Sonntag, 30. Dezember 2007

Christchurch

Es ist 11:00 Uhr und ich schlendere durch die Stadt um etwas zum Fruehstueck zu organisieren als mein Blick auf die lokale Zeitung faellt. Diese meldet, das Christchurch die Stadt mit der hoechsten Kriminalitaetsrate in Neuseeland ist. Ganz vorn stehen Einbruch und Autodiebstahl. Tagsueber wirkt alles sehr korrekt und aufgeraeumt, irgendwie britisch. Die Architektur der Stadt verleitet sicher etwas zu dieser Meinung.

Grosse Abenteuer habe ich in Christchurch nicht erlebt, zur Zeit bin ich aber sowieso etwas ruhiger unterwegs. Es laeuft nicht alles so wie geplant und momentan habe ich dadurch auch keine Lust mich zu ueberschlagen. Der Fotoapparat bleibt meistens im Hostel und ich schlendere nur etwas durch die Stadt und versuche das Tagesbudget nicht zu sprengen. Was wirklich schwer faaellt, da auch Christchurch nur aus Cafes und verfuehrerischen Sushi-Lokalen zu bestehen scheint.

Ich war eine Weile im Kunsthandwerks-Viertel unterwegs, doch obwohl es gerade einmal 15:00 Uhr war wurde schon wieder abgebaut. Scheint heute nicht mein Tag zu sein! Oder bereits die ganze Woche?

Freitag, 28. Dezember 2007

Wellington - Te Papa Museum


Hier ein beeindruckender Beweis fuer die Handfertigkeit der damaligen Kuenstler. Gesehen im Te Papa Museum in Wellington.

Donnerstag, 27. Dezember 2007

National Park - Wellington

Ich stehe in dem absolut leblosem Ort und hoffe das heute wirklich ein Bus faehrt. Das in der Ferne grollende Gewitter und der staendige Regen wirken nicht gerade stimmungsaufhellend. Aber mit ein paar Minuten Verspaetung sitze ich wirklich im Bus. Die Fahrt fueht durch sehr schoene Landschaften mit Tausenden von Schafen in den Huegeln. Und ich bereue es sehr nicht mehr Zeit fuer dieses Land mitgebracht zu haben!

Es ist gegen 22:30 und ich steige im Hafenviertel von Wellington aus dem Bus und bin nach 5 Tagen in dem kleinen Ort National Park von Allem erschlagen. Es gibt unzaehlige Buslinien, eine Metro und eindeutig zu viele Strassen. Die Muedigkeit nagt an mir und ich versuche mit dem Plan der oeffentlichen Verkehrsmittel zurecht zu kommen. Nachdem ich mehrmals zwischen einem Stadtplan an der einen Strassenecke und den Fahrplaenen in der Wellington Station hin- und hergerannt bin sieht es doch ganz gut aus. Nur noch 10 Minuten auf den Bus warten und ich sollte so gut wie im Bett liegen.

Das YBH Youth Backpacker Hostel, dessen Flyer ich irgendwie in die Hand bekommen hatte, bietet mir das letzte Zimmer fuer EUR 25,- an. Leicht verstoert frage ich was denn aus dem Preis von 25,- NZ $ fuer den Schlafsaal geworden ist? Ich bekomme ein Laecheln und die Antwort, das der Preis nur mit Gutschein und in der Nebensaison gilt, geschenkt. Dann druckt so einen Mist nicht auf eure Flyer, denke ich mir, frage nach einer guenstigeren Unterkunft und bin raus. 100 Meter weiter finde ich im Base Backpacker ein Bett fuer 25,- NZ $. Als Schluessel gibt es eine Chipkarte und das junge Maedel an der Rezeption programmiert die mehrmals falsch. So renne ich voll bepackt insgesamt dreimal bis in den zweiten Stock und zurueck bis sich die Tuer fuer mich oeffnet. Es wird irgendwann nach Mitternacht bis ich in meinem Bett liege. Heute wird auf jeden Fall ausgeschlafen, sage ich mir, setze die Kopfhoerer auf und verschwinde.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Faulenzertag

Es regnet den ganzen Tag und ich geniesse die Ruhe im Hostal. Ich nutze die Zeit um meine Waesche zu erledigen und fuer die Reiseplanung der naechsten Tage. Gluecklicherweise gibt es in meinem Hostel (NZ Backpackers) eine Kletterhalle. Zusammen mit Maja aus Dresden mache ich ein paar Routen und merke wie sehr mir die Kletterei fehlt!

