Donnerstag, 31. Januar 2008

Zurueck nach Brisbane

Der Wecker und die Sonne wecken uns um 8:00 Uhr. Unsere Campinggarnitur direkt am Meer aufstellend geniessen wir anschliessend ein ausgiebiges Fruehstueck bevor es erneut ans Packen und Aufraeumen geht. Unser Abstecher in die Umgebung von Cairns ist heute zu Ende und wir fliegen nach Brisbane zurueck wo wir bei Gregor und Kay vorbeischauen wollen.

Der kurze zwei Stunden dauernde Flug war mit Abstand der turbulenteste seit wir unterwegs sind. Nach der Landung springen wir in den Airtrain Richtung Stadtmitte. Da Gregor und Kay in den Sunnybank Hills wohnen steigen wir an der S-Bahn Station Sunnybank aus und denken wieder einmal das es von hier schon weiter geht. Erneut stehen wir in der Pampa und nach einiger Rumfragerei heisst es eine Station weiter koennten wir einen Bus erwischen der in die Naehe der von uns genannten Strasse faehrt. Wir sind schon wieder drei Stunden unterwegs. Wir warten weitere 30 Minuten, eine andere in der Zwischenzeit ankommende S-Bahn faehrt einfach weiter als wir gerade unsere Rucksaecke geschultert haben und die Kameras und unsere restlichen Taschen packen wollen. Irgendwann nach 21:00 Uhr haben wir den Romeo Court und die Hausnummer 3 erreicht und Kay oeffnet uns die Tuer. Wir haben es geschafft.

Die uns entgegen gestreckten herrlich kuehlen Becks werden in wenigen grossen Zuegen geleert. Spaeter fahren wir noch kurz im Bottle Shop (einziger Ort an dem es Alkohol zu erwerben gibt) vor. Es gibt sogar Exemplare mit Drive Inn, fuer den gaaaanz grossen Durst und riesigem Ladevolumen. Das dingfest gemachte Sixpack lassen wir uns anschliessend bei lauer Abendtemperatur auf der Terrasse schmecken.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Waterfall Drive, Josephine Falls, Babinda Boulders

Der Wecker war auf halb sieben gestellt. Der Blick aus dem Fenster zeigt einen weissen Himmel und es regnet. Wir schlafen eine Runde laenger. Die Millaa Millaa Falls sind wirklich schoen und sollen fuer heute auch die schoensten bleiben. Alle folgenden kommen nicht an diesen Anblick heran. Wir tanzen ganze zwei Stunden noch hier herum und machen Fotos. Spaeter schauen wir uns nach kurzer Fahrt noch die Zillie Falls und Ellinjaa Falls an. Es geht wieder Richtung Cairns und wir halten bei den Josephine Falls. Hier hat das schnell fliessende Wasser herrliche natuerliche Wasserrutschen in den Fels geschliffen. Das kuehle Nass geniessend sind wir fuer zwei Stunden wieder Kinder und koennen nicht genug bekommen. Ray von der Autovermietung hatte uns bereits gewarnt, dass hier absolute Suchtgefahr besteht und man einfach nicht aufhoeren kann. Mit ordentlichem Hunger machen wir uns die Piknikbaenke nutzend einen wohlschmeckenden Kartoffelbrei, mit Knoblauch, Parmesan und Milch. Dazu gibt es Erbsen mit Mais und eine Buechse Thunfisch. Die Kombination klingt jetzt vielleicht nicht ganz so lecker. War sie aber! ;-)

Zum Schluss schauen wir uns noch die riesigen Boulder (Steinbloecke) bei Babinda an. Mittlerweile daemmert es und der Walk durch den Regenwald haelt unter anderem ein paar beeindruckende Exemplare von Faustgrossen Spinnen fuer uns bereit. Das Beweisfoto mit meinem Gesicht direkt hinter dem Spinnennetz ist leider nichts geworden. Dafuer sind Marios Aufnahmen der Boulder sehr schoen geworden. Ich war mittlerweile nicht mehr in der Stimmung um heute noch mehr zu fotografieren. Was ich natuerlich dann auch gleich wieder bereut habe.

Zurueck in Cairns suchen wir den uns vertrauten Mechans Beach wieder auf um dort die Nacht zu verbringen. Gegen halb 12 schauen die Cops zwar noch einmal vorbei, sie lassen uns heute aber in Ruhe und wir verbringen eine angenehm kuehle Luft und schlafen mit dem Meeresrauschen in den Ohren ein.

