recht ausgelassen herum gealbert. Die Stewards behandeln die Kinder aber mit grossem Respekt.

Gegen 22:00 Uhr haben wir endlich eine Unterkunft gefunden. Beide sind wir nicht wirklich muede also gehts nochmal auf eine Runde ueber die Khao San Road. Wir landen in einer kleinen Strassenkneipe und stehen erst um 6:00 Uhr wieder auf um auf unsere Betten zu fallen.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Uebermorgen geht's zurueck nach Kathmandu. Im bereits langen Bericht vom Circuit habe ich noch ein paar Ergaenzungen gemacht und die naechsten Tage festgehalten. Ist leider immer noch nicht ganz fertig. Aber die zwei fehlenden Tage sollten jetzt auch schnell erzaehlt sein. Also, wer mag' liest noch einmal rein...

Mittwoch, 23. April 2008

Immer noch Pokhara

Bereits acht Tage sind wir nun in diesem Ort wo sich die geschaeftige Hektik Kathmandus ganz gut mit der gelockerten Atmosphaere, welche die unzaehligen Alt-Hippies offensichtlich hier erzeugen, vermischen. Unsere ruhige Unterkunft am See, etwas ausserhalb des Rummels, gibt uns den Raum ein paar Buecher zu lesen und die Seele baumeln zu lassen. Obwohl wir nach wenigen Tagen koerperlich wieder ausgeruht und erholt waren ist es anscheinend der Kopf der noch ein wenig mehr Zeit benoetigt um die Erlebnisse und Eindruecke zu bewaeltigen.

Unsere weiteren Plaene in Nepal sind noch nicht so klar. Wir bleiben sicher noch ein paar Tage hier haengen. Neuigkeiten lasse ich euch wissen...

Dienstag, 15. April 2008

25 Tage Annapurna Circuit und Annapurna Base Camp

Frueh geht es aus dem Bett und unser Guide, Shiva, wartet bereits an der Hotelrezeption als wir vom Fruehstueck gestaerkt im Empfangsbereich erscheinen. Im Taxi geht es durch Kathmandu. Die Stadt erwacht gerade und von der bald herrschenden Hektik ist noch nichts zu spueren. Wir halten noch schnell an einem Geldautomat. Danach fuer Mario noch eine Stirnlampe besorgt und es kann los gehen. Am Busbahnhof bietet sich uns ein aus Suedamerika bekannter Anblick. Viele mehr oder wenig fahrbereite Busse und viele Leute die geschaeftig hin- und herlaufen. Wir brauchen ueber eine Stunde um aus Kathmandu herauszukommen. Der Stopp an der Tankstelle erklaert sich fuer uns erst 10 Minuten spaeter als tatsaechlich der Bus betankt wird. Skeptisch schauen wir auf den mehrfach geflickten Schlauch zwischen Saeule und Zapfhahn. Die sechsstuendige Fahrt verlangt unseren Kniescheiben und dem Sitzfleisch eine Menge ab. Mitten auf der Strasse steht ein verunfallter Bus mit einer ziemlich zerbeulten Front. Kurz spaeter sehen wir einen ueber dem Abgrund haengenden LKW der mit Stahlseilen vor dem endgueltigen Abrutschen gesichert ist. Nur die Vorderachse befindet sich noch annaehrend auf der Strasse. Da sehr oft Leute auf den riesigen Ladeflaechen mitfahren moechte ich ueber das hier eventuell Geschehene nicht nachdenken. Am Nachmittag erreichen wir Beshisahar. Von hier wollen wir am naechsten Tag die Runde um die Annapurna beginnen.

Am Morgen lassen wir uns recht viel Zeit und sind so wahrscheinlich die Letzten die heute starten. Die anfaenglichen Tagesetappen sind recht kurz und wir erreichen die Teehaeuser jeweils am fruehen Nachmittag. Ich bin ganz froh darueber. Eine kleine Erkaeltung, die aber nach drei Tagen Wandern verschwunden ist, schraenkt mich zu Beginn etwas ein. Der Umfang des Treks ist uns Beiden am Anfang gar nicht recht bewusst und wir amuesieren uns einige Male ueber uns selbst. Das wir nun fuer mehr als drei Wochen im Himalaya unterwegs sein werden realisieren wir erst im Laufe der kommenden Tage.

Temperaturen ueber 30 Grad in der Sonne, und das vor 10:00 Uhr, sind die Strafe fuer uns Langschlaefer. Es geht vordernde Anstiege nach oben und quaelende Abstiege nach unten. Wir querren etliche Fluesse und kleine Schluchten auf weiten und in 20 Meter Hoehe haengenden Bruecken. Ihr Alter koennen die verrosteten Elemente nur schwer verbergen. Staendiger Begleiter sind die unzaehligen Eselkolonnen. Neben den Portern die einzige Moeglichkeit um die abgelegenen Siedlungen mit dem Noetigsten zu versorgen. Mit unseren 15 Kilo schweren Rucksaecken sehen wir neben manchem Porter wie Sonntagsspaziergaenger aus. Einfach unvorstellbare Lasten werden hier auf den Ruecken der Maenner transportiert. Viele laufen nur in Turnschuehen oder gar Flip-Flops. Manche Orte erscheinen wie Filmkulissen. In ihrer Einfachheit fast surreal. Wuerden nicht ueberall Coca Cola, Snickers & Co. erhaeltlich sein fuehlte man sich oft wie in eine fruehere Zeit versetzt. Am Stadtbrunnen, der oft nur aus einem Schlauch besteht der zu einer Quelle fuehrt, wird Geschirr abgewaschen, die Waesche erledigt oder Zaehne geputzt.

Bisher vom Wetter extrem verwoehnt faengt es zwei Stunden vor Manang zu schneien an. Voellig eingeschneit lehnen wir uns gegen den Wind und laufen weiter. Der harte und schnell gegangene Anstieg nach Upper Pisang steckt mir nun in den Knochen und ich bin froh als wir Manang endlich erreichen. Noch bevor wir im Teehaus verschwinden spricht uns Karin an ob wir an einer zahnaerztlichen Studie teilnehmen moechten. Wir sagen zwar zu, liegen aber wenige Minuten spaeter total erledigt in unseren Schlafsaecken und fuehlen uns nicht mehr in der Lage aufzustehen. Wir treffen Karin, Maleika (die Zahnaerztin) und Simone spaeter in Muktinath wieder. Spaeter laufen wir mit den Maedels den Trek gemeinsam. In Manang legen wir aber erstmal einen Ruhetag ein um uns zu akklimatisieren. Am Abend schauen wir uns bei ziemlicher Kaelte in einem kleinen Raum den Film "In eisigen Hoehen" an. John Krakauer's gleichnamiges Buch ueber eine Expedition am Mt. Everest mit katastrophalem Ausgang war die Vorlage.

Zwei Tage vor dem Thorong La Pass befaellt mich Appetitlosigkeit. Die Speisekarte, auf der ganzen Runde gibt es in jedem Teehaus die gleiche Auswahl, ist nach wenigen Tagen ausgereizt. Leichte Uebelkeit wird ein guter Freund von Appetitlosigkeit. Meine Mahlzeiten werden immer kleiner. Das Tibetische Brot, ein in Fett ausgebackener Fladen, zum Fruehstueck ist bereits die erste Herausforderung des Tages. Zu Mittag oder Abend reicht mir oft eine Suppe.

Im Highcamp, rund 600 Meter unterhalb des Passes, ist es extrem kalt. Wir haben die 400 Hoehenmeter zwischen Thorong Phedi und dem Camp in einer halben Stunde ueberwunden. Einhundert Meter leichter Anstieg trennen mich jetzt nur noch von den Baracken des Highcamps. Die Erschoepfung packt mich und ich brauche ganze 15 Minuten fuer diesen letzten Weg. Wir ziehen uns etwas dicker an aber es wird schwierig sich warm zu halten. Der Aufenthaltsraum bietet nur einen kleinen Ofen der aber komplett von einer Gruppe Israelis in Anspruch genommen wird. Mario und ich setzen uns in einem kleinen Raum auf alte Matrazen und schauen mit ein paar Portern und Kindern eine Weile indische Filme im Fernsehen. Nicht das wir irgendetwas verstehen wuerden, aber es ist hier viel waermer als in unserem Zimmer. Dort herrscht beinah Aussentemperatur. Aber auch hier kuehlen wir schnell aus und versuchen uns mit der naechsten heissen Zitrone etwas aufzuwaermen. Nachdem alles nichts hilft zerren wir die Daunenjacken aus den Rucksaecken und steigen auch noch die knapp 80 Meter zum Aussichtspunkt oberhalb des Camps auf. Oben angekommen ist uns nun ordentlich war. Der Ausblick ist herrlich. Wir ueberblicken das Tal durch das wir heute hergekommen sind. Der Wind ist trotzdem eisig und nach ein paar Fotos verschwinden wir wieder. Wir sind keine fuenf Minuten zurueck als es sich endgueltig zusammenzieht und zu schneien beginnt. Socken, Shirt & Hose werden im Schlafsack untergebracht. Unser Atem kondensiert im Zimmer und kalte Sachen am naechsten Morgen sind nicht gerade hilfreich. Ich wache gegen Mitternacht mit heftigen Kopfschmerzen in der Stirn auf. Vor Kaelte und Erschoepfung zitternd nehme ich eine Aspirin. Die bisher geschlafenen vier Stunden werden wohl fuer die heutige Etappe reichen muessen da ich keinen Schlaf mehr finde.