Nebenbei bin ich recht froh heute nicht mehr unterwegs zu sein. Die Sicht ist gegen Null, es regnet ununterbrochen und es ist wesentlich kaelter als die letzten beiden Tage.

Morgen geht es gegen halb drei mit dem Bus nach Wellington um von dort mit der Faehre auf die Suedinsel zu kommen. Ich habe es nun dreimal online versucht einen Platz zu bekommmen. Meine Buchungen wurden jedesmal abgelehnt. Um die Weihnachts- und Neujahrstage scheint extrem viel Nachfrage zu bestehen und ich hoffe in Wellington das Ganze irgendwie noch geregelt zu bekommen.

Dienstag, 25. Dezember 2007

Northern Circuit - Tag 2

Der fruehe Vogel faengt den Wurm! Also krieche ich doch um 8:00 Uhr aus meinem Schlafsack um das leckere Fruehstueck, bestehend aus einem Becher Instant-Porridge und einer Banane, anzugehen. Schnell ist alles wieder gepackt und ich bin eine Stunde spaeter wieder unterwegs.

An der Waihohonu Hut komme ich halb zwoelf an. Nun wurde es kompliziert. Von den angegebenen Laufzeiten ausgehend rechnete ich damit den Trek in drei bis vier Tagen zu laufen. Bis zum Endpunkt, Whakapapa Village, waren es noch 16 Kilometer. Hier gibt es nichts weiter zu sehen und es wuerde ein ziemlich langweiliger Tag werden. Da ich bisher gut in der Zeit war entschied ich mich kurzerhand den Circuit in zwei Tagen zu laufen und machte mich so nach einer kurzen Pause wieder auf den Weg. Im Gegensatz zum gestrigen Tag war ich heute lange Strecken voellig allein unterwegs. Bei frischem Wind ging es heute einem Tal folgend durch viele kleine Wasserlaeufe. Jetzt konnten auch endlich die in Santiago neu gekauften Wanderschuhe mal zeigen fuer was sie gemacht wurden.

Die Tagesetappe von 24 Kilometern beende ich 6,5 Stunden nach dem Start um halb vier im Whakapapa Village. Obwohl es gluecklicherweise beide Tage trocken blieb war es weite Abschnitte recht bewoelkt oder kein schoenes Licht und ich habe die Kamera nicht so oft wie sonst gezogen. Spaetestens morgen sollte sich zeigen, dass es die richtige Entscheidung war. Um die $10 fuer den Transport nach National Park zu sparen habe ich es wieder einmal mit trampen versucht. Hat auch super geklappt. Ein nettes Paar, die auch ueberall unterwegs sind, hat mich mitgenommen. Spaeter hab ich sie noch einmal wieder getroffen und wir haben ein, zwei Stunden lang Reiseabenteuer ausgetauscht.

Da die letzten beiden Tage recht Schweisstreibend waren bin ich froh als ich unter der Dusche stehe. Mein Weihnachtsessen faellt mit ein paar Nudeln und einer Dose Thunfisch recht ueppig aus. ;-) Aber da mir so gar nicht nach Weihnachten zumute ist stoert es mich auch nicht.

Mt Ruapehu hat sich seit ich hier bin gekonnt hinter Wolken versteckt. Hier herrscht typisches Bergwetter und so gehe ich davon aus ihn wenigstens Nachts "mit runtergelassenen Hosen" zu erwischen. So habe ich mich gegen Mitternacht aufgemacht und das Ergebnis koennt ihr im Fotoalbum sehen. ;-)

Tongariro National Park

Montag, 24. Dezember 2007

Northern Circuit - Tag 1

Wie immer, wenn es in die Natur geht, hiess es zeitig aufstehen um den Shuttle-Bus zum Mangatepopo Road End (1.200 Meter) nicht zu verpassen. Um 8:00 Uhr steige ich dort aus dem Bus und die Prozessionsaehnliche Wanderung konnte beginnen. Den ersten Tag laeuft man hier zusammen mit allen die das eintaegige Tongariro Crossing machen. Bei Zeiten viel mir auf, dass bereits einige Wanderer vor mir waren und es sollten auch noch viele hinter mir folgen. Da es oft nur einem schmalen Pfad folgend vorwaerts ging kam man sich wie im Supermarkt an der Kasse vor. Lass es bitte nicht den ganzen Tag so sein, dachte ich mir so! Die 700 Hoehenmeter hat jeder auf seine eigene Weise bewaeltigt. Der Anblick von ganzen Familien, die nur mit Sandalen an den Fuessen da hochkraxeln ruft allerdings nur Unverstaendnis hervor. Schliesslich ist auch das Crossing eine Alpine Wanderung und kein Spaziergang auf einer schoenen Sommerwiese.

