Montag, 24. September 2007

Trujillo

Nach wieder einmal 3 Stunden Busfahrt sind wir in Trujillo gelandet. In Chiclayo hatten wir noch fix 2 Hostels rausgesucht. Dem Taxifahrer kam