Heute ist der 1. April und der Wecker klingelt um 5:00 Uhr. Zum Fruehstueck quaele ich mir die Haelfte des schlimmsten Apfelkuchens auf der ganze Runde runter. Mehr geht beim besten Willen nicht. Es sind minus zehn Grad und wir beginnen weiter zu steigen. Es geht durch frischen kniehohen Schnee. Langsam geht die Sonne ueber den Gipfelgraten auf. Ein unbeschreibliches Gefuehl der Zufriedenheit, der Ruhe und Freude ergreift mich. Ein lang gehegter Traum geht endlich in Erfuellung. Deshalb bin ich hier. Jeder kraeftezehrende Anstieg hat sich mehr als gelohnt. Zweieinhalb Stunden spaeter stehen wir auf 5.416 Metern und fallen uns in die Arme.

Ein deutsches von Durchfall geplagtes Paar laesst sich von ein paar Yaks den Pass hinaufschleppen. Von den Aerztinnen erfahren wir spaeter, dass der Pass nicht ungefaehrlich ist. Jedes Jahr sterben hier unvorsichtige Menschen die auf die Signale ihres Koerpers einfach nicht hoeren wollen. Letzten Oktober sind nacheinander drei junge Franzosen an der Hoehenkrankheit gestorben. Auch wir haben die Tage zuvor in Manang den Rettungshubschrauber gehoert. Zugegebenermassen werden solche negative Nachrichten gern ausgeblendet.

Den haertesten Abschnitt des Tages haben wir aber ungeahnter Weise noch vor uns - den Abstieg. Erfahrungsgemaess wissen wir, das ein Abstieg oftmals anstrengender ist als der Weg nach oben. Es ist eine ungeheure Belastung fuer die Knie und der Rucksack drueckt einen foermlich zu Boden. Der schmale Weg ist rutschig, vereist und durch die vorherigen Gruppen schon recht ausgetreten. Drei Stunden brauchen wir bis wir Muktinath, die bekannte Pilgerstadt, erreichen.

Am naechsten Tag auf dem Weg nach Kagbeni muss ich mich wirklich alle paar Meter umdrehen um den unbeschreiblichen Anblick immer wieder in mich aufzunehmen. Ich moechte es mir in's Hirn brennen. Der Weg zum Pass hinauf sieht unglaublich aus. Den Himalaja zu ueberqueren ist wirklich ein bewegendes Erlebnis.

Seit gestern haben wir mit ziemlich starken Gegenwinden zu kaempfen die auch noch die naechsten Tage bis nach Jomson anhalten werden. Dafuer ist die Region bekannt. Langsam veraendert sich die Vegetation wieder und es wird gruen. Im malerischen Marpha sehen wir bereits die ersten bluehenden Kirsch und Apfelbaeume. Die Orangenbaueme tragen schon die ersten Fruechte. Hier treffen wir Karin, Maleika & Simone wieder. Von hier laufen wir mit den Dreien die naechsten Tage mehr oder weniger gemeinsam. Da wir schneller unterwegs sind sieht man sich zu den Mahlzeiten und sitzt am Abend gemuetlich zusammen. Wir lernen auch Volker kennen, der seit 4 Monaten auf dem Landweg (Tuerkei, Pakistan, Iran) unterwegs nach Asien ist. Er hat die Annapurna Runde bereits vor 20 Jahren gemacht und es war spannend sich mit ihm zu unterhalten.

In Tatopani legen wir endlich einen Rasttag ein. Die heissen Quellen lassen uns gar keine andere Wahl. Die kuehle Luft und das heisse Wasser sind eine herrliche Wohltat fuer unsere strapazierten Muskeln.

Wir sind auf dem Weg nach Chomrung. Einen einstuendigen Abstieg haben wir gerade hinter uns. Wir rasten 30 Minuten an einem Fluss. Am Himmel stehen bedrohlich die ersten Gewitterwolken und es zieht sich immer dichter zusammen. Wir wollen auf die Maedels warten um den Abstand nicht zu gross werden zu lassen. Ausgeruht geht es nun auf der anderen Talseite wieder steil bergauf. Wir zerren unsere Regenjacken heraus und packen die Rucksaecke in die Regenhuellen. Nach ein paar Tropfen hoert es aber schon wieder auf und ich ziehe meine Jacke auch gleich wieder aus. Die hohe Luftfeuchte versetzt mich in eine gefuehlte Saunalandschaft mit frischem Aufguss. Nur kurz darauf setzt aber schliesslich ein ordentlicher Landregen ein. Ein paar Augenblicke spaeter befinden wir uns in einem kleinen Teehaus am Rand der Schlucht. Hagel faellt ohrenbetaeubend trommelnd auf das Wellblechdach. Karin hat es nach wenigen Minuten auch bis zu unserem Unterschlupf geschafft. Die anderen zwei Maedels sind irgendwo da draussen. Der Regen laesst etwas nach und Mario entschliesst sich den beiden entgegenzulaufen. Er ist noch nicht weit da sehen wir sie um die Ecke kommen. Wir koennten noch eine Stunde weiterlaufen und waeren in Chomrung. Shiva empfiehlt uns hier zu bleiben. Wir entscheiden uns genau richtig und sitzen Minuten spaeter in der Kueche. Das nette Ehepaar mit seinen Kindern und die gemuetliche Umgebung strahlen eine herzliche Atmosphaere aus. Mit ein paar Runden Kniffel vertreiben wir uns die Zeit bis zum Essen. Die Frau kocht fantastisch, es schmeckt allen. Die Zimmer sind sehr einfach. Die Toilette ein Ort auf dem man nicht laenger als irgendwie noetig verweilen moechte. Nachdem ich die Dusche, die aus einem durch das Fenster in diese dunkle Zelle gehaengten Gartenschlauch und daran ein mit Klebeband laienhaft befestigten Gieskannenkopf besteht, in's Auge fasse scheitere ich schlicht und einfach am noetigen Wasser. Mit einem Grinsen schliesse ich die Tuer und denk' mir "Na, dann halt nicht". Am folgenden Morgen findet man uns mit einer Tasse Kaffee zufrieden am Rand des Abhangs sitzend. Die alten Matten laden so richtig zum Beine langmachen ein wir strecken der der bereits warmen Morgensonne die Gesichter entgegen. Als wir gegen halb 10 aufbrechen sind die Maedels schon wieder 1,5 Stunden unterwegs.

Es ist der 10. April. Die mehrmals verschobenen und mit Spannung erwarteten Wahlen sind voll im Gange. Sie sollen mit einer deutlichen Mehrheit fuer die Maoisten ausgehen. Ob dieser Sieg auch ein Sieg fuer Nepal ist moechte ich nicht beurteilen. Die Versprechen der Maoisten aus Nepal in 20 Jahren ein Land wie die Schweiz zu machen halte ich fuer sehr uebertrieben. Dafuer muessten sie zuerst auch mindestens 20 Jahre an der Macht sein. Aber selbst dann habe ich ernsthafte Zweifel an dieser Aussage.

In Chomrung verabschieden wir uns von Karin. Maleika und Simone wollen uns noch bis zum Annapurna Base Camp begleiten. In der groessten Mittagshitze steigen wir die unzaehligen Treppen (spaeter auf dem Rueckweg werde ich sie doch zaehlen) hinab um einen Fluss zu querren und auf der anderen Seite den anstrengenden Anstieg nach Sinuwa anzugehen. Vor ein paar Tagen waren wir bereits wieder deutlich unter 2.000 Metern und nun soll es zum Annapurna Base Camp wieder bis auf 4.130 Meter hinauf gehen. Der Blick von Chomrung auf den Weg und in das vor uns liegende Tal mit dem dominierenden Machapuchare laesst mich die naechsten Tage mit Spannung erwarten. An diesem Tag kommen wir noch bis Bamboo. Lange Zeit laufen wir durch den schattenspendenden Wald am Rand des Hangs. Immer wieder geht es viele Meter auf und ab. Die vielen Steine und Wurzeln verlangen Konzentration und ich bin ziemlich erledigt als wir unser heutiges Ziel erreichen. Mittlerweile sind meine Fusssohlen mit mehreren wundgelaufenen Druckstellen gekennzeichnet und die Fersen sind aufgescheuert. Es regnet ordentlich und wir bekommen kaum unsere durchgeschwitzten Sachen getrocknet. Dafuer wartet die erste richtig heisse Dusche seit Tagen auf uns. Ich koste es eine halbe Stunde lang aus und fuehle mich anschliessend auch etwas geloester.