Vom Pass (1.900 Meter) hat man einen tollen Blick auf den aktiven Red Crater. Der staendige Geruch von Schwefel und die Rauchfahnen liessen keine Zweifel darueber aufkommen. Den Blick auf die Emerald Lakes fand ich aber bei weitem noch schoener. Das sich reflektierende Sonnenlicht in den gruen-blauen Seen sah einfach fantastisch aus. Auf dem folgenden Abstieg ueber die schotterige Flanke gibt man leider viele Hohenmeter wieder ab um sie nach einer kleinen Ebene erneut zu bewaeltigen. Bis zur Ketetahi Hut, meinem eigentlichen Tagesziel, sollte es noch bis auf 1.400 Meter runter gehen. Die Huette erreichte ich aber bereits um 12:00 Uhr. Gut, erstmal einen Tee machen und die Aussicht auf den Lake Taupo geniessen.

Da die Huette kurz vor dem Ende des Crossings liegt fallen die Tageswanderer dort ein wie die Fliegen. Bisher sehr gut in der Zeit liegend entscheide ich mich kurzerhand einfach bis zur naechsten Huette weiterzulaufen. So gehe ich zwei Stunden spaeter den Aufstieg zurueck zu den Emerald Lakes an um die weiter oestlich liegende Oturere Hut zu erreichen. Der Weg fuehrt einen anstrengenden Geroellhang hinab, durch zerklueftete Lavalandschaft und eine kleine Wueste. Die Huette erreiche ich gegen 16:00 und habe so die ersten 17 Kilometer hinter mir. Zuegig baue ich mein Zelt auf. In der recht vollen Huette kommt schnell Stimmung auf und es wird ein gemuetlicher Abend in einer recht bizarren Landschaft.

Samstag, 22. Dezember 2007

Weihnachten und so...

Gestern bin ich in dem kleinen Ort National Park gelandet. Ja, der heisst wirklich einfach so. Morgen starte ich einen der neuseelaendischen Great Walks, den 4-Tage-Trek "Northern Circuit". Er beinhaltet auch den in Neuseeland beliebtesten 1-Tag-Walk, das Tongariro Crossing. Bis zu tausend Wanderer tummeln sich hier am Wochenende. Ich hoffe die Massen durch einen fruehen Start weit hinter mir lassen zu koennen.

Zum "Warmlaufen" bin ich einmal durch den kleinen Ort und zum Taranaki Lookout gelaufen. Das recht wechselhafte Wetter und die vielen Wolken haben den Ausblick aber etwas eingeschraenkt. Dafuer wird es ab morgen richtig gutes Wetter, hab' ich gehoert!

Weihnachten werde ich also irgendwo wandernd und campend verbringen. ;-)
Danke an Euch alle fuer die lieben Wuensche!

Euch allen wuensche ich ein paar schoene Tage! Erholung vom Alltag und Zeit zum Ausspannen! Weniger ist oft mehr, wie ich gelernt habe! ;-)

Freitag, 21. Dezember 2007

Halbzeit


Den Tag habe ich ruhig mit einem Besuch der Auckland Art Gallery Toi O Tamaki am Vormittag angehen lassen. Die sehr detailgenauen Gemaelde von den Ureinwohnern (Maori) Neuseelands sind von Fotografien fast nicht zu unterscheiden. Egal ob es das von Falten gezeichnete Gesicht einer alten Frau, die kunstvollen Taetowierungen der Gesichter oder eine ausfranzende Bodenmatte war, die verschiedenen Kuenstler wussten dies perfekt umzusetzen. Jeder Pinselstrich, jeder Schatten war perfekt gesetzt. Modern wurde es bei einem plastischen Gesicht aus Streichhoelzern, welches gerade einen Teddybaer verschlingt. Oder einer Art eifoermigen Gemaelde aus verschiedenfarbigen Leinentuechern die miteinander verbunden senkrecht aufgehaengt und somit in ihrer Form relativ frei waren. So zeigten sich immer neue Ansichten.