Dienstag, 29. Januar 2008

Kuranda - Millaa Millaa Falls

Frisch und munter ging es nach einem ausgezeichneten Fruehstueck vom Parkplatz an den Barron Falls, den wir die ganze Nacht ganz fuer uns hatten, zuruck ins Staedtsche. Dort verschwinden wir fuer zwei Stunden im Butterfly Sanctuary und kommen mit ca. 200 Bildern mehr auf unseren Speicherkarten wieder heraus. Die 40 Grad im geschlossenen Beobachtungsgelaende haben uns saemtliche Agilitaet geraubt. Am Telefon am Stadtpark versuchen wir eine weitere Autorueckfuehrung von Brisbane nach Sydney zu organsisieren. Die ganze Zeit belegen sich ein offensichtlich junger und betrunkener Farbiger mit einer Gruppe aelterer Herren die anscheinend den ganzen Tag nur Alkohol trinken muessen. Mit dem Auto will es heute nicht klappen und wir fahren erst einmal weiter nach Mareeba. Es ist schon wieder 15:00 Uhr. Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein und verdruecken total ausgehungert in unserem Camper ein ganzes Huehnchen. Am Tinaroo Lake gibt es endlich eine Abkuehlung. Die Fahrt um den See fuehrt uns schliesslich zum Cathedral Fig Tree und kurz darauf zum Curtain Fig Tree. Zwei beeindruckende Exemplare. Spaeter beginnt es wie aus 100 Liter Tanks zu Regnen und wir fahren noch die letzten 23 Kilometer bis nach Milla Milla. In voelliger Dunkelheit, nur mit einer Stirnlampe ausgeruestet, laufen wir zu den gleichnamigen Wasserfaellen. Das Rauschen ist bombastisch und die Grillen bilden das Orchester dazu. Das in vielleicht 10 Meter Entfernung aus 20 Meter Hoehe in die dunkle Tiefe stuerzende Wasser wirkt bei Nacht noch beeindruckender. Ich bin auf den Anblick morgen frueh gespannt.

Sonntag, 27. Januar 2008

Schnorcheln am Great Barrier Reef


Nachdem gestern ploetzlich Traumwetter mit sonnigen 35 Grad herrschte haben wir unsere Chance ergriffen und einen Ausflug zum Great Barrier Reef gebucht.

Das Wetter gibt dem gestrigen Bericht absolut recht und es ist ein genauso schoener Morgen wie bereits gestern. Wir rauschen mit unserem Camper zurueck in die Stadt. Stellen ihn in die kostenlose Tiefgarage eines riesigen Einkaufszentrums, packen unsere Sachen ein und machen dort ein kleines Fruehstueck mit Muesli und Banane. Kein tolles Ambiente aber es kann halt nicht immer ein Strand sein.

Punktlich um viertel nach acht stehen wir am Boot. Die Sonne ist bereits jetzt extrem heiss und ich frage ob wir den Tag ohne Sonnenbrand ueberleben werden. Zwei Stunden spaeter sind wir endlich am ersten Spot. Nach einer eher scherzgeschwaengerten Sicherheitseinweisung kann's losgehen. Zuvor haben wir uns bereits in die Ganzkoerper Schwimmanzuege gepellt. Wir sehen total albern aus. Macht aber nichts, die anderen ja auch. Ueberall wird kraeftig in die Taucherbrillen gespuckt, die Schwimmflossen an den Fuessen angebracht und die Schnorchel in die richtige Position gebracht. Mario geht zuerst unter Board. Ich folge ihm. Es folgen ein paar ungewohnte Minuten. Das Gesicht unter Wasser und irgend etwas im Mund habend meldet mein Kopf das Signal den Mund zu oeffnen und Luft zu holen. Klingt komisch, da man ja unter Wasser ist und eigentlich schoen den Mund zu lassen sollte. Ich atme wie ein Irrer und das Wasser verstaerkt dieses Geraeusch auch noch. Alles traegt nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Ich schwebe ueber das erste Korallenriff und bin von dem sich oeffnenden Anblick einfach nur begeistert. Ploetzlich taucht ein riesiger dunkler Krater zwischen zwei Riffs auf. Ich bin direkt darueber und bekomme etwas Panik. Habe das Gefuehl von der Stroemung hineingezogen zu werden. Schnell den Kopf wieder ueber die Wasseroberflaeche bringen und beruhigen. Danach habe ich es raus und es ist mit eins der schoensten Dinge die ich je erleben durfte. Riesige Papageienfische schwimmen unter mir. Vor mir teilt sich ein Schwarm viel kleinerer Fische und schaut sich neugierig nach mir um. Skalare und allerhand andere Fische bekomme ich noch vor die Taucherbrille. Zusammen mit den riesigen Korallenteppichen ein unglaublich schoenes Bild. Den Lunch an Board vertilge ich mit riesigem Hunger. Wir fahren an einen weiteren Spot und ich geniesse die letzte Stunde mit endlosem Geschnorchel.