Am naechsten Morgen, es ist recht frueh, sind wir bereits seit 40 Minuten unterwegs als wir nach ein paar kleineren Klettereinlagen entlang des rutschigen Fluessufers direkt am Wasser stehen. Die Guides anderer Gruppen stehen etwas ratlos herum und ueberlegen wie sie an dieser Stelle den nicht zu ueberwindenden Fluss querren sollen.
Um der Gefahr von Lawinen auf der anderen Seite aus dem Weg zu gehen hatten sie diesen gewaehlt. Es hilft nichts, im Eilschritt geht es zurueck. Nun, auf der gefaehrdeten Seite, machen wir Tempo. Das Gebiet ist bis halb zehn recht sicher. Ohne Zwischenfaelle erreichen wir im Regen Daurali. Morgen sind wir im Basecamp. Die schnell sinkende Temperatur bestimmt erneut unseren Tagesrhythmus und nach ein paar heissen Tees und dem Abendbrot bleibt nichts ausser in den Schlafsack zu verschwinden.

Im Machapuchare Base Camp gibt es gegen 11:00 Uhr ein recht fruehes Mittag. Wir sind umgeben von scheinbar endlos viel Schnee. Eine riesige Wolkenwand presst sich durch das Tal das auch unser Weg war. Der Machapuchare mit seiner eisverkrusteten Steilwand ragt links von mir steil in den Himmel. Unser Weg ist voellig zugezogen als wir uns aufmachen um die letzten 300 Hoehenmeter anzugehen. Nicht allzuweit entfernt kann ich bald das Camp sehen. Auch wenn wir wieder weit unter der fuer diesen Abschnitt angegebenen Zeit geblieben sind. Es dauert trotzdem laenger als ich vermutet haette. Die wenigen Barracken sind bereits bei unserer Ankunft maechtig eingeschneit. Der nun einsetzende erneute Schneefall soll die ganze Landschaft in den naechsten Stunden in eine traumhafte Winterlandschaft mit einer atemberaubenden Kulisse verwandeln. Annapurna South und der Machapuchare zeigen sich zum Sonnenuntergang in einem fantastischen Licht. Wir haben Glueck, wie uns ein Nepalese wissen laesst. Ueblicherweise bleibt die Sicht schlecht wenn es sich einmal zuzieht. Mit ein paar sehr guten Fotos und beinah erfrorenen Fingern geht es aber schnell zurueck in die Unterkunft.

5:30. In 20 Minuten geht die Sonne auf. In Daunenjacke und mit Kamera und Stativ ausgestattet stehe ich im Morgengrauen. Als es anfaengt weiss ich nicht wohin ich zuerst blicken soll. Riesige Schneefahnen wehen ueber die Gipfelgrate und verleihen diesen einen zart rot schimmernden Rand. Der Annapurna South erstrahlt in einem frischem Orange. Hat sich auch dieser Weg gelohnt? Aber sicher! Sprachlos stehe ich da. Drehe mich immer wieder im Kreis um jeden Winkel von diesem Kessel genau zu betrachten. Eingschlossen in dieses Bergmassiv komme ich mir klein wie ein Insekt vor. Allein die Kaelte treibt mich zurueck um eine Kleinigkeit zu essen. Wir sollen den laengsten Tag vor uns haben.

Eine russisch-amerikanische Expedition ist schon seit vier Wochen im Camp um sich zu aklimatisieren. Ziel ist der 7.219 Meter hohe Gipfel des Annapurna South. Kurz bevor wir aufbrechen erscheinen zwei Russen im Gemeinschaftsraum. Der Ausdruck von Langeweile ist ihnen auch zu dieser fruehen Stunde bereits in ihre Gesichter gemeiselt. Dem bereits von den neuen zum Camp aufsteigenden Gruppen ausgetretenen Pfad folgend beginnen wir unseren rutschigen Rueckweg. Es faellt wirklich schwer diese Kulisse zu verlassen. Die Temperatur steigt unglaublich schnell. Keine halbe Stunde nach dem Aufbruch habe ich alle waermenden Schichten wieder im Rucksack verstaut und laufe so recht befreit durch die herrlich unberuehrte Schneelandschaft.
Im fruehen Morgenlicht liegt das Tal in einem unglaublich schoenen Licht. Die Stimmung veranlasst mich immer wieder anzuhalten und mich umzuschauen. Nur langsam kann ich Abschied von den herrlichen Gipfeln der Annapurna Range nehmen. Wir erreichen Sinuwa gegen 17:00 Uhr. Mittlerweile gute zwoelf Stunden auf den Beinen liegen nun noch ein knackiger Abstieg und ein abschreckender Aufstieg nach Chomrung vor uns. Ein Bein vor das andere setzend versuche ich seit einer viertel Stunde schnaufend die Stufen zu zaehlen und den Abstand zwischen mir und dem Teehaus zu verringern. Obwohl es in den Abendstunden wesentlich angenehmer ist und die Sonne auch nicht wie zum Abstieg auf die Treppen scheint schwitze ich mir scheinbar zum x-ten Mal jeden Tropfen aus meinem Koerper. Es gab genug Tage an denen ich mein Shirt mehrmals komplett durchgeweicht zum trocknen aufgehangen habe. Heute sind endgueltig alle Klamotten aufgebraucht und auch nicht mehr zu trocknen, mir bleibt noch ein trockenes Oberteil fuer den Abend. 40 Minuten und 2.270 Stufen spaeter erreichen wir nach 6,5 Stunden wandern unser heutiges Ziel. Auf dem Hinweg brauchten wir fuer diesen Weg 3 ganze Tage! Verrueckterweise waeren Mario und ich gern auch noch den letzten Abstieg bis nach Jinu gegangen. Nach nur einer kurzen Rast verfuegten wir beide noch ueber genuegend Reserven. Allein der Sekunden nach unserer Ankunft heftig einsetzende Regen haelt uns hier oben.

wird immer noch fortgesetzt...

Namaste aus Pokhara

Ich weiss noch nicht so recht wie ich meine Eindruecke formulieren soll. 25 Tage im Himalaya sind wahrscheinlich nicht leicht in Worten wiederzugeben. Viele Momente haben sich fuer immer in mein Gedaechtnis gebrannt. Trotzdem brauche ich wohl noch etwas Zeit bis sich das Erlebte gesetzt hat und ich darueber berichten kann. Der Gleichklang der Tage verwandelt alles in kleine Rituale. Aufstehen, Fruehstuecken, Rucksack packen und danach nur noch laufen. Mit den vergehenden Tagen fuehle ich mich immer mehr in einen meditativen Zustand versetzt. Obwohl wir zu Dritt laufen haengt tagsueber jeder seinen eigenen Gedanken nach und hat dafuer mehr als reichlich Zeit. Der Koerper funktioniert wie ein eingespielter Mechanismus und traegt einen durch die Landschaft. Und die ist einfach nur unbeschreiblich schoen. Viele Siedlungen erinnern auf ihre primitive Art an das Mittelalter in Europa. Auch heute gibt es noch nicht ueberall Strom, den aber die geplante Strasse sicher bald mit sich bringt. Die hygienischen Bedingungen sind fuer viele wahrscheinlich unvorstellbar. Aber alles zusammen macht dieses unglaubliche Erlebnis "Annapurna" aus. Unser Guide, Shiva, war einfach ein klasse Weggefaehrte und ist uns ein guter Freund geworden.

Ich war sicher nicht das letzte Mal in Nepal.

PS: Fotos wird es wahrscheinlich erst in Deutschland zu sehen geben. Die Verbindung ist einfach zu schlecht und wir braeuchten Tage um Euch ein paar Bilder bieten zu koennen. So gibt es wenigstens noch etwas mit Spannung zu erwarten. Und es lohnt sich, das kann ich garantieren.

Mittwoch, 19. März 2008

Kathmandu

Seit 16.3. sind wir in Kathmandu und auf uns stuerzt wieder eine voellig andere Welt ein. Es ist wieder hektisch, laut und ziemlich staubig. Die Leute sind ungemein nett und ein freundliches "Namaste" hoert man den ganzen Tag. Der Flughafen von Kathmandu versprueht den Charme des damaligen Palast der Republik. Zumindest so wie ich ihn mir von innen vorgestellt habe. Und viel viel kleiner.

Obwohl wir gestern in ein etwas ruhigeres und auch zumindest auf dem Prospekt besser aussehendes Hotel umgezogen sind ist die erhoffte Verbesserung der hygienischen Bedingungen nicht wirklich eingetreten. Die Schabe die am Abend noch ueber Marios Kopfkissen gerannt ist hat alle Hoffnungen zerstreut. Die haeufigen Stromabschaltungen in der Stadt machen die Kontaktaufnahme mit der Heimat nicht ganz einfach. Wir haben jedenfalls wieder etwas Grosses vor.