Die 40 Grad in der Sonne haben mich anschliessend geradezu genoetigt am Strand von Mission Bay zu liegen und ein paar Surfern zuzuschauen. Zurueck in der Stadt war ich eigentlich auf der Suche nach einer Toilette als ich zufaellig in den Kinokomplex stolpere. Dort laeuft der neue Film von Sean Penn, den ich auch als Schauspieler gern sehe. "Into the wild" - die Buchvorlage "Allein nach Alaska" von Jon Krakauer hatte ich noch zu Hause verschlungen. Ist uebrigens auch in meinen Buchempfehlungen erwaehnt. ;-) Das ich mir das heute Abend nicht entgehen lasse ist ja klar!

Morgen frueh geht es dann in den Tongariro National Park um einen schoenen 4-Tages-Trek um den Mount Ngauruhoe zu laufen.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

17.12. - 19.12.07

Die Tage werden ruhig angegangen. Ploetzlich stehe ich zwar meistens zwischen 6 und 7 Uhr auf, dafuer liege ich aber auch spaetestens um 21:00 wieder in der Falle. Das Auckland Museum mit Darwin Sonderausstellung ist leider viel zu gross fuer einen Tag, aber eine absolute Empfehlung wert.

Die Neuseelaender scheinen sich ziemlich gesund zu ernaehren. Zwar findet man auch die gaengigen Fast-Food-Ketten aber die Anzahl der Sushi-Restaurants uebersteigt diese um ein Vielfaches. Und so goenne ich mir auch jeden Tag mindestens eine Portion rohen Fisch.

Die restliche Zeit wurde mit Streifzuegen durch die Stadt und ausgiebig Schlafen verbracht. Heute abend bin ich noch auf den Mount Eden gelaufen um mir Auckland einmal aus der Vogelperspektive anzuschauen.

Sonntag, 16. Dezember 2007

Auckland

Nach erfolgreicher Wiedervereinigung in Buenos Aires sind wir heute um 4:00 Uhr in Auckland und damit offiziell auf "Kiwi-Nation" gelandet. Oder ging es hier doch mehr um Schafe? Ich werde es herausfinden.

Die ersten Stunden sind gespickt mit verschiedenen Attraktionen. Auf der Suche nach unserem Hostel, mittlerweile ist es gegen 7:00 Uhr, uebergibt sich das nach Hause schwankende Partyfolk eindrucksvoll auf den Strassen. Transvestiten und Prostituierte schlendern vorueber oder warten an der Ecke auf spaete Kundschaft. Kurz darauf sind wir die ersten Gaeste bei Starbucks und geniessen die frische Morgenluft ebenso wie den riesigen Pott guten Kaffee. Wenige Minuten spaeter setzen sich eine recht amuesant gekleidete aeltere Dame und ein Herr, man traegt den Hosenstall leger und offen, fuer eine ausufernde philosophische Diskussion neben uns.

Ich bin gespannt wie es die naechsten Tage weitergeht...

Um den eh schon durcheinander gebrachten Bio-Rhythmus nicht noch weiter zu belasten wird weiter durchgehalten und erst einmal ordentliches Essen im Supermarkt eingekauft und die erste Erkundungstour durch die Stadt unternommen. Aber alt werde ich heute nicht mehr und verschwinde recht zeitig gegen 20:00 Uhr in einem richtigen Bett seit 5 Tagen.

Auckland

Samstag, 15. Dezember 2007

DER 15.12.2007

Ja, was fuer ein unglaublicher Tag! Mir fehlen die Worte denn irgendwie ist der an der Datumsgrenze haengen geblieben und recht ereignislos an uns vorbei gegangen. Ich hoffe ihr konntet ihn intensiver geniessen als wir!

Man fuehlt sich schon etwas komisch, so um einen Tag betrogen zu sein! Liegt aber wahrscheinlich auch etwas am Reiseprogramm der letzten Zeit.

Auf nach Neuseeland

Als wir im Hostel ankommen ist es um 4:00 Uhr und wir lauschen auf der Terasse den Geraeuschen der erwachenden Stadt. Hinlegen brauchen wir uns jetzt nicht mehr da unser Flieger nach Santiago de Chile um 10:40 abhebt.

In Santiago liegen jetzt zwoelf lange Stunden warten auf den Anschlussflug vor uns. Na ja, irgendwie werden die wohl auch vorueber gehen. Machen sie auch und wir nutzen die zahlreichen Sitzbaenke fuer ein kleines Nickerchen. Fuer mich wird es langsam Zeit endlich in ein ordentliches Bett zu kommen. Ich fuehle mich leicht desorientiert! So verlassen wir nach vier sehr schoenen Monaten Suedamerika leider viel zu frueh.

