Samstag, 20. Oktober 2007

Museumsbesuche in Cusco und Sacsayhuaman

Um kulturell etwas in Cusco erfahren zu können muss man sich ein Touristenticket kaufen. Für 70 Sol (wir Studenten haben elegant unsere ISIC-Karte aus dem Brustbeutel gezogen und einfach mit unserem guten Namen nur 35 Sol bezahlt; die Dame hat auch etwas verwundert auf unsere Geburtsdaten geschaut - wir haben nur umso seriöser zurückgelächelt!) bekommt man Zutritt zu 16 Sehenswürdigkeiten in und um die Stadt. Nach gut einer Stunde hatten wir die ersten beiden Museen, das Museo Municipal de Arte Contemporaneo und das Museo Historico Regional, erledigt. Nach einem guten Kaffee fühlten wir uns bereit für einen Nachschlag Kultur und machten uns auf, das Museo de Arte Popular zu besichtigen. Keine 20 Minuten später standen wir auch schon wieder vor der Tür. Ich war glaube noch nie in einem Museum mit nur zwei Ausstellungsräumen! Als heutiges Finale stand noch das Museo de Sitio del Qoricancha auf dem Programm. Nachdem wir etwas Schwierigkeiten hatten den unterirdisch angelegten Eingang zu finden waren wir auch hier wieder recht schnell draussen. Ich weiss auch nicht so recht. Eigentlich müssten die Museen mit "Geschichte zum Anfassen" vollgestopft sein. Aber bis auf ein paar wenige Fundstücke, meist Waffen, Krüge, Schmuck oder auch Mumien, sieht man nicht viel und man erfährt so gut wie nichts über die Geschichte der Inkas. Ich fand's einfach nur Schade!

Am Nachmittag haben wir uns noch auf einen kurzen 20 Minuten Weg gemacht um die Ruinen des zeremoniellen Zentrums Sacsayhuaman nördlich der Stadt zu besichtigen. Einfach unglaublich wie die Inkas bis zu 200 Tonnen schwere Felsbrocken so bearbeitet haben, das sie perfekt zusammenpassen.

An dieser wichtigen Stätte wurden Mario und ich dann auch endlich als Models erkannt und entsprechend gewürdigt. Es waren nämlich auch unzählige einheimische Schulklassen unterwegs und wir wurden von mehreren Horden junger Mädels belagert. Eine wurde ausgewählt, welche dann mit 3 Kameras bewaffnet Fotos von ihren Freundinen und uns machen durfte. Wir versuchen jetzt die nächsten Tage erstmal mit dem Ruhm klarzukommen und nicht durchzudrehen.

Da wir den Colca Cañon in der Nähe von Arequipa nicht besucht haben, dachten wir schon unsere Chance einen Kondor zu sehen sei verflogen. Aber nein, als weitere Touristenattraktion sass dort auf einem Stein ein junger gezähmter Kondor der etliche Fotogewitter über sich ergehen liess und ab und an auch mal seine jetzt schon imposante Spannweite zeigte. Toll fand ich die älteren Herrschaften die in allen Sprachen dieser Welt den Vogel aufforderten dies doch bitte bitte nochmal zu machen. Es gab auch welche die sich direkt vor den Kondor positionierten und mit ihren Armen Flugbewegungen nachmachten um den armen Vogel anscheinend zu stimulieren. Ich möchte nicht wissen, was sich der Kondor so gedacht hat!

Sacsayhuaman

2 Kommentare:

Bruder hat gesagt…

kein wunder warum die muse´n nix ham..

ihr solltet einfach mal in ein paar wohnzimmern "gaaanz normaler" leute vorbei schauen..

die machen doch alle "grabräuber" als hobby!

;OD

Mme S. hat gesagt…

... oder aber, ihr schaut mal in den heimischen Museen vorbei: Wunderbare Exponate südamerikanischer Kultur und (Prä-)Geschichte finden sich u.a. in Dauerausstellungen (!) im Staatlichen Museum für Völkerkunde in München ("Indianisches Südamerika. Alltag, Kriege, Rituale."), im Museum für Völkerkunde Hamburg ("Schätze der Anden – Die Inka-Galerie"), im Pelizaeus-Museum Hildesheim ("Alt-Peru - Kulturen im Reich der Inka"), im Grassi-Museum Leipzig ...

In diesem Sinne: Ein dreifaches "Hoch" auf die positivistische Sammelwut europäischer Wissenschaftler, Historiker und Ethnologen!