Am 21.3. starten wir unsere 24-taegige Umrundung des Annapurna-Massivs. Eines unserer absoluten und mit Spannung erwarteten Hightlights steht vor der Tuer. Es wird also die naechsten Tage noch etwas weniger Informationen von uns geben. Danach gibt es aber ein grosses Update mit einem ordentlichen Bericht und hoffentlich tollen Fotos ueber 3 Wochen Trekking.

Bis dahin...

PS: China und die Tibetregion sind aus unseren Reiseplaenen gestrichen. Es scheiterte schon vor einiger Zeit bei der Visabeschaffung. Ihr braucht Euch also keine Sorgen machen.

Dienstag, 11. März 2008

Hallo erstmal,

ich weiss nicht ob's Euch schon aufgefallen ist. Aber hier ist zur Zeit nicht viel los mit Schreiben. Bitte Euch noch etwas um Geduld. Habe es heute wenigstens geschafft ein paar neue Fotos in's Rennen zu schicken. War die letzten Wochen nie wirklich Zeit Tagebuch zu fuehren und jetzt wird erstmal fleissig rekonstruiert.

Ihr bekommt auf jeden Fall noch Alles, aber auch wirklich Alles zu lesen!
Viel Vergnuegen beim Foto anschauen.

PS: Na ja, vielleicht doch nicht Alles! ;-)

Freitag, 29. Februar 2008

Alice Springs

So, die ersten drei Wochen und unsere Fahrt von Sidney nach Adelaide liegen hinter uns. Nach einer recht hektischen Nacht in Adelaide sind wir gestern in Alice Springs gelandet. Eine meiner Top 3 Landungen auf der Uebergebungsskala. Luftloecher und extreme Seitenwinde bis kurz vor dem Boden. War keine schoene Sache! Geplant war die Nacht im Flughafen von Adelaide zu verbringen um dann am naechsten Morgen einfach in den Fliege huepfen zu koennen. Unseren Camper hatten wir um 16:00 abgegeben und sind danach mit dem Taxi zum Flughafen. Dort wurden die Rucksaecke weggeschlossen und wir haben uns mit dem Bus auf in die Stadt gemacht. Das Thai-Essen, das wir uns ausnahmsweise einmal gegoennt haben, war extrem lecker. Satt und zufrieden fahren wir nach einem kleinen Abstecher in einer Bar zurueck zum Flughafen um dort vor verschlossenen Tueren grosse Augen zu kriegen. Mittlerweile ist es auch deutlich kuehler geworden. Wir fragen uns zum naechsten Motel durch. Voellig ausgebucht. Es soll eine 1,5h dauernde Taxifahrt durch halb Adelaide folgen in der wir vielleicht an 10 Motels, Hotels und Backpacker halten bis wir wieder in der Innenstadt endlich ein Hotelzimmer fuer vier Personen bekommen. Das Glueck ist wieder auf unserer Seite. Dieses einzige freie Zimmer war zwar gebucht, aber wurde nicht beansprucht. Mittlerweile ist es 2:00 Uhr und wir muessen um halb acht wieder aufstehen.

In Alice zeigt das Thermometer in der Sonne angenehme 44 Grad. Die leichte Briese kuehlt die strapazierte Haut aber auf eine ertraegliche Temperatur herunter. Morgen machen wir uns auf den Weg zum Uluru und den Olgas. Man denkt schnell im Outback gibt es nicht so viel zu sehen. Nachdem wir aber heute unsere Route gesteckt hattem war schnell klar das sieben Tage zu kurz sind und wir auf einiges leider verzichten muessen.

Auf die Bilder muesst ihr leider noch etwas warten. Geht zur Zeit leider nicht so richtig. Sorry!

Freitag, 22. Februar 2008

Hey Leute,

die lange Sendepause ist dem Mangel an Internetbuden im Inland von Australien zuzuschreiben und das wir uns verstaerkt dort herum treiben. Ausserdem halten uns die Maedels so auf Trab das die Familie und lieben Freunde informationstechnisch leider etwas darunter zu leiden haben. :-)

Seit 7.2. reisen wir wir mit weiblicher Begleitung, was uns sicherlich auch mal nicht schadet. Jules, Mario, Yvi und ich sind gestern in Melbourne angekommen. Das gemuetliche durch das Land cruisen in einem 3x7 Meter Wohnmobil hat ganz klar seine Vorteile. Neben dem regelmaessigen Obstsalat tagsueber geht es am Abend mit einem ordentlichen Hauptgang und einem frischen Salat ganz ordentlich zur Sache. Wenn alle lieb waren gibt es sogar noch ein Eis. So manche Nacht haben wir in an einer ruhigen Landstrasse gestanden und lecker gemeinschaftlich gekocht. Momentan sind wir auf einem Camperpark in der Naehe von Melbourne.

Gestern sind wir aus dem National Park Wilsons Promontory zurueckgekommen. Hinter uns liegt ein herrlicher Strand mit absolut fantastischem Wasser. Das Wetter war leider nur am ersten Tag so richtig heiss. Den folgenden Tag hatte es bis zum Nachmittag geregnet bevor es erneut aufriss und wir noch einmal Sonne tanken konnten.

Auf Phillip Island haben wir gestern im Koala Conservation Centre verbotenerweise alle mal einen ganz jungen Koala am Hintern gekrault. Da die Racker ganze 20h am Tag schlafen sahen wir uns zu dieser Massnahme genoetigt. Die Fotos sprechen glaube ich fuer sich.

Uns geht es soweit allen ziemlich gut. Hoffe ich jetzt einfach mal! Unsere Route fuehrt uns die naechsten Tage weiter bis nach Adelaide. Dort gehts am 28.02. fix in den Flieger und wir springen direkt im Outback ueber Alice Springs ab. Dort haben wir noch einmal eine Woche um Uluru und ein paar Nationalparks zu besichtigen.

Ich hoffe demnaechst ueber die nun nur kurz abgehandelten vergangenen Tage noch einmal genauer berichten zu koennen.

PS: Der Bart ist gestutzt. Dschungelkoenig bin ich aber trotzdem gern! :-)

Sonntag, 3. Februar 2008

Nachdem es gestern abend ziemlich spaet geworden ist komme ich heute als letzter in die Gaenge. Mario ist bereits mit Gregor unterwegs um noch ein paar Zutaten fuer das umfangreiche Fruehstueck einzukaufen, welches Kay gerade vorbereitet. Mittlerweile ist es 12:00 Uhr und somit wohl eher ein Brunch. Wir lassen es heute sehr ruhig angehen. Spaeter am Nachmittag spielen wir zwei Runden Basketball. Voellig verschwitzt und ausgehungert geht es zurueck. Das BBQ danach schmeckt jetzt noch besser.

Samstag, 2. Februar 2008

Surfers Paradies


Zu viert ging es heute in den mondaenen Ort Surfers Paradies. Bei dem Namen dachte ich eher an einen kleinen verschlafenen Ort mit ein paar Strandlokalen, Holzhuetten und halt einer Menge Surfer. Ich lag aber sowas von daneben. Spiegelblanke Hochhaueser saeumen die Strandpromenade und die Stadt ist voll von Sonnenanbetern.

Das Wetter spielt mit, obwohl Regen angesagt war, und um 14:00 Uhr betreten wir den endlosen Strand der Gold Coast. Die Wellen sind beeindruckend und nachdem der Sonnenschirm aufgestellt und wir mit Sonnencreme zugekleistert sind kann uns nichts mehr aufhalten. Die 2-3 Meter hohen Wellen stuerzen auf uns ein und kommen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf einen zugerast bevor sie einen verschlingen. Man bekommt einen deutlichen Eindruck von der Kraft des Wassers. Der Respekt davor laesst uns danach wieder das etwas flachere Wasser aufsuchen. Auch die Zeit rast und schnell ist es 17:00 Uhr und wir fahren zurueck. Auf dem Weg halten wir an einem Lokal in dem es ziemlich gute "Pies" gibt. Ich verdruecke eine mit Lamm und Minze. Eine andere mit Huehnchen und Gemuese. Der Tag wird wieder gemuetlich auf der Terrasse mit ein paar Bieren beschlossen.

Donnerstag, 31. Januar 2008

Zurueck nach Brisbane

Der Wecker und die Sonne wecken uns um 8:00 Uhr. Unsere Campinggarnitur direkt am Meer aufstellend geniessen wir anschliessend ein ausgiebiges Fruehstueck bevor es erneut ans Packen und Aufraeumen geht. Unser Abstecher in die Umgebung von Cairns ist heute zu Ende und wir fliegen nach Brisbane zurueck wo wir bei Gregor und Kay vorbeischauen wollen.

Der kurze zwei Stunden dauernde Flug war mit Abstand der turbulenteste seit wir unterwegs sind. Nach der Landung springen wir in den Airtrain Richtung Stadtmitte. Da Gregor und Kay in den Sunnybank Hills wohnen steigen wir an der S-Bahn Station Sunnybank aus und denken wieder einmal das es von hier schon weiter geht. Erneut stehen wir in der Pampa und nach einiger Rumfragerei heisst es eine Station weiter koennten wir einen Bus erwischen der in die Naehe der von uns genannten Strasse faehrt. Wir sind schon wieder drei Stunden unterwegs. Wir warten weitere 30 Minuten, eine andere in der Zwischenzeit ankommende S-Bahn faehrt einfach weiter als wir gerade unsere Rucksaecke geschultert haben und die Kameras und unsere restlichen Taschen packen wollen. Irgendwann nach 21:00 Uhr haben wir den Romeo Court und die Hausnummer 3 erreicht und Kay oeffnet uns die Tuer. Wir haben es geschafft.

