Heute war wieder Zeit für etwas Bildung. Das Museo Santuarios Andinos (Museum "Heiligtümer der Anden") lag dazu noch direkt gegenüber von unserer Unterkunft und so sind wir mal gemütlich rübergeschlendert.
Das Museum zeigt Fundstücke der Inkakultur im Zusammenhang mit Menschenopfern in den Bergen (La Capac Cocha), die in geheiligten Ritualen auf den Gipfeln zur Besänftigung der Berggötter zelebriert wurden. Auf dem Vulkan Ampato wurde 1995 der spektakulärste Fund gemacht, eine über 500 Jahre alte Mumie eines ca. 13jährigen Mädchens.
Es folgt ein kleiner Auszug aus der Broschüre des Museums:
"Sie wurde damals von Inka Priestern dem Apu Ampato geopfert. Das Mädchen musste, begleitet von den wichtigsten Persönlichkeiten der Region, auf einer knapp 600 Kilometer langen Reise bis nach Cuzco reisen. Dort übertrug der König seine Göttlichkeit auf "Juanita". Von diesem Moment nahm sie Kontakt mit den Göttern der Berge, Apu Ampato, akzeptierte ihren Tod und begab sich auf eine Reise ohne Wiederkehr in die Götterwelt. Nach grossen Festlichkeiten und Ritualen wurde "Juanita" durch Rauschmittel in Schlaf versetzt bevor ein gezielter Schlag auf die rechte Schläfe ihren Tod herbeiführte."
Das verwendete Rauschmittel war das heute noch zu findende Chicha. Im Museum befindet sich ein noch mit Ton verschlossenes und über 500 Jahre altes Gefäss mit diesem Getränk. Die Inka liessen die verschlossenen Gefässe in der Regel 2 Jahre stehen um den Alkoholgehalt zu erhöhen. So dürfte dies wohl das älteste und stärkste Chicha der Welt sein.
Die sterblichen Überreste von "Juanita" sind im Museum tiefgekühlt zu besichtigen. Die Haare, Haut und Fingernägel sind nahezu perfekt erhalten. Und es war ein sehr merkwürdiges Gefühl auf ein 500 Jahre altes Mädchen zu schauen. Mit ihr liegt in Arequipa die älteste menschliche DNA vor.
Weitere Informationen zu "Juanita" könnt ihr hier lesen. Und hier gibt es noch etwas mehr über die Mythologie der Inka zu erfahren.
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1 Kommentar:
I love your stories and especially your - really impressive - pictures... für einen kleinen Moment in die Ferne schweifen. Tut gut!
Vincenza
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