Freitag, 26. Oktober 2007

Ollantaytambo und Aguas Calientes

In Ollantaytambo findet man noch sehr viele Hinweise auf die alte Bauweise der Inkas. Die Gassen sind vielleicht einen Meter breit und viele Gebäude zeigen als Fundament die von den Inkas perfekt ineinander gefügten Steine. Darauf wurden die heutigen Häuser errichtet.

Frühstück essen wir in einem Hinterhof von einem kleinen Lokal, da wir an der frischen Luft sitzen wollen und ausserdem eine Schulklasse gerade im Inneren ihr Frühstück in Form von Spaghettis verputzt. Zurück zum mehr als interessanten Leben im Innenhof, an der Wand hängt die Hälfte von dem was vielleicht einmal ein Schwein war, was ich anhand der kurzen Beine einfach mal vermute. Direkt neben uns wäscht eine Frau in einer kleinen Plastikwanne die Wäsche. Zu uns an den Tisch setzt sich ein vielleicht Zehnjähriger der den Kleinsten der Familie beaufsichtigt. Auf dem Boden kauernd kocht ein Mann in diversen Töpfen undefinierbare Gerichte zusammen während die Tochter sich um unser Frühstück bemüht. Die ganze Zeit springen zwischen uns mehrere Hunde der verschiedensten Rassen herum. Wie wir es oft machen bringe ich unser Geschirr in die Küche und die Mutter bedankt sich bei mir und meint mit einem Lächeln, das ich hier gebraucht werden könnte. Das ich ihr Gesagtes verstehe zeigt mir, das mein Spanisch langsam auch besser wird.

Jetzt sind wir auch bereit für die nächsten Ruinen. Einige Terassenfelder hinauf und ein paar Stufen weiter stehen wir vor sechs riesigen sehr sorgfältig bearbeiteten Steinblöcken. In einem Museum wurde gezeigt, das die Inkas rundgeschliffene Steinkugeln zum transportieren grösserer Gegenstände genutzt haben. Das Rad kannten sie nicht. An vielen Steinblöcken sieht man auch so eine Art Henkel die ein leichteres Tragen ermöglichten. Unterhalb der Anlage befindet sich das sogenannte Baño de la Ñusta - das Bad der Prinzessin - aus grauem Granit. Hier findet man ein ausgeklügeltes Wassersystem und zahlreiche Becken. Genauso beeindruckend sind die in den harten Fels geschnittenen Sitze die absolut eben und glatt poliert sind.

Um 20:15 fahren wir mit dem Backpacker Nachtzug von Ollantaytambo nach Aguas Calientes um am nächsten Tag Machu Picchu zu erleben. Irgendwie braucht der kleine Zug dafür gute 40 Minuten länger als es im Fahrplan vermerkt ist und wir sind froh, das wir unsere Eintrittskarten für den nächsten Tag bereits gekauft haben. Mittlerweile haben wir auch gelernt selbst in touristischen Hochburgen recht günstig zu leben. Die auf uns einstürzenden Fänger der Hostels wimmeln wir erstmal alle ab. Einer bleibt hartnäckig und verlangt insgesamt Sol 40,- pro Nacht. Wir wissen das noch keine Hauptsaison ist, schenken ihm ein Lächeln und bieten im Sol 20,- die er dann auch akzeptiert. Man kann also erahnen welche Preisspannen hier bestehen. Das Hostel liegt dann auch ganz mahlerisch zwischen dem reisenden und dementsprechend lauten Fluss Vilcanota auf der einen und der Bahnlinie auf der anderen Seite. Sobald eine Zug vorbeirattert erbebt das ganze Gebäude und die Geräuschkulisse erreicht ungeahnte Dimensionen. Bis wir ins Bett kommen ist es 0:45 Uhr und wir wollen/müssen um 4:00 Uhr bereits wieder aufstehen um Machu Picchu im Licht der aufgehenden Sonne zu fotografieren.

Ollantaytambo

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