Sonntag, 20. Januar 2008

Noosa Heads - Rockhampton

Die ersten Surfer und Besucher springen bereits seit gut zwei Stunden am Strand umher als wir uns gegen 8:00 Uhr von unseren Isomatten schaelen. Die Waerme laesst kein weiteres Traeumen in der prallen Sonne zu. Mit unseren suedamerikanischen Schlumperhosen fuer 2 Euro ziehen wir auf dem Rueckweg zu unserem Transporter ein paar komische Blicke auf uns. Auf der naechsten Bank breiten wir unser Muesli, das wir mit Bananen "upgraden" aus und haben waehrend des Fruehstuecks einen herrlichen Blick auf das Strandtreiben direkt vor unseren Nasen. Anschliessend haelt auch uns nichts mehr und wir stuerzen uns in die gut zwei Meter hohen Wellen hinein. Schnell wird noch ein Kaffee organisiert und dann sind wir wieder auf dem Highway Richtung Norden. Rockhampton ist ein Ort wie viele andere auf dieser Strecke und wir parken direkt vor einem grossen Camperpark. Mittlerweile ist es dunkel und wir schleichen uns hinein um unserer Koerperpflege nachzukommen. Der Wachmann funzelt auf seinem Rundgang geschaeftig mit seiner Taschenlampe umher und ich weiche ihm mit der Leichtfuessigkeit einer Gazelle zwischen den Wohnwagen umherspringend erfolgreich aus. Die Dusche ist herrlich. Wir stehen zwar direkt an der Hauptstrasse und die Hitze im geschlossenen Transporter bringt uns fast um aber irgendwann schlafen wir ein.

Donnerstag, 17. Januar 2008

17.1. - 19.1. Brisbane - Noosa Heads

Wir verbringen ganze zwei Tage so gut wie im Internetcafe um die naechste Zeit zu planen. Machen mehrere Anfragen bei verschiedenen Autovermietern um einen kleinen Camper-Van zu bekommen. Es scheint aussichtslos zu sein. Das frueheste Angebot erhalten wir fuer den 22. Januar. Wir wollen allerdings einfach nur los in die Natur. Die Stadt ist teuer, der Campingplatz grauenhaft und wir verlieren Zeit. Irgendwann stossen wir auf die Moeglichkeit der Autorueckfuehrung fuer die Vermietgesellschaften. Am dritten Tag stehen wir ziemlich frueh auf um rechtzeitig in der oeffentlichen Bibliothek kostenlos das Internet nutzen zu koennen. Ausgerechnet an diesem Tag gibt es aber Probleme mit der Verbindung. Nach ein paar Versuchen besprechen wir uns in einer subtropischen Hitze die uns aber in den naechsten Tagen noch als angenehm kuehl vorkommen soll. Noch einen Versuch machend gehen wir noch einmal zurueck, nun laeuft es und wir suchen uns ein Angebot fuer eine Autorueckfuehrung von Brisbane nach Cairns heraus. Dafuer zahlen wir einen Dollar pro Tag, den Sprit und haben vier Tage Zeit dafuer. Wir wechseln zum Telefon um die Reservierung zu machen. Nach einem weiteren Gespraech 15 Minuten und einem anderen noch einmal 10 Minuten spaeter haben wir den Wagen. Wir wechseln wieder zum Internet um den schnellsten Weg dorthin zu finden, denn nach unserer Bitte koennen wir den Wagen doch noch heute abholen. Allerdings nur bis 15:00 Uhr und jetzt ist es bereits kurz vor um zwei. Wir surfen auf die Seite der Verkehrsbetriebe von Brisbane. Unser Bus faehrt in einer halben Stunde und zum Glueck ist die Station gleich um die Ecke. Da der Hunger bereits recht heftig ist geht es zuegigen Schrittes ein paar hundert Meter zurueck Richtung Downtown um etwas Essen aufzutreiben. Mit zwei dampfenden Wraps in den Haenden gehts mit zuegigem Schritt kauend zurueck zur Bushaltestelle. Ab in den Bus und 30 Minuten spaeter wieder raus um umzusteigen. In 10 Minuten sollen wir das Auto abgeholt haben und vom Anschlussbus ist weit und breit nichts zu sehen. Letztlich legen wir wieder einmal eine Punktlandung hin. Der Vertrag wird unterschrieben und ich sehe anhand des Autoschluessels das es ein Mercedes wird und kann ein leichtes Grinsen nicht unterdruecken. Vor dem Wagen stehend vergeht mir dieses aber auch gleich wieder. Wir schauen auf einen voellig zerschrammten Transporter mit abgeknickter Antenne. Aber alles ist erstmal besser als noch eine Nacht auf dem komischen Campingplatz bleiben zu muessen. Dort wieder angekommen packen wir unsere Zelte und gehen noch einmal duschen da wir bereits wieder voellig in unserem eigenen Saft stehen. Die Luftfeuchte ist einfach unnormal. Anschliessend wird noch fix eingekauft und dann nichts wie weg hier. Wir wollen noch bis zu den "Glashouse Mountains" noerdlich von Brisbane kommen. Schaffen wir auch. Aaahh, durchatmen endlich wieder in der freien Natur und keine Menschenmassen die die Ruhe stoeren. Aber wart' mal, hier ist doch auch alles voller Muecken. Mit langer Hose und Regenjacke zeigen wir Kampfgeist um die Viecher abzuwehren und bleiben zu koennen. Wir haben aber keine Chance und verschwinden wieder. In Noosa Heads wird alles besser. Dieser kleine mondaene Ort wartete mit einem herrlichen Strand und einer kuehlen Briese auf. Mit einem kuehlen Bier in der Hand beobachteten wir die Sterne und Wolken und waren froh die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mit Isomatte und ein paar leichten Klamotten sind wir spaeter direkt am Strand in den Schlaf gesunken.