Die uns entgegen gestreckten herrlich kuehlen Becks werden in wenigen grossen Zuegen geleert. Spaeter fahren wir noch kurz im Bottle Shop (einziger Ort an dem es Alkohol zu erwerben gibt) vor. Es gibt sogar Exemplare mit Drive Inn, fuer den gaaaanz grossen Durst und riesigem Ladevolumen. Das dingfest gemachte Sixpack lassen wir uns anschliessend bei lauer Abendtemperatur auf der Terrasse schmecken.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Waterfall Drive, Josephine Falls, Babinda Boulders

Der Wecker war auf halb sieben gestellt. Der Blick aus dem Fenster zeigt einen weissen Himmel und es regnet. Wir schlafen eine Runde laenger. Die Millaa Millaa Falls sind wirklich schoen und sollen fuer heute auch die schoensten bleiben. Alle folgenden kommen nicht an diesen Anblick heran. Wir tanzen ganze zwei Stunden noch hier herum und machen Fotos. Spaeter schauen wir uns nach kurzer Fahrt noch die Zillie Falls und Ellinjaa Falls an. Es geht wieder Richtung Cairns und wir halten bei den Josephine Falls. Hier hat das schnell fliessende Wasser herrliche natuerliche Wasserrutschen in den Fels geschliffen. Das kuehle Nass geniessend sind wir fuer zwei Stunden wieder Kinder und koennen nicht genug bekommen. Ray von der Autovermietung hatte uns bereits gewarnt, dass hier absolute Suchtgefahr besteht und man einfach nicht aufhoeren kann. Mit ordentlichem Hunger machen wir uns die Piknikbaenke nutzend einen wohlschmeckenden Kartoffelbrei, mit Knoblauch, Parmesan und Milch. Dazu gibt es Erbsen mit Mais und eine Buechse Thunfisch. Die Kombination klingt jetzt vielleicht nicht ganz so lecker. War sie aber! ;-)

Zum Schluss schauen wir uns noch die riesigen Boulder (Steinbloecke) bei Babinda an. Mittlerweile daemmert es und der Walk durch den Regenwald haelt unter anderem ein paar beeindruckende Exemplare von Faustgrossen Spinnen fuer uns bereit. Das Beweisfoto mit meinem Gesicht direkt hinter dem Spinnennetz ist leider nichts geworden. Dafuer sind Marios Aufnahmen der Boulder sehr schoen geworden. Ich war mittlerweile nicht mehr in der Stimmung um heute noch mehr zu fotografieren. Was ich natuerlich dann auch gleich wieder bereut habe.

Zurueck in Cairns suchen wir den uns vertrauten Mechans Beach wieder auf um dort die Nacht zu verbringen. Gegen halb 12 schauen die Cops zwar noch einmal vorbei, sie lassen uns heute aber in Ruhe und wir verbringen eine angenehm kuehle Luft und schlafen mit dem Meeresrauschen in den Ohren ein.

Dienstag, 29. Januar 2008

Kuranda - Millaa Millaa Falls

Frisch und munter ging es nach einem ausgezeichneten Fruehstueck vom Parkplatz an den Barron Falls, den wir die ganze Nacht ganz fuer uns hatten, zuruck ins Staedtsche. Dort verschwinden wir fuer zwei Stunden im Butterfly Sanctuary und kommen mit ca. 200 Bildern mehr auf unseren Speicherkarten wieder heraus. Die 40 Grad im geschlossenen Beobachtungsgelaende haben uns saemtliche Agilitaet geraubt. Am Telefon am Stadtpark versuchen wir eine weitere Autorueckfuehrung von Brisbane nach Sydney zu organsisieren. Die ganze Zeit belegen sich ein offensichtlich junger und betrunkener Farbiger mit einer Gruppe aelterer Herren die anscheinend den ganzen Tag nur Alkohol trinken muessen. Mit dem Auto will es heute nicht klappen und wir fahren erst einmal weiter nach Mareeba. Es ist schon wieder 15:00 Uhr. Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein und verdruecken total ausgehungert in unserem Camper ein ganzes Huehnchen. Am Tinaroo Lake gibt es endlich eine Abkuehlung. Die Fahrt um den See fuehrt uns schliesslich zum Cathedral Fig Tree und kurz darauf zum Curtain Fig Tree. Zwei beeindruckende Exemplare. Spaeter beginnt es wie aus 100 Liter Tanks zu Regnen und wir fahren noch die letzten 23 Kilometer bis nach Milla Milla. In voelliger Dunkelheit, nur mit einer Stirnlampe ausgeruestet, laufen wir zu den gleichnamigen Wasserfaellen. Das Rauschen ist bombastisch und die Grillen bilden das Orchester dazu. Das in vielleicht 10 Meter Entfernung aus 20 Meter Hoehe in die dunkle Tiefe stuerzende Wasser wirkt bei Nacht noch beeindruckender. Ich bin auf den Anblick morgen frueh gespannt.

Sonntag, 27. Januar 2008

Schnorcheln am Great Barrier Reef


Nachdem gestern ploetzlich Traumwetter mit sonnigen 35 Grad herrschte haben wir unsere Chance ergriffen und einen Ausflug zum Great Barrier Reef gebucht.

Das Wetter gibt dem gestrigen Bericht absolut recht und es ist ein genauso schoener Morgen wie bereits gestern. Wir rauschen mit unserem Camper zurueck in die Stadt. Stellen ihn in die kostenlose Tiefgarage eines riesigen Einkaufszentrums, packen unsere Sachen ein und machen dort ein kleines Fruehstueck mit Muesli und Banane. Kein tolles Ambiente aber es kann halt nicht immer ein Strand sein.

Punktlich um viertel nach acht stehen wir am Boot. Die Sonne ist bereits jetzt extrem heiss und ich frage ob wir den Tag ohne Sonnenbrand ueberleben werden. Zwei Stunden spaeter sind wir endlich am ersten Spot. Nach einer eher scherzgeschwaengerten Sicherheitseinweisung kann's losgehen. Zuvor haben wir uns bereits in die Ganzkoerper Schwimmanzuege gepellt. Wir sehen total albern aus. Macht aber nichts, die anderen ja auch. Ueberall wird kraeftig in die Taucherbrillen gespuckt, die Schwimmflossen an den Fuessen angebracht und die Schnorchel in die richtige Position gebracht. Mario geht zuerst unter Board. Ich folge ihm. Es folgen ein paar ungewohnte Minuten. Das Gesicht unter Wasser und irgend etwas im Mund habend meldet mein Kopf das Signal den Mund zu oeffnen und Luft zu holen. Klingt komisch, da man ja unter Wasser ist und eigentlich schoen den Mund zu lassen sollte. Ich atme wie ein Irrer und das Wasser verstaerkt dieses Geraeusch auch noch. Alles traegt nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Ich schwebe ueber das erste Korallenriff und bin von dem sich oeffnenden Anblick einfach nur begeistert. Ploetzlich taucht ein riesiger dunkler Krater zwischen zwei Riffs auf. Ich bin direkt darueber und bekomme etwas Panik. Habe das Gefuehl von der Stroemung hineingezogen zu werden. Schnell den Kopf wieder ueber die Wasseroberflaeche bringen und beruhigen. Danach habe ich es raus und es ist mit eins der schoensten Dinge die ich je erleben durfte. Riesige Papageienfische schwimmen unter mir. Vor mir teilt sich ein Schwarm viel kleinerer Fische und schaut sich neugierig nach mir um. Skalare und allerhand andere Fische bekomme ich noch vor die Taucherbrille. Zusammen mit den riesigen Korallenteppichen ein unglaublich schoenes Bild. Den Lunch an Board vertilge ich mit riesigem Hunger. Wir fahren an einen weiteren Spot und ich geniesse die letzte Stunde mit endlosem Geschnorchel.