Freitag, 14. Dezember 2007

Ankunft in Buenos Aires

Zwei Tage spaeter und ich steige in Buenos Aires um 8:15 bei herrlichem Wetter total fertig aus dem Bus. Die riesige Stadt und der groesste Busterminal den ich bisher gesehen habe rauben mir die letzten Nerven. Ich fuehle mich gerade echt verloren. Aber einfach beim Plan bleiben und weitermachen. Zum Glueck gibt es im Terminal Internet und ich checke meine Mails in der Hoffnung das Mario mir geschrieben hat wo er steckt. Hat er auch, stelle ich erleichtert fest. Ich frage mich durch mit welchem Bus ich fahren kann und stehe eine halbe Stunde spaeter Mario im Hostel gegenueber. Er hat auch gleich einen grossen Becher Kaffee fuer mich parat ohne den ich im Moment auch wahrscheinlich nicht mehr lebensfaehig waere.

Waehrnd der Busfahrt habe ich vielleicht vier Stunden vor mich hingedoest. Irgendwie klappt das bei mir mit dem Schlafen in Bussen oder Flugzeugen ueberhaupt nicht. Der Kaffee zeigt seine Wirkung und wir machen uns zusammen auf eine kleine Tour durch Stadt. Am Abend gehts mit ein paar Leuten die Mario hier kennengelernt hat zu einem All-You-Can-Eat Restaurant. Ich verdruecke geschaetzte 700 Gramm verdammt gutes Fleisch, mehrere Salate und Antipasti. Danach gehts noch auf eine Party.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Mehr als 3.000 Kilometer liegen vor mir

Um den Flieger am 14.12. nach Neuseeland zu bekommen mache ich mich heute um 11:30 Uhr auf den Weg nach Rio Gallegos. Es wird die mit Abstand bisher laengste Reise. Der argentinische Grenzbeamte hat auch seine Probleme bei meinen mehrfachen Grenzuebertritten zwischen Chile und Argentinien den aktuellen Stempel zu finden. Aber er schafft es. Um 16:00 bin ich da und hoffe auf einen Schlafplatz fuer die nun folgenden 36 Stunden nach Buenos Aires. Meine gestrige Recherche im Internet zeigte bei der einzigen Busgesellschaft, bei der man online buchen kann, nur noch einen freien Sitz an. Am Schalter angekommen funktioniert aber das Buchungssystem gerade nicht und ich finde bei der Linie Don Otto genau was ich suche. Abfahrt nach Buenos Aires ist erst um 21:45 Uhr. Um mir die Zeit zu vertreiben laufe ich etwas durch die angrenzenden Wohnviertel. Nach den vielen in der Natur verbrachten Tagen wirken die eingeschlagenen Scheiben der bewohnten Haeuser und die in den Strassen vor sich hinrostenden Busskelette nur umso trostloser. Der vom Wind in den Maschendrahtzaun getriebene Muell treibt den suesslichen Geruch von Verwesung in meine Nase. Ich bin froh hier keinen Urlaub gebucht zu haben.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Und noch ein bischen mehr nach Sueden...

...geht wohl noch in der mir verbleibenden Zeit. Mittlerweile weiss ich auch wie ich nun nach Buenos Aires komme. Da ich nicht zurueck nach El Calafate fahren will werde ich die Strecke ueber Punta Arenas und Rio Gallegos nehmen.

Ich glaube von uns hat keiner so richtig Ahnung warum wir eigentlich schon um 07:30 im Bus nach Punta Arenas sitzen. Dort angekommen fuehle ich mich mittlerweile zu nicht viel mehr in der Lage als endlich mal wieder etwas hier zu schreiben und ein paar Bilder hochzuladen. Irgendwie bin ich fast dankbar fuer ein paar Stunden einfach nur sitzen zu koennen, nichts zu erleben oder planen zu muessen.

Ich treffe Jan & Joerg zum Mittagessen und die beiden probieren Koenigskrabbe, waehrend ich bei normalem Fisch bleibe. Die unerwartet kalte Krabbe schmeckt dann wohl auch nicht ganz so super. Meine Testgabel hat fuer mich ein klares Nein ergeben.

