Mit der Überquerung des 4.750 hohen Passes Punta Union stand uns heute der anstrengendste Tag bevor. Die letzte Nacht war wieder mehr schlecht als recht vorüber gegangen.
Bereits zur Routine geworden hat jeder Handgriff beim Frühstück zubereiten und Packen gesessen und wir waren bereits vor 9:00 Uhr wieder unterwegs. Langsam haben wir uns durch das langgestreckte Tal weiter vorwärts getrieben. Und es ging stetig nach oben. Heute kamen uns auch eine ganze Menge Trekker entgegen. Dabei viel mir auf, das wir zwei wirklich die Einzigen sind die ihre Ausrüstung selber tragen. Und das sollte auch bis zum Schluss so bleiben. Alle anderen hatten Guides, Esel bzw. Lamas und Viehtreiber angeheuert.
Als wir endlich vor der das Tal umschliessenden Gebirgskette standen und ich den schmalen Pass in weit entfernter Höhe gesehen hatte spürte ich plötzlich die letzten beiden Tage in meinen Knochen. Komisch, wenn man am Morgen einmal aufgestanden ist hat man die Anstrengung vom Vortag längst wieder vergessen. Jetzt waren sie mir umso deutlicher gegenwärtig. Irgendwann standen wir ungefähr auf halber Höhe und ich war ziemlich ausgepauert. Wahrscheinlich auch kein Wunder, wir hatten eine ordentliche Steigung und eine gute Strecke in nur einer halben Stunde runter geritten. Jetzt war erstmal eine längere Pause nötig. Die in Colcabamba gekauften Semmeln waren auch schon steinhart und liessen sich nur noch in Suppe aufgeweicht geniessen, also blieben uns nur noch ein paar Mandarinen und ein paar Müsli-Riegel. Gestärkt nahmen wir die letzten 200 Höhenmeter im Schneckentempo in Angriff. Wirklich am Pass anzukommen war ein herrliches Gefühl und man fühlte sich etwas in die Zeit zurück versetzt als diese Art zu Reisen ganz normal war. Und oftmals ist sie es hier ja noch heute. Den Blick über die zwei unter uns liegenden Täler haben wir dann ausgiebig genossen.
Der Abstieg zum 500 Höhenmeter tiefer gelegenen Camp war leider fast ausschliesslich auf losem Geröll zu absolvieren. So war noch einmal absolute Konzentration gefragt, denn einen angeknacksten oder gebrochenen Knöchel wollte hier keiner von uns Beiden haben. Kurz vor 16:00 Uhr sind wir am Campingplatz Taullipampa angekommen. Von hier schien der Gipfel des Taulliraju immer noch zum greifen nah. Und der Blick auf die unser Lager umgebenden Gipfel war einfach nur fantastisch!
Dienstag, 2. Oktober 2007
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2 Kommentare:
Ihr seid halt echte Trecker ... nix mit Kuli oder Esel. Die anderen sind alles Weicheier. Und nicht zu vergessen: Gelobt sei der Kiosk als Vorposten der Zivilisation (da wird man dann doch wieder zum stinknormalen Touri). Passt auf eure Knochen auf!
Ciao Janosz
Womöglich habt ihr auch einfach lange genug beim Daimler geschwitzt und habt nun eben die korrekteste Ultraleicht-Ausrüstung aufm Buckel. Wer braucht da Mulis? ;) VG von Peggy, Emilowitsche und de Benjo
P.S.: Hier Keule mit ersten Pastinake- und Kürbis-Breischlemmereien. (Natürlich frisch von Mama zubereitet mmmhh...)
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