Sonntag, 20. Januar 2008

Noosa Heads - Rockhampton

Die ersten Surfer und Besucher springen bereits seit gut zwei Stunden am Strand umher als wir uns gegen 8:00 Uhr von unseren Isomatten schaelen. Die Waerme laesst kein weiteres Traeumen in der prallen Sonne zu. Mit unseren suedamerikanischen Schlumperhosen fuer 2 Euro ziehen wir auf dem Rueckweg zu unserem Transporter ein paar komische Blicke auf uns. Auf der naechsten Bank breiten wir unser Muesli, das wir mit Bananen "upgraden" aus und haben waehrend des Fruehstuecks einen herrlichen Blick auf das Strandtreiben direkt vor unseren Nasen. Anschliessend haelt auch uns nichts mehr und wir stuerzen uns in die gut zwei Meter hohen Wellen hinein. Schnell wird noch ein Kaffee organisiert und dann sind wir wieder auf dem Highway Richtung Norden. Rockhampton ist ein Ort wie viele andere auf dieser Strecke und wir parken direkt vor einem grossen Camperpark. Mittlerweile ist es dunkel und wir schleichen uns hinein um unserer Koerperpflege nachzukommen. Der Wachmann funzelt auf seinem Rundgang geschaeftig mit seiner Taschenlampe umher und ich weiche ihm mit der Leichtfuessigkeit einer Gazelle zwischen den Wohnwagen umherspringend erfolgreich aus. Die Dusche ist herrlich. Wir stehen zwar direkt an der Hauptstrasse und die Hitze im geschlossenen Transporter bringt uns fast um aber irgendwann schlafen wir ein.

Donnerstag, 17. Januar 2008

17.1. - 19.1. Brisbane - Noosa Heads

Wir verbringen ganze zwei Tage so gut wie im Internetcafe um die naechste Zeit zu planen. Machen mehrere Anfragen bei verschiedenen Autovermietern um einen kleinen Camper-Van zu bekommen. Es scheint aussichtslos zu sein. Das frueheste Angebot erhalten wir fuer den 22. Januar. Wir wollen allerdings einfach nur los in die Natur. Die Stadt ist teuer, der Campingplatz grauenhaft und wir verlieren Zeit. Irgendwann stossen wir auf die Moeglichkeit der Autorueckfuehrung fuer die Vermietgesellschaften. Am dritten Tag stehen wir ziemlich frueh auf um rechtzeitig in der oeffentlichen Bibliothek kostenlos das Internet nutzen zu koennen. Ausgerechnet an diesem Tag gibt es aber Probleme mit der Verbindung. Nach ein paar Versuchen besprechen wir uns in einer subtropischen Hitze die uns aber in den naechsten Tagen noch als angenehm kuehl vorkommen soll. Noch einen Versuch machend gehen wir noch einmal zurueck, nun laeuft es und wir suchen uns ein Angebot fuer eine Autorueckfuehrung von Brisbane nach Cairns heraus. Dafuer zahlen wir einen Dollar pro Tag, den Sprit und haben vier Tage Zeit dafuer. Wir wechseln zum Telefon um die Reservierung zu machen. Nach einem weiteren Gespraech 15 Minuten und einem anderen noch einmal 10 Minuten spaeter haben wir den Wagen. Wir wechseln wieder zum Internet um den schnellsten Weg dorthin zu finden, denn nach unserer Bitte koennen wir den Wagen doch noch heute abholen. Allerdings nur bis 15:00 Uhr und jetzt ist es bereits kurz vor um zwei. Wir surfen auf die Seite der Verkehrsbetriebe von Brisbane. Unser Bus faehrt in einer halben Stunde und zum Glueck ist die Station gleich um die Ecke. Da der Hunger bereits recht heftig ist geht es zuegigen Schrittes ein paar hundert Meter zurueck Richtung Downtown um etwas Essen aufzutreiben. Mit zwei dampfenden Wraps in den Haenden gehts mit zuegigem Schritt kauend zurueck zur Bushaltestelle. Ab in den Bus und 30 Minuten spaeter wieder raus um umzusteigen. In 10 Minuten sollen wir das Auto abgeholt haben und vom Anschlussbus ist weit und breit nichts zu sehen. Letztlich legen wir wieder einmal eine Punktlandung hin. Der Vertrag wird unterschrieben und ich sehe anhand des Autoschluessels das es ein Mercedes wird und kann ein leichtes Grinsen nicht unterdruecken. Vor dem Wagen stehend vergeht mir dieses aber auch gleich wieder. Wir schauen auf einen voellig zerschrammten Transporter mit abgeknickter Antenne. Aber alles ist erstmal besser als noch eine Nacht auf dem komischen Campingplatz bleiben zu muessen. Dort wieder angekommen packen wir unsere Zelte und gehen noch einmal duschen da wir bereits wieder voellig in unserem eigenen Saft stehen. Die Luftfeuchte ist einfach unnormal. Anschliessend wird noch fix eingekauft und dann nichts wie weg hier. Wir wollen noch bis zu den "Glashouse Mountains" noerdlich von Brisbane kommen. Schaffen wir auch. Aaahh, durchatmen endlich wieder in der freien Natur und keine Menschenmassen die die Ruhe stoeren. Aber wart' mal, hier ist doch auch alles voller Muecken. Mit langer Hose und Regenjacke zeigen wir Kampfgeist um die Viecher abzuwehren und bleiben zu koennen. Wir haben aber keine Chance und verschwinden wieder. In Noosa Heads wird alles besser. Dieser kleine mondaene Ort wartete mit einem herrlichen Strand und einer kuehlen Briese auf. Mit einem kuehlen Bier in der Hand beobachteten wir die Sterne und Wolken und waren froh die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mit Isomatte und ein paar leichten Klamotten sind wir spaeter direkt am Strand in den Schlaf gesunken.

Dienstag, 15. Januar 2008

Auckland - Brisbane

In nicht ganz vier Stunden sind wir schon in Down Under. Der Wetterbericht gibt warme 28 Grad und Schauer fuer Brisbane an. Die Tage davor war es deutlich ueber 30 Grad dort und ich hoffe auf etwas kuehleres Wetter. Aber wahrscheinlich wird mir dieser Wunsch nicht erfuellt werden.

Wir haben auch noch keinen wirklichen Plan wohin es uns als erstes verschlaegt. Sicher ist aber das wir so schnell wie moeglich versuchen werden aus der Stadt heraus zu kommen.

Die naechsten Zeilen werdet ihr dann aus dem "Land of Oz" von mir lesen.

Going Down Under

Auf dem Flughafen Brisbane angekommen brauchen wir zwei Stunden um das noetigste in Erfahrung zu bringen und eine Unterkunft fuer die Nacht zu finden. Ich bin froh ueber die drei Stunden Zeitverschiebung zu unseren Gunsten. Meine letzten $5 NZ Dollar tausche ich mit $2 AU Dollar Kommission um. In der Hand halte ich schliesslich genau $2 AU Dollar. Der Geldautomat ist kaputt und Mario macht sich auf die Suche nach einem funktionierenden Exemplar. Wir waelzen ein paar kostenlose Hefte um einen guenstigen Campingplatz ausserhalb von Brisbane zu finden. Die ersten beiden sind komplett belegt. Beim naechsten haben wir Glueck und ich lasse mir den einfachsten Weg dorthin erklaeren. Fuer die 10 Minuten Fahrt vom Flughafen in die Stadt zahlen wir $26 Dollar (ca. 16 EUR). Das macht schon wieder keinen Spass mehr. Kurze Zeit spaeter sitzen wir in der S-Bahn Richtung Cleveland. Mittlerweile ist es dunkel. Wir steigen wie empfohlen an der Station Wynnum aus. Der Vorort liegt ziemlich leblos vor uns. Bei Subway gibt es gegen 20:00 Uhr endlich wieder etwas zu essen und es hilft wieder etwas konzentrierter unser Ziel ins Auge zu fassen. An der Tankstelle gegenueber fragen wir uns weiter nach dem Weg durch. Es heisst noch eine gute Stunde weiter zu Fuss und wir waeren am Ziel. Dazu hat ber keiner von uns heute abend noch den Elan und wir entscheiden uns $15 Dollar in ein Taxi zu investieren. Nach den Aussagen des Fahrers hat es hier seit zwei Jahren keinen Tropfen geregnet. Aber seit einem Monat dafuer jeden Tag. So sieht auch die Wiese, auf der wir unsere Zelte aufstellen sollen, aus. Den Kampf gegen unzaehlige Muecken und eine Ameisenarmee haben wir verloren. Aber unsere Zelte stehen gegen halb neun.

Fototour durch Auckland

Um den Tag nicht ereignislos mit warten verbringen zu muessen ging es heute noch einmal bei feinstem Sonnenschein fuer ein paar Stunden nach Downtown um ein paar Eindruecke einzufangen.

Auckland Part II

Sonntag, 13. Januar 2008

Zurueck in Auckland

6:00 Uhr aufstehen.

Habe ich eigentlich schon einmal erwaehnt das ich ueberhaupt nicht gern frueh aufstehe?! Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher und damit es hinterher diesbezueglich zu keinen Unstimmigkeiten kommt moechte ich das noch einmal festhalten:

ICH stehe nicht gerne um diese Uhrzeit auf! Hmhm, ne ne, ist ueberhaupt nicht mein Moto!