Dienstag, 15. Januar 2008

Auckland - Brisbane

In nicht ganz vier Stunden sind wir schon in Down Under. Der Wetterbericht gibt warme 28 Grad und Schauer fuer Brisbane an. Die Tage davor war es deutlich ueber 30 Grad dort und ich hoffe auf etwas kuehleres Wetter. Aber wahrscheinlich wird mir dieser Wunsch nicht erfuellt werden.

Wir haben auch noch keinen wirklichen Plan wohin es uns als erstes verschlaegt. Sicher ist aber das wir so schnell wie moeglich versuchen werden aus der Stadt heraus zu kommen.

Die naechsten Zeilen werdet ihr dann aus dem "Land of Oz" von mir lesen.

Going Down Under

Auf dem Flughafen Brisbane angekommen brauchen wir zwei Stunden um das noetigste in Erfahrung zu bringen und eine Unterkunft fuer die Nacht zu finden. Ich bin froh ueber die drei Stunden Zeitverschiebung zu unseren Gunsten. Meine letzten $5 NZ Dollar tausche ich mit $2 AU Dollar Kommission um. In der Hand halte ich schliesslich genau $2 AU Dollar. Der Geldautomat ist kaputt und Mario macht sich auf die Suche nach einem funktionierenden Exemplar. Wir waelzen ein paar kostenlose Hefte um einen guenstigen Campingplatz ausserhalb von Brisbane zu finden. Die ersten beiden sind komplett belegt. Beim naechsten haben wir Glueck und ich lasse mir den einfachsten Weg dorthin erklaeren. Fuer die 10 Minuten Fahrt vom Flughafen in die Stadt zahlen wir $26 Dollar (ca. 16 EUR). Das macht schon wieder keinen Spass mehr. Kurze Zeit spaeter sitzen wir in der S-Bahn Richtung Cleveland. Mittlerweile ist es dunkel. Wir steigen wie empfohlen an der Station Wynnum aus. Der Vorort liegt ziemlich leblos vor uns. Bei Subway gibt es gegen 20:00 Uhr endlich wieder etwas zu essen und es hilft wieder etwas konzentrierter unser Ziel ins Auge zu fassen. An der Tankstelle gegenueber fragen wir uns weiter nach dem Weg durch. Es heisst noch eine gute Stunde weiter zu Fuss und wir waeren am Ziel. Dazu hat ber keiner von uns heute abend noch den Elan und wir entscheiden uns $15 Dollar in ein Taxi zu investieren. Nach den Aussagen des Fahrers hat es hier seit zwei Jahren keinen Tropfen geregnet. Aber seit einem Monat dafuer jeden Tag. So sieht auch die Wiese, auf der wir unsere Zelte aufstellen sollen, aus. Den Kampf gegen unzaehlige Muecken und eine Ameisenarmee haben wir verloren. Aber unsere Zelte stehen gegen halb neun.

Fototour durch Auckland

Um den Tag nicht ereignislos mit warten verbringen zu muessen ging es heute noch einmal bei feinstem Sonnenschein fuer ein paar Stunden nach Downtown um ein paar Eindruecke einzufangen.

Auckland Part II

Sonntag, 13. Januar 2008

Zurueck in Auckland

6:00 Uhr aufstehen.

Habe ich eigentlich schon einmal erwaehnt das ich ueberhaupt nicht gern frueh aufstehe?! Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher und damit es hinterher diesbezueglich zu keinen Unstimmigkeiten kommt moechte ich das noch einmal festhalten:

ICH stehe nicht gerne um diese Uhrzeit auf! Hmhm, ne ne, ist ueberhaupt nicht mein Moto!