Montag, 10. Dezember 2007

Torres del Paine National Park - Tag 2

Als ich aus meinem Zelt krieche sehe ich, das die Jungs schon komplett gepackt haben und bereits beim Fruehstueck sind. Ich bin morgens immer der Letzte, aber einer muss es ja auch sein. Da wir heute schon wieder zurueck muessen bleibt uns nichts als den gleichen Weg wie gestern zu laufen. Das ist dann irgendwie doch ein bischen frustrierend. Da ich aber noch ueber 3.000 Kilometer bis nach Buenos Aires vor mir habe und ich noch nicht genau weiss wie ich dort hinkomme wird es hoechste Zeit das Abenteuer zu beenden.

Ich stehe seit ca. fuenf Minuten unter dem Vordach der Hosteria als ein herrlicher Sturm losbricht und der Regen waagerecht in die vielen Trekker einschlaegt. Nun bin ich doch froh ueber unser recht gutes Wanderwetter. Waehrend wir auf unseren Ruecktransport warten zeigen sich die "Hoerner" leider auch nicht. Ein Erlebnis hier fuer kurze Zeit zu trekken war es aber allemal und ich hoffe noch einmal hierher zurueckkehren zu koennen.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Torres del Paine National Park - Tag 1

Es ist 08:00 Uhr und ich sitze im Bus der mich zum Ausgangspunkt des nun nur noch zweitaegigen Trekking-Ausflugs im Torres del Paine Park bringt. Ist schon komisch, denke ich mir so. Da legt man den ganzen Weg von Quito bis nach Puerto Natales zurueck um su seinem ganz persoenlichen Highlight zu gelangen und dann bleiben einen nur noch zwei mickrige Tage Zeit dafuer. Waeren da nicht die vielen anderen tollen Eindruecke waere jetzt die Zeit gekommen sich zu fragen was man die letzten Monate eigentlich so getrieben hat. Da es fuer mich nichts zu hinterfragen gibt lehne ich mich zurueck und geniesse die Aussicht. Nach einer weiteren kurzen Fahrt mit einem Shuttle-Bus kommen wir an der Hosteria Las Torres an. Ein riesiger Komplex mitten im National Park. Das hat wirklich schon amerikanische Masstaebe und man ueberlegt wieder einmal wie unberuehrt so ein Park bei diesen Massen von Menschen ueberhaupt noch sein kann.

Gegen 12:00 stemme ich mich gegen die recht steife Briese und wandere mit Jan und Joerg los. Der Trek macht dafuer richtig Spass, es geht ueber rutschige Bruecken aus einzelnen Baumstaemmen, es muessen lose Geroellhaenge gequert werden und der erste Anstieg hat es ordentlich in sich. Wenn man nicht aufpasst wird man vom starken Wind einfach zum lebenden Kreisel umfunktioniert. Sieht bestimmt lustig aus, wie es sich anfuehlt moechte ich so bepackt aber nicht ausprobieren. Wir erreichen das Camp Chileno recht zeitig und so bleibt nach einem ersten Tee und einer staerkenden Suppe genuegend Zeit fuer ein kleines Nickerchen. Da das Wetter schon den ganzen Tag keine Fotografierlaune aufkommen laesst und die Berge sich in dickem Nebel verhuellt haben sehe ich auch keinen Grund mehr das recht gemuetlichen Camp zu verlassen.

Samstag, 8. Dezember 2007

Puerto Natales - zurueck nach Chile

Die gestrige Fahrt nach Puerto Natales verlief noch einmal durch herrliche Landschaften. Am Grenzuebergang lief alles recht locker ab. Gegenueber dem fuer uns zustaendigen Beamten war eine Tischtennisplatte aufgestellt und es wurde ausdrucksstark gespielt. Das irgendwo stehende Radio beschallte zusaetzlich das ganze Gebaeude. Alles machte eher den Eindruck einer Spielhoelle als von einem Grenzposten. Aber hier in der Einoede geht das wahrscheinlich in Ordnung!

Der heutige Tag verlaeuft absolut ruhig. Wir planen die Tour in den Torres del Paine National Park, besorgen das Busticket fuer den Transfer und ich mir noch ein Zelt. Diesmal ein 2-Personen-Modell, ich will nicht riskieren diesmal vielleicht keine Frau zu finden und dann doch in einem Minizelt schlafen zu muessen.