Aber so richtig und voellig erledigt schleppe ich mich, mit bei jedem Schritt brennenden Oberschenkeln, dann auch zum Bus. Abfahrt ist um 7:40 und ich werde wohl gegen 14:00 Uhr nach 30 Tagen wieder zurueck in Auckland sein. Die halbe Stunde bergauf bei 25 Grad zum Hostel machen keinen richtigen Spass. Meine Augen scheinen auf Stecknadelkopfgroesse geschrumpft zu sein. Kommen mir aber andererseits so aufgequollen wie Wassermelonen vor. Am Himmel ist keine Wolke in Sicht und ich wuensche mir das es regnet. Der Gedanke noch nichts weiter gegessen zu haben und die damit verbundene Schlussfolgerung nach dem Einchecken gleich noch einmal 20 Minuten zum Supermarkt zu laufen gefallen mir ueberhaupt nicht. Wieso habe ich eigentlich nicht einfach 365 Tage All Inclusive am naechsten Baggersee gebucht?! Ach Quatsch, nur eine kurze Albernheit von mir. Aber mit knurrenden Magen einkaufend und den mittlerweile deutlich gesunkenen Kontostand im Hinterkopf lande ich bei $24. Das muss fuer die folgenden beiden Tage auf jeden Fall reichen. Zurueck im Hostel mache ich mir ein Sandwich, setze mich auf die Couch, starre fuer mehrere Stunden einfach auf den unter die Decke geschraubten kleinen Fernseher und bin froh heute nichts mehr erleben zu muessen.

Samstag, 12. Januar 2008

Sir Edmund Hillary stirbt im Alter von 88 Jahren

Wellington - Der Erstbesteiger des Mount Everest, Sir Edmund Hillary, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Dies teilte die neuseeländische Premierministerin Helen Clark mit. Nach neuseeländischen Medienangaben starb Hillary im Spital in Auckland.

Eine Todesursache wurde zunächst nicht genannt. In den letzten Jahren hatte Hillary wiederholt gesundheitliche Probleme gehabt.

Hillary wurde am 20. Juli 1919 in Tuakau in der Nähe von Auckland geboren. Clark würdigte Hillary als den best bekannten Neuseeländer weltweit. Sein Tod sei ein grosser Verlust für das Land. Sir Edmund wurder 1953 von der britischen Königin zum Ritter geschlagen.

Hillary hatte den mit 8848 Meter höchsten Berg der Erde am 29. Mai 1953 zusammen mit dem aus der Volksgruppe der Sherpa stammenden Tensing Norgay bezwungen. Ein Jahr zuvor war eine Genfer Expedition 200 Meter unter dem Gipfel gescheitert. Mit Raymond Lambert war damals ebenfalls Tensing Norgay unterwegs. 1956 erreichten dann erstmals Schweizer Bergsteiger den höchsten Gipfel der Erde.

Hillary wurde mit der Everst-Besteigung über Nacht weltberühmt, ruhte sich auf den Lorbeeren aber nicht aus. So leitete er 1958 eine Expedition, die fast ein halbes Jahrhundert nach dem legendären Wettlauf zwischen Amundsen und Scott den Südpol erreichte.

Der Mount Everest ist einer der begehrtesten Achttausender. Mehr als 3000 Mal wurde der Berg bis heute erklettert. Mehr als 200 Bergsteiger starben seit den 20er Jahren bei Versuchen, den Gipfel zu erreichen.

Hillary betrachtete die wachsende Kommerzialisierung des Himalaya-Bergsteigens mit Sorge. Mit Abscheu geisselte er einen Landsmann, der im Mai 2006 einen halberfrorenen Engländer kurz vor dem Everest-Gipfel links liegen liess, um selbst den Gipfel zu erreichen statt zu helfen. Der Engländer starb. Tugenden wie Kameradschaft seien dem Ehrgeiz der Ich-Menschen gewichen, beklagte er.

Quelle: Swissinfo.ch

Regeneration

6:30 Uhr aufstehen.

Ah! Oh, das zieht! Ganz langsam die Beine aus dem Bett bringen. Aua! Verflucht, alles noch schlimmer als gestern. Ich komme mir vor als waere ich achtzig und laufe auch definitiv so. Ganz kleine tippelnde Schritte und jede Treppe wird zur ernsthaften Herausforderung.

Nur schnell den Mietwagen zurueck bringen und dann wieder ins Bett. Das ist der Plan und so wird's auch gemacht. Geht auch glatt ueber die Buehne und ich liege halb acht wieder im Bett.

Halb elf ist es dann aber auch vorbei mit schlafen. Passieren wird heute definitiv nichts mehr. Das ist mal klar. Schnell ein kleines Fruehstueck gemacht und dann ab in den Sommergarten um die letzten hundert Seiten von "Die Firma" zu lesen. Grisham gehoert normalerweise nicht zu meinen Favoriten, aber da es das einzige deutsche Buch im Hostel war und ich unbedingt wieder etwas lesen wollte blieb mir nichts anderes uebrig. Und so schlecht war es dann auch nicht. Fuer drei Tage zwischendurch genau das richtige.

OK, meine Waesche musste wieder mal gemacht werden. Aber zu mehr habe ich mich dann heute wirklich nicht mehr hinreisen lassen.

Freitag, 11. Januar 2008

"Forgotten World Highway"


Der Berg ist bestiegen.

Wieder zurueck auf der Strasse ist das Wetter ploetzlich spitzenmaessig und wir gehen zum naechsten Punkt des Tagesprogramms ueber. Ausgehend von Stratdord verlaeuft der "Forgotten Word Highway" ueber vier Bergruecken und durch das mit alten Relikten der ersten Siedler versetzte und isolierte Hinterland. Ueber Whangamomona, Mt Damper Falls, Ahititi und Waitara legen wir so noch gute 200 Kilometer zurueck. Bei den Wasserfaellen fehlt allerdings jedem von uns die Kraft um die noch 20 Minuten Weg dorthin auf sich zu nehmen.

Nachdem noch schnell eingekauft, der Wagen wieder vollgetankt und etwas gegessen wurde gab es dann zurueck im Hostel endlich das lang ersehnte Gipfelbier. Das ein Polizeiwagen in der Auffahrt stand hatte mich schon etwas stutzig werden lassen. Und tatsaechlich hatte die besorgte Betreiberin die Polizei ueber unser bisheriges Fehlen informiert.

Das die Kiwis besonders hilfsbereite und nette Menschen sind haben sie mir heute nicht zum ersten Mal bewiesen.

Besteigung des Mount Taranaki

6:00 Uhr aufstehen.

Ich bin in der Kueche. Sandwich machen, Trinkblase fuellen und Suesskram einpacken. Kamera und Umhaengetasche geschnappt und los zur Autovermietung. Fuenf vor sieben stehen wir drei vor verschlossenen Tueren, muessen aber nur kurz warten und dann haben wir den Wagen. Das Wetter hat sich wohl noch nicht ganz entschlossen aber der Wetterbericht hat viel Sonne vorhergesagt. Uuuund los geht's. Obwohl ich ein paar Bedenken wegen dem Linksverkehr hatte klappt das Fahren auf Anhieb super. Die Gangschaltung auf der linken Seite ist zwar wirklich gewoehnungsbeduerftig aber auch das laeuft. Am Visitor Center Egmont North stelle ich den Wagen ab, wir tragen uns in das Buch fuer die Gipfelbesteigungen ein und wandern puenktlich um 8:00 Uhr los.

Bei bestem Wetter kommen wir gut voran und als ich ploetzlich vor gut 200 Metern nach oben fuehrender Treppen stehe denke ich schon, dass die Besteigung nicht gerade etwas Besonderes wird.

Die Treppen hoeren auf und ich stehe am Anfang eines ca. 300 Meter nun folgendem Geroellfeld. Im 2:1 Rhythmus gehts bergauf. Zwei Schritt nach oben, einen Schritt zurueck schlittern. Irgendwann ist auch das vorbei und der kommende Abschnitt muss groesstenteils kletternd bewaeltigt werden. Das gefaellt mir nun wieder viel mehr. Ich bin im Element und suche mir meine Griffe und Tritte. Aber irgendwie zieht sich dieser Part scheinbar ewig hin. Der Gipfel rueckt nur sehr langsam naeher.

11:50 Uhr stehe ich im mit Schnee vereisten Krater des Mt. Taranaki und geniesse erschoepft die atemberaubende Aussicht ueber den Wolken. Den mit gut 40 Meter hoeheren Anstieg zum eigentlichen Gipfel schenke ich mir da ich nicht die richtige Ausruestung habe um diese schneevereiste letzte Huerde zu nehmen.

Der Abstieg wird fast noch anstrengender. Die erschoepften Knochen klettern zurueck, schlittern eine Ewigkeit ueber das weite Geroellfeld, werden hunderte von Stufen herabsteigend nach unten getrieben denn zwei Wolkenfelder treffen mit einer irren Geschwindigkeit genau vor uns zusammen und pressen sich am Berg aufsteigend nach oben. Der Wind zerrt an mir und versucht mich staendig mit dem am Hang liegenden Kies bekannt zu machen. Auf dem folgenden Abschnitt beginne ich jeden Schritt in den Knochen zu spueren und weiss das der naechste Tag nicht gerade angenehm werden wird. Ziemlich genau acht Stunden spaeter stehen wir um 15:50 wieder am Visitor Center und tragen uns wieder aus dem Buch aus.