Aber so richtig und voellig erledigt schleppe ich mich, mit bei jedem Schritt brennenden Oberschenkeln, dann auch zum Bus. Abfahrt ist um 7:40 und ich werde wohl gegen 14:00 Uhr nach 30 Tagen wieder zurueck in Auckland sein. Die halbe Stunde bergauf bei 25 Grad zum Hostel machen keinen richtigen Spass. Meine Augen scheinen auf Stecknadelkopfgroesse geschrumpft zu sein. Kommen mir aber andererseits so aufgequollen wie Wassermelonen vor. Am Himmel ist keine Wolke in Sicht und ich wuensche mir das es regnet. Der Gedanke noch nichts weiter gegessen zu haben und die damit verbundene Schlussfolgerung nach dem Einchecken gleich noch einmal 20 Minuten zum Supermarkt zu laufen gefallen mir ueberhaupt nicht. Wieso habe ich eigentlich nicht einfach 365 Tage All Inclusive am naechsten Baggersee gebucht?! Ach Quatsch, nur eine kurze Albernheit von mir. Aber mit knurrenden Magen einkaufend und den mittlerweile deutlich gesunkenen Kontostand im Hinterkopf lande ich bei $24. Das muss fuer die folgenden beiden Tage auf jeden Fall reichen. Zurueck im Hostel mache ich mir ein Sandwich, setze mich auf die Couch, starre fuer mehrere Stunden einfach auf den unter die Decke geschraubten kleinen Fernseher und bin froh heute nichts mehr erleben zu muessen.

Samstag, 12. Januar 2008

Sir Edmund Hillary stirbt im Alter von 88 Jahren

Wellington - Der Erstbesteiger des Mount Everest, Sir Edmund Hillary, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Dies teilte die neuseeländische Premierministerin Helen Clark mit. Nach neuseeländischen Medienangaben starb Hillary im Spital in Auckland.

Eine Todesursache wurde zunächst nicht genannt. In den letzten Jahren hatte Hillary wiederholt gesundheitliche Probleme gehabt.

Hillary wurde am 20. Juli 1919 in Tuakau in der Nähe von Auckland geboren. Clark würdigte Hillary als den best bekannten Neuseeländer weltweit. Sein Tod sei ein grosser Verlust für das Land. Sir Edmund wurder 1953 von der britischen Königin zum Ritter geschlagen.

Hillary hatte den mit 8848 Meter höchsten Berg der Erde am 29. Mai 1953 zusammen mit dem aus der Volksgruppe der Sherpa stammenden Tensing Norgay bezwungen. Ein Jahr zuvor war eine Genfer Expedition 200 Meter unter dem Gipfel gescheitert. Mit Raymond Lambert war damals ebenfalls Tensing Norgay unterwegs. 1956 erreichten dann erstmals Schweizer Bergsteiger den höchsten Gipfel der Erde.

Hillary wurde mit der Everst-Besteigung über Nacht weltberühmt, ruhte sich auf den Lorbeeren aber nicht aus. So leitete er 1958 eine Expedition, die fast ein halbes Jahrhundert nach dem legendären Wettlauf zwischen Amundsen und Scott den Südpol erreichte.

Der Mount Everest ist einer der begehrtesten Achttausender. Mehr als 3000 Mal wurde der Berg bis heute erklettert. Mehr als 200 Bergsteiger starben seit den 20er Jahren bei Versuchen, den Gipfel zu erreichen.

Hillary betrachtete die wachsende Kommerzialisierung des Himalaya-Bergsteigens mit Sorge. Mit Abscheu geisselte er einen Landsmann, der im Mai 2006 einen halberfrorenen Engländer kurz vor dem Everest-Gipfel links liegen liess, um selbst den Gipfel zu erreichen statt zu helfen. Der Engländer starb. Tugenden wie Kameradschaft seien dem Ehrgeiz der Ich-Menschen gewichen, beklagte er.

Quelle: Swissinfo.ch

Regeneration

6:30 Uhr aufstehen.

Ah! Oh, das zieht! Ganz langsam die Beine aus dem Bett bringen. Aua! Verflucht, alles noch schlimmer als gestern. Ich komme mir vor als waere ich achtzig und laufe auch definitiv so. Ganz kleine tippelnde Schritte und jede Treppe wird zur ernsthaften Herausforderung.

Nur schnell den Mietwagen zurueck bringen und dann wieder ins Bett. Das ist der Plan und so wird's auch gemacht. Geht auch glatt ueber die Buehne und ich liege halb acht wieder im Bett.