Freitag, 7. Dezember 2007

Zurueck nach El Calafate

Voellig erledigt von der kurzen Nacht wache ich um 5:45 Uhr auf um mir schnell die Zaehne zu putzen und den Bus zu erwischen. Gegen 10:00 planen wir in El Calafate die naechsten Tage und um 17:30 Uhr sitze ich bereits wieder im Bus nach Puerto Natales. Dem Ziel Feuerland immer naeher kommend vermute ich aber schon es nicht mehr bis dorthin zu schaffen. Aber das ist mittlerweile auch nicht mehr so wichtig, da ich viele schoene Orte gesehen habe und es ja auch noch Ziele fuer eine naechste Reise geben muss.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Ich habe nicht die Lust verloren mein Reisetagebuch weiterzuführen. Zur Zeit jagt aber ein schönes Erlebnis das andere und ich finde einfach keine Zeit um hier so regelmässig wie sonst zu schreiben. Ausserdem ist im Süden von Chile & Argentinien (wo ich mich gerade aufhalte) die Online-Zeit ziemlich teuer.

Die letzten 3 Tage war ich am Cerro Torre und am Fitz Roy trekken. Habe über 400 Fotos gemacht. Also auch da wird noch etwas Zeit vergehen bis ich wieder einige hier präsentieren kann.

Ich denk' an Euch alle!

Los Glaciares National Park - Tag 3

Eine Stunde ist vergangen und ich befinde mich 500 Hoehenmeter ueber dem Campingplatz. Mein Blick faellt auf die Lagune de los Tres, dahinter erheben sich mit einem vorgezogenen Schneefeld die Granitwaende des Fitz Roy der nun zum Greifen nah erscheint. Auch hier nehme ich mir die Zeit den Anblick mehrere Minuten einfach auf mich wirken zu lassen. Auf kurzem Weg geht es zur Laguna Sucia welche linkerhand unterhalb des Fitz Roy liegt. Der Blick ist nun fast noch schoener und ich muss mich wieder setzen. Wuerde ich heute nicht zurueck muessen wuerde ich wahrscheinlich den ganzen Tag hier oben verbringen. Die schnellziehenden Wolken verleihen der Kulisse staendig ein neues Bild. Ich widerstehe der Versuchung alle 5 Sekunden ein neues Bild zu machen.

30 Minuten spaeter stehe ich wieder am Campingplatz und packe. Nach einer herzlichen Verabschiedung von Judith, die noch unschluessig ist ob sie noch einen Tag im Lager bleibt, wandere ich fuer zwei Stunden allein zurueck nach El Chalten durch die wunderschoene Landschaft Patagoniens.

Keine zehn Minuten nach Ankunft im Hostel stehe ich unter einer erfrischende Dusche und geniesse anschliessend mit Jan & Joerg ein paar kuehle Biere bevor wir uns erneut mit einem ordentlichen Steak verwoehnen. Morgen frueh um 6:30 Uhr geht der Bus zurueck nach El Calafate und irgendwie will sich der Schlaf nicht einstellen. Was zum einen sicher wieder am ueppigen Steak und zum anderen an den unvergesslichen Eindruecken liegt. Gegen 2:00 Uhr schaue ich zum letzten Mal auf meine Uhr und hoffe bald einzuschlafen.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Los Glaciares National Park - Tag 2

Das spaerliche Fruehstueck hat geschmeckt und das Packen geht schnell von der Hand und wir wandern entlang der Lagunen Madre und Hija zum Camp Poincenot. Die Tagesstrecken sind mit 3-4 Stunden nicht sehr lang und wir erreichen das Camp wieder vor der angegebenen Zeit. Die verbleibende Zeit nutzen wir um zum Aussichtspunkt Piedras Blancas, mit Blick auf eine beeindruckende Gletscherzunge, zu wandern. Die letzten einhundert Meter zu der schoenen Lagune mit ihren blau leuchtenden Eisbergen legt man zwischen Felsbloecken in der Groesse von Garagentoren und ueber kleinere, aber ziemlich scharfe Ausgaben davon, springend zurueck. Mit etwas Glueck rutscht man nicht ab und hat auch kein gebrochenes Bein. Aber da es so einen Spass macht erschien die Alternative, Schotterhang, ziemlich langweilig.

Auch Fitz Roy zeigt sich heute eher wolkenverhangen und macht seinem Namen als "Rauchender Berg" alle Ehre.