Mount Taranaki

Donnerstag, 10. Januar 2008

New Plymouth

Das schlechte Wetter gestattet mir ein Besuch im sehr interessanten Museum von New Plymouth und so langsam bin ich fit in der Geschichte des Landes und seiner Ureinwohner.

Erst am Nachmittag beginnt sich das Wetter zu bessern. Mit einem guten Kaffee in der Hand schlendere ich etwas den Coastal Walk entlang und schaue ein paar lokalen Kuenstlern beim bearbeiten grosser Steinskulpturen zu.

Zusammen mit dem Belgier und einem Hollaender ueberlegen wir uns fuer den morgigen Tag ein Auto zu mieten um guenstiger zum Mount Taranaki zu kommen und spaeter noch den "Forgotten World Highway" abzufahren. Das Shuttle zum Berg wuerde naemlich jeden $40 kosten. Und die Autovermietungen sind hier recht guenstig.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Stratford - New Plymouth

Die "Taranaki Accommodation Lodge" erscheint auch an diesem Morgen nicht an Waerme und Gemuetlichkeit gewonnen zu haben. Ein paar zwielichtige Gestalten, offensichtlich Sozialfaelle die hier guenstig untergekommen sind, treiben sich in der Kueche herum waehrend ich fruehstuecke.

Gestern abend habe ich hier noch einen jungen Reisenden aus Belgien kennengelernt und zusammen haben wir den Entschluss gefasst diesen Ort heute zu verlassen. Und das Wetter gibt uns recht. Es regnet in stroemen als wir uns auf den Weg an die Strasse machen um die knapp 40 Kilometer nach New Plymouth zu trampen. Wir trennen uns um die Chancen zu erhoehen. Nach 10 Minuten warten, der Belgier kommt auch gerade die Strasse hochgelaufen da er weiter unten wohl nicht den optimalen Standort hatte, haelt ein nettes australisches Paar an um uns mitzunehmen. Der Regen und mein zerknittertes Aeusseres haben sie wohl dazu veranlasst, da sie sonst nicht unbedingt die Leute dafuer sind, wie sie uns spaeter erzaehlen.

Es ist kurz nach 12:00 Uhr und wir sind im "Shoestring Backpackers" gelandet. Wieder ein herrliches Hostel mit toller Atmosphaere, einem gemuetlichen Aufenthaltsraum, Wintergarten und Terasse. Das Wetter bleibt leider eher bescheiden und ich schnappe mir ein Buch aus dem Regal und mache es mir bequem.

Dienstag, 8. Januar 2008

Wellington - Stratford

Ausgeschlafen mache ich mich auf den Weg zum Bus nach Stratford. Draussen ist es dunkel wie die Nacht, na ja fast so schlimm. Die Wolken haengen praktisch bis auf die Strassen herunter und es nieselt mit gar unschoenem Wind dazu. Sechs Stunden spaeter komme ich gegen 16:00 Uhr in Stratford an und es sieht wettertechnisch wie zu meiner Abfahrt aus. Vom Mt. Taranaki ist weit und breit nichts zu sehen obwohl er eigentlich direkt vor der Haustuer des Hostels liegen muesste - es sind nur 23 Kilometer bis zum Parkeingang.

Das Hostel ist grottenschlecht und heruntergekommen. Der, mit bis zum Bauch aufgeknoepften Hemd, Besitzer versucht offensichtlich 24 Stunden 7 Tage die Woche keine unnoetige Bewegung zu machen und so verkommt der riesige Komplex immer mehr. Was anscheinend einmal ein Internat war und jetzt ein Backpacker ist besitzt soviel Flair wie eine umgekippte Tuete Mehl. Die wenigen Bars haben bereits um 21:00 Uhr geschlossen. Die Stadt ist tot. Man sieht hier auch keine Touristen. Ich werde das morgige Wetter abwarten und dann entscheiden wie es weiter geht.

Montag, 7. Januar 2008

Motueka - Nelson - Picton - Wellington

Heute hiess es wieder frueh aufstehen und ab in den Bus. Um 8:00 Uhr habe ich, wie sich spaeter herausstellen wird, die Schoen-Wetter-Zone verlassen und mich auf den Weg zur Faehre nach Picton gemacht. Dort wurden um 13:15 Uhr die Anker eingeholt und um 16:30 im Hafen von Wellington wieder in die See gesenkt. Die Verpflegungssituation sah heute wieder nicht so wahnsinnig gut aus. Deshalb gab es am Abend beim Thai-Fast-Food mit Selbstbedienung einen riesigen Teller voller Leckereien. Mehr gibts heute leider nicht zu berichten da es ein reiner Reisetag war. Und morgen sieht es wohl nicht anders aus.

Samstag, 5. Januar 2008

Abel Tasman National Park

Laeuft eigentlich etwas falsch wenn man mindestens jeden zweiten Tag schon um 7:00 Uhr aufsteht, obwohl man doch eigentlich keine Verpflichtungen hat? Nur mal wieder so am Rande gefragt! :-)

Irgendwie will meine kleine Pechstraehne nicht abreisen. Obwohl ich doch gestern extra wieder einmal beim Friseur war! Aber keine Angst, der Bart ist immer noch dran. Wenn auch die nette Friseur-Lady mehrfach nachgefragt hat ob sie da nicht doch etwas tun sollte. Ich hab sie nett gebeten: "Please, leave your fingers from it!" Ist jetzt wahrscheinlich nicht das perfekte Englisch, aber sie hat es laechelnd verstanden. Aber zurueck zum Pech, es ist wohl so, dass die Agenturen keinen alleine lospaddeln lassen. Man muss mindestens zu zweit sein. Ich haette am Montag noch eine gefuehrte 3-Tages-Tour fuer knapp EUR 200,- machen koennen, aber das ist weniger Abenteuer fuer noch mehr Geld. Also wurde wieder heftig geplant und ich habe den gestrigen Tag halb im Internet verbracht um die diversen Bus- und Faehrtickets zu buchen. So fahre ich nun morgen von Motueka ueber Picton nach Wellington zurueck. Und Uebermorgen gehts dann nach Stratford, das in der Naehe vom Egmont National Park liegt. Fuer den habe ich naemlich jetzt noch Zeit bevor es nach Auckland geht.

Ach ja, so frueh bin ich heute aufgestanden um mich mit dem Boot von Marahau an der Bark Bay absetzen zu lassen. Von hier ging es in einer sechsstuendigen Wanderung auf dem Coastal Walk zurueck nach Marahau. Am Ende des Tages war ich froh wie alles gelaufen ist. Ich kann ohne Probleme an einem Fleck sitzen und stundenlang auf einen atemberaubenden Berg schauen. Aber bei Sand und Wasser will mir das irgendwie nicht gelingen. Auch wenn die Szenerie wie hier wieder traumhaft war, so hat es mir doch fuer einen Tag gereicht. Freue mich viel mehr noch einmal in die Berge zu kommen!

Abel Tasman National Park

Freitag, 4. Januar 2008

Motueka

Seit gestern bin ich in der kleinen Stadt ganz in der Naehe des Abel Tasman NP. Die naechsten Tage moechte ich einen fuenftaegigen Trip mit dem Kayak entlang der Traumstraende des Nationalparks machen. Nachdem ich in Greymouth zum ersten Mal in einem Kayak gesessen habe ist nun mein Interesse geweckt.

Dienstag, 1. Januar 2008

Greymouth

In einer schoenen Fahrt war ich heute von Ost nach West auf der Suedinsel von Christchurch nach Greymouth unterwegs. Die Ueberquerung der suedlichen Alpen am Arthur's Pass war nur eins der vielen kleinen Highlights. Wer hat sich das nur ausgedacht hier nur einen Monat zu bleiben? Aber gut, dass hatten wir ja schon. Silvester werde ich also hier an der Westkueste verbringen. Und es duerfte ziemlich ruhig werden, da die Stadt mit ihren 10.000 Einwohnern nicht gerade lebhaft ist. Dafuer ist das Hostel "Global Village" ein absoluter Glueckstreffer. Mit interessantem Kunsthandwerk stilvoll eingerichtet und seiner sehr angenehmen Atmosphaere verleitet es zum Faulenzen. Dazu tragen auch die Kayaks und das Spa nicht wenig bei.

Nach Mallorca duerfte Neuseeland demnaechst offizielles 18. Bundesland der Bundesrepublik Deutschland werden. Ich sag nur "Mann spricht Deutsch"!

Als Spruch des Tages moechte ich an dieser Stelle folgende Aussage einer Touristin (Ehefrau) in der Hostelkueche zitieren:

"Dou Vahdie, esch glowe des Gordn Bloeh is scho uewer! Des waerd isch mol liebor essn."

Fuer Alle die des saechsischen Dialekts maechtig sind sollte die Aussage deutlich geworden sein. Den Anderen moechte ich hier kurz helfen.

Uebersetzung:

"Du Vati, ich glaube, das Cordon Bleu ist nicht mehr ganz frisch! Das werde ich mal lieber essen."