Halb elf ist es dann aber auch vorbei mit schlafen. Passieren wird heute definitiv nichts mehr. Das ist mal klar. Schnell ein kleines Fruehstueck gemacht und dann ab in den Sommergarten um die letzten hundert Seiten von "Die Firma" zu lesen. Grisham gehoert normalerweise nicht zu meinen Favoriten, aber da es das einzige deutsche Buch im Hostel war und ich unbedingt wieder etwas lesen wollte blieb mir nichts anderes uebrig. Und so schlecht war es dann auch nicht. Fuer drei Tage zwischendurch genau das richtige.

OK, meine Waesche musste wieder mal gemacht werden. Aber zu mehr habe ich mich dann heute wirklich nicht mehr hinreisen lassen.

Freitag, 11. Januar 2008

"Forgotten World Highway"


Der Berg ist bestiegen.

Wieder zurueck auf der Strasse ist das Wetter ploetzlich spitzenmaessig und wir gehen zum naechsten Punkt des Tagesprogramms ueber. Ausgehend von Stratdord verlaeuft der "Forgotten Word Highway" ueber vier Bergruecken und durch das mit alten Relikten der ersten Siedler versetzte und isolierte Hinterland. Ueber Whangamomona, Mt Damper Falls, Ahititi und Waitara legen wir so noch gute 200 Kilometer zurueck. Bei den Wasserfaellen fehlt allerdings jedem von uns die Kraft um die noch 20 Minuten Weg dorthin auf sich zu nehmen.

Nachdem noch schnell eingekauft, der Wagen wieder vollgetankt und etwas gegessen wurde gab es dann zurueck im Hostel endlich das lang ersehnte Gipfelbier. Das ein Polizeiwagen in der Auffahrt stand hatte mich schon etwas stutzig werden lassen. Und tatsaechlich hatte die besorgte Betreiberin die Polizei ueber unser bisheriges Fehlen informiert.

Das die Kiwis besonders hilfsbereite und nette Menschen sind haben sie mir heute nicht zum ersten Mal bewiesen.

Besteigung des Mount Taranaki

6:00 Uhr aufstehen.

Ich bin in der Kueche. Sandwich machen, Trinkblase fuellen und Suesskram einpacken. Kamera und Umhaengetasche geschnappt und los zur Autovermietung. Fuenf vor sieben stehen wir drei vor verschlossenen Tueren, muessen aber nur kurz warten und dann haben wir den Wagen. Das Wetter hat sich wohl noch nicht ganz entschlossen aber der Wetterbericht hat viel Sonne vorhergesagt. Uuuund los geht's. Obwohl ich ein paar Bedenken wegen dem Linksverkehr hatte klappt das Fahren auf Anhieb super. Die Gangschaltung auf der linken Seite ist zwar wirklich gewoehnungsbeduerftig aber auch das laeuft. Am Visitor Center Egmont North stelle ich den Wagen ab, wir tragen uns in das Buch fuer die Gipfelbesteigungen ein und wandern puenktlich um 8:00 Uhr los.

Bei bestem Wetter kommen wir gut voran und als ich ploetzlich vor gut 200 Metern nach oben fuehrender Treppen stehe denke ich schon, dass die Besteigung nicht gerade etwas Besonderes wird.

Die Treppen hoeren auf und ich stehe am Anfang eines ca. 300 Meter nun folgendem Geroellfeld. Im 2:1 Rhythmus gehts bergauf. Zwei Schritt nach oben, einen Schritt zurueck schlittern. Irgendwann ist auch das vorbei und der kommende Abschnitt muss groesstenteils kletternd bewaeltigt werden. Das gefaellt mir nun wieder viel mehr. Ich bin im Element und suche mir meine Griffe und Tritte. Aber irgendwie zieht sich dieser Part scheinbar ewig hin. Der Gipfel rueckt nur sehr langsam naeher.

11:50 Uhr stehe ich im mit Schnee vereisten Krater des Mt. Taranaki und geniesse erschoepft die atemberaubende Aussicht ueber den Wolken. Den mit gut 40 Meter hoeheren Anstieg zum eigentlichen Gipfel schenke ich mir da ich nicht die richtige Ausruestung habe um diese schneevereiste letzte Huerde zu nehmen.

Der Abstieg wird fast noch anstrengender. Die erschoepften Knochen klettern zurueck, schlittern eine Ewigkeit ueber das weite Geroellfeld, werden hunderte von Stufen herabsteigend nach unten getrieben denn zwei Wolkenfelder treffen mit einer irren Geschwindigkeit genau vor uns zusammen und pressen sich am Berg aufsteigend nach oben. Der Wind zerrt an mir und versucht mich staendig mit dem am Hang liegenden Kies bekannt zu machen. Auf dem folgenden Abschnitt beginne ich jeden Schritt in den Knochen zu spueren und weiss das der naechste Tag nicht gerade angenehm werden wird. Ziemlich genau acht Stunden spaeter stehen wir um 15:50 wieder am Visitor Center und tragen uns wieder aus dem Buch aus.