Nachdem Judith das Elend der letzten Nacht gesehen hat erbarmt sie sich heute meiner und laedt mich ein, die Nacht in ihrem geraeumigen 2-Mann-Zelt zu verbringen. Das Angebot kann ich nicht abschlagen, schliesslich moechte ich nicht unbedingt nocheinmal mit der Zeltplane im Mund aufwachen. Mein kleines Zelt hat einem wirklich den Eindruck vermittelt lebendig begraben zu sein.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Los Glaciares National Park - Tag 1

Nachdem es Jan auch rechtzeitig nach El Chalten geschafft hat und wir ihn am ausgemachten Treffpunkt finden brechen wir um 11:00 zur Tagesetappe auf. Entlang des Rio Fitz Roy folgen wir einem weiten Tal und erreichen das Camp de Agostini. Ich baue mein Zelt auf und beim Probesitzen stelle ich fest, das ich zur Haelfte herausschauen kann. Ich bin auf die Nacht gespannt und ob es sich auch wie in einem Sarg anfuehlen wird, nachdem es definitiv danach aussieht. Meinen Rucksack bekomme ich da auf keinen Fall mit herein, den muss ich in der Regenhuelle verpackt draussen lassen.

An der Laguna Torre, nicht weit vom Campingplatz entfernt, zeigt sich der Cerro Torre leider nur wolkenverhangen. An der rechten Seite der Lagune geht es auf Geroellhaengen bis zur Gletscherzunge heran. Auf dem Weg dorthin verspiel ich mich aber bei den im Wasser schwimmenden Eisbergen und schaffe so nur den halben Weg bis es dunkel wird. Dafuer habe ich Zeit den herrlichen Anblick auch mal eine Stunde lang einfach nur zu geniessen.

Zurueck im Camp wird noch gemeinsam gekocht und ich lerne Judith, aus Holland, kennen. Wie sich spaeter herausstellen wird noch ein gluecklicher Zufall.

Los Glaciares National Park

Montag, 3. Dezember 2007

Der Wind ist geblieben, dafuer hat es wenigstens aufgehoert zu regnen. Ich klappere die unzaehligen Outdoorgeschaefte ab um ein Zelt auszuleihen. Morgen soll es fuer drei Tage in den Los Glaciares National Park gehen. Das 1-Mann-Zelt und eine Regenhose kosten mich insgesamt EUR 25. Wir fassen noch Proviant und besorgen uns auch gleich ein Busticket fuer die Rueckfahrt nach El Calafate fuer kommenden Donnerstag. Zur Prophylaxe gibt es ein grosses 300 Gramm Steak, das mich spaeter noch bis halb zwei in der Nacht beschaeftigen wird.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Ankunft in El Chalten

Nach 16 Stunden Busfahrt erreichen wir um 8:00 Uhr Rio Gallegos. Um nach El Chalten zu kommen muessen wir um 10:00 Uhr zuerst 4,5 Stunden nach El Calafate fahren. Von dort geht es erst um 18:00 Uhr weiter und wir erreichen El Chalten um 22:30 bei waagerechten Regenschauer und heftigsten Windboeen. Alle Hostels sind voll oder einfach unbezahlbar. Schliesslich landen wir in einem 12-Mann-Schlafsaal, der kein zu oeffnendes Fenster hat und bei voll aufgedrehter Heizung wie ein Pumakaefig riecht. Aber nach zwei Tagen Busfahren fuer eine eigentlich Strecke von 660km ist mir heute alles recht. Voellig erledigt und schwitzend schlafe ich, wie mittlerweile so oft, in einem nicht frisch bezogenen Bett ein.

Samstag, 1. Dezember 2007

Puerto Ibanez - Chile Chico

Es ist zehn und wir sind tatsaechlich mit der Faehre unterwegs und verlassen diesen truebseligen Ort. Orte wie diesen gibt es wahrscheinlich nur, da die Regierung die Bevoelkerung die bereit ist hier zu leben unterstuetzt um grenznahe Gebiete besiedelt zu halten. 2,5 Stunden spaeter sind wir in Chile Chico und es geht mit einem Minibus ueber die Grenze nach Los Antiguos.

Und hier warten schon wieder schlechte Nachrichten auf uns. Da die Ruta 40 im Westen Argentiniens, die uns direkt nach El Chalten bringen soll, anscheinend gerade groesstenteils nicht befahrbar ist muessen wir ueber 1.000 Kilometer Umweg in Kauf nehmen. So fahren wir um 16:00 Uhr an die Ostkueste und dieser suedlich folgend bis Rio Gallegos.