Obwohl wir den Rum und das Bier als tiefschlafunterstützende Massnahmen zu uns genommen haben war der Schlaf auch diese Nacht weit von uns entfernt. Es ist wirklich merkwürdig. Man kommt völlig fertig im Lager an, schafft es noch das Zelt aufzubauen und Essen zuzubereiten und den Abend in gemütlicher Runde zu verbringen. Sobald man im Schlafsack liegt ist an Schlaf nicht mehr zu denken. So ging es uns zumindest, der Rest der Meute hatte offensichtlich wie immer sehr gut geschlafen.
Egal, nachdem wir in den letzten Tagen jeden Morgen immer schneller mit unseren Aufgaben fertig waren haben wir es heute etwas langsamer angehen lassen. Das Frühstück (eine Tasse Kakao) war auf Grund der wenigen Bestandteile recht schnell erledigt. Die Kälte lies den Wunsch nach einer Tasse Coca-Tee in uns aufsteigen. Leider verabschiedete sich genau jetzt unser restliches Benzin im Kocher. Nilo, der gerade mit Kevin am Aufbrechen war und an unserem Zelt vorbei kamen, unterstützte uns dann mit seinen Resten an Brennspiritus. Aufgrund der mittlerweile fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns gegen den Tee und machten uns zur letzten Etappe auf. Der Weg bis Cashapampa war grösstenteils wieder stark mit Geröll geprägt und teilweise ist man 30 Minuten lang nur über grosse Felsbrocken balanciert. Ich war froh über meine Trekkingstöcke!
In Cashapampa angekommen wollte uns so ein lustiger Einheimischer in einem kleinen Holzverschlag, in dem sich die Trekker austragen konnnten, $ 5 pro Mann aus dem Kreuz leiern. Angeblich Eintrittsgebühr für den Nationalpark. Wir haben versucht ihm zu erklären, das wir ja gar nicht in den Park gehen sondern gerade aus diesem heraus kommen. Hat aber alles nichts genutzt. Er wollte die $ 10 haben, die wir ihm wiederum nicht geben wollten. Wieso redeten wir eigentlich von Dollar? Der von uns bezahlte Eintritt war ja auch in Sol zu bezahlen. Mit unseren paar Brocken Spanisch teilten wir ihm mit er könne ruhig die Polizei rufen, damit wir dieses Problem gelöst bekommen. Da wir aber schon im Gefühl hatten hier offensichtlich betrogen zu werden, haben wir seine Entscheidung gar nicht erst abgewartet und sind in das bereits wartende Collectivo eingestiegen. Die Fahrt wurde dann auch noch sehr spannend! Um das eigentliche Taxi in ein Collectivo umzuwandeln, und so eine ganze Menge Geld zu sparen, würde der Fahrer noch 4 weitere Fahrgäste auf der Strecke nach Caraz einsammeln. Da wir in einem Kombi sassen, war das für uns keine Problem. Dachten wir! Der Wagen wurde immer voller, zum Schluss sassen für den Grossteil der Strecke auf dem Beifahrersitz 2 Frauen mit Kleinkind, wir und zwei Frauen auf der Rücksitzbank und im Kofferraum nahmen noch einmal zwei Frauen Platz. Die gut einstündige Fahrt über eine Schotterpiste und immer am Abgrund entlang wird mir wohl auch für immer im Gedächtnis bleiben! Ziemlich ausgehungert wurde in Caraz auf dem Markt erstmal Essen gefasst. Anschliessend sassen wir noch einmal 1,5 Stunden wieder eingepfercht im nächsten Collectivo bis Huaraz.
Abends haben wir uns dann in einem guten Restaurant ordentlich die Bäuche mit einem sehr guten Salat und einer Pizza - für jeden - vollgeschlagen. Herrlich!
Donnerstag, 4. Oktober 2007
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