Mount Taranaki

Donnerstag, 10. Januar 2008

New Plymouth

Das schlechte Wetter gestattet mir ein Besuch im sehr interessanten Museum von New Plymouth und so langsam bin ich fit in der Geschichte des Landes und seiner Ureinwohner.

Erst am Nachmittag beginnt sich das Wetter zu bessern. Mit einem guten Kaffee in der Hand schlendere ich etwas den Coastal Walk entlang und schaue ein paar lokalen Kuenstlern beim bearbeiten grosser Steinskulpturen zu.

Zusammen mit dem Belgier und einem Hollaender ueberlegen wir uns fuer den morgigen Tag ein Auto zu mieten um guenstiger zum Mount Taranaki zu kommen und spaeter noch den "Forgotten World Highway" abzufahren. Das Shuttle zum Berg wuerde naemlich jeden $40 kosten. Und die Autovermietungen sind hier recht guenstig.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Stratford - New Plymouth

Die "Taranaki Accommodation Lodge" erscheint auch an diesem Morgen nicht an Waerme und Gemuetlichkeit gewonnen zu haben. Ein paar zwielichtige Gestalten, offensichtlich Sozialfaelle die hier guenstig untergekommen sind, treiben sich in der Kueche herum waehrend ich fruehstuecke.

Gestern abend habe ich hier noch einen jungen Reisenden aus Belgien kennengelernt und zusammen haben wir den Entschluss gefasst diesen Ort heute zu verlassen. Und das Wetter gibt uns recht. Es regnet in stroemen als wir uns auf den Weg an die Strasse machen um die knapp 40 Kilometer nach New Plymouth zu trampen. Wir trennen uns um die Chancen zu erhoehen. Nach 10 Minuten warten, der Belgier kommt auch gerade die Strasse hochgelaufen da er weiter unten wohl nicht den optimalen Standort hatte, haelt ein nettes australisches Paar an um uns mitzunehmen. Der Regen und mein zerknittertes Aeusseres haben sie wohl dazu veranlasst, da sie sonst nicht unbedingt die Leute dafuer sind, wie sie uns spaeter erzaehlen.

Es ist kurz nach 12:00 Uhr und wir sind im "Shoestring Backpackers" gelandet. Wieder ein herrliches Hostel mit toller Atmosphaere, einem gemuetlichen Aufenthaltsraum, Wintergarten und Terasse. Das Wetter bleibt leider eher bescheiden und ich schnappe mir ein Buch aus dem Regal und mache es mir bequem.

Dienstag, 8. Januar 2008

Wellington - Stratford

Ausgeschlafen mache ich mich auf den Weg zum Bus nach Stratford. Draussen ist es dunkel wie die Nacht, na ja fast so schlimm. Die Wolken haengen praktisch bis auf die Strassen herunter und es nieselt mit gar unschoenem Wind dazu. Sechs Stunden spaeter komme ich gegen 16:00 Uhr in Stratford an und es sieht wettertechnisch wie zu meiner Abfahrt aus. Vom Mt. Taranaki ist weit und breit nichts zu sehen obwohl er eigentlich direkt vor der Haustuer des Hostels liegen muesste - es sind nur 23 Kilometer bis zum Parkeingang.

Das Hostel ist grottenschlecht und heruntergekommen. Der, mit bis zum Bauch aufgeknoepften Hemd, Besitzer versucht offensichtlich 24 Stunden 7 Tage die Woche keine unnoetige Bewegung zu machen und so verkommt der riesige Komplex immer mehr. Was anscheinend einmal ein Internat war und jetzt ein Backpacker ist besitzt soviel Flair wie eine umgekippte Tuete Mehl. Die wenigen Bars haben bereits um 21:00 Uhr geschlossen. Die Stadt ist tot. Man sieht hier auch keine Touristen. Ich werde das morgige Wetter abwarten und dann entscheiden wie es weiter geht.

Montag, 7. Januar 2008

Motueka - Nelson - Picton - Wellington

Heute hiess es wieder frueh aufstehen und ab in den Bus. Um 8:00 Uhr habe ich, wie sich spaeter herausstellen wird, die Schoen-Wetter-Zone verlassen und mich auf den Weg zur Faehre nach Picton gemacht. Dort wurden um 13:15 Uhr die Anker eingeholt und um 16:30 im Hafen von Wellington wieder in die See gesenkt. Die Verpflegungssituation sah heute wieder nicht so wahnsinnig gut aus. Deshalb gab es am Abend beim Thai-Fast-Food mit Selbstbedienung einen riesigen Teller voller Leckereien. Mehr gibts heute leider nicht zu berichten da es ein reiner Reisetag war. Und morgen sieht es wohl nicht anders aus.

Samstag, 5. Januar 2008

Abel Tasman National Park

Laeuft eigentlich etwas falsch wenn man mindestens jeden zweiten Tag schon um 7:00 Uhr aufsteht, obwohl man doch eigentlich keine Verpflichtungen hat? Nur mal wieder so am Rande gefragt! :-)

Irgendwie will meine kleine Pechstraehne nicht abreisen. Obwohl ich doch gestern extra wieder einmal beim Friseur war! Aber keine Angst, der Bart ist immer noch dran. Wenn auch die nette Friseur-Lady mehrfach nachgefragt hat ob sie da nicht doch etwas tun sollte. Ich hab sie nett gebeten: "Please, leave your fingers from it!" Ist jetzt wahrscheinlich nicht das perfekte Englisch, aber sie hat es laechelnd verstanden. Aber zurueck zum Pech, es ist wohl so, dass die Agenturen keinen alleine lospaddeln lassen. Man muss mindestens zu zweit sein. Ich haette am Montag noch eine gefuehrte 3-Tages-Tour fuer knapp EUR 200,- machen koennen, aber das ist weniger Abenteuer fuer noch mehr Geld. Also wurde wieder heftig geplant und ich habe den gestrigen Tag halb im Internet verbracht um die diversen Bus- und Faehrtickets zu buchen. So fahre ich nun morgen von Motueka ueber Picton nach Wellington zurueck. Und Uebermorgen gehts dann nach Stratford, das in der Naehe vom Egmont National Park liegt. Fuer den habe ich naemlich jetzt noch Zeit bevor es nach Auckland geht.

Ach ja, so frueh bin ich heute aufgestanden um mich mit dem Boot von Marahau an der Bark Bay absetzen zu lassen. Von hier ging es in einer sechsstuendigen Wanderung auf dem Coastal Walk zurueck nach Marahau. Am Ende des Tages war ich froh wie alles gelaufen ist. Ich kann ohne Probleme an einem Fleck sitzen und stundenlang auf einen atemberaubenden Berg schauen. Aber bei Sand und Wasser will mir das irgendwie nicht gelingen. Auch wenn die Szenerie wie hier wieder traumhaft war, so hat es mir doch fuer einen Tag gereicht. Freue mich viel mehr noch einmal in die Berge zu kommen!

Abel Tasman National Park

Freitag, 4. Januar 2008

Motueka

Seit gestern bin ich in der kleinen Stadt ganz in der Naehe des Abel Tasman NP. Die naechsten Tage moechte ich einen fuenftaegigen Trip mit dem Kayak entlang der Traumstraende des Nationalparks machen. Nachdem ich in Greymouth zum ersten Mal in einem Kayak gesessen habe ist nun mein Interesse geweckt.

Dienstag, 1. Januar 2008

Greymouth

In einer schoenen Fahrt war ich heute von Ost nach West auf der Suedinsel von Christchurch nach Greymouth unterwegs. Die Ueberquerung der suedlichen Alpen am Arthur's Pass war nur eins der vielen kleinen Highlights. Wer hat sich das nur ausgedacht hier nur einen Monat zu bleiben? Aber gut, dass hatten wir ja schon. Silvester werde ich also hier an der Westkueste verbringen. Und es duerfte ziemlich ruhig werden, da die Stadt mit ihren 10.000 Einwohnern nicht gerade lebhaft ist. Dafuer ist das Hostel "Global Village" ein absoluter Glueckstreffer. Mit interessantem Kunsthandwerk stilvoll eingerichtet und seiner sehr angenehmen Atmosphaere verleitet es zum Faulenzen. Dazu tragen auch die Kayaks und das Spa nicht wenig bei.

Nach Mallorca duerfte Neuseeland demnaechst offizielles 18. Bundesland der Bundesrepublik Deutschland werden. Ich sag nur "Mann spricht Deutsch"!

Als Spruch des Tages moechte ich an dieser Stelle folgende Aussage einer Touristin (Ehefrau) in der Hostelkueche zitieren:

"Dou Vahdie, esch glowe des Gordn Bloeh is scho uewer! Des waerd isch mol liebor essn."

Fuer Alle die des saechsischen Dialekts maechtig sind sollte die Aussage deutlich geworden sein. Den Anderen moechte ich hier kurz helfen.

Uebersetzung:

"Du Vati, ich glaube, das Cordon Bleu ist nicht mehr ganz frisch! Das werde ich mal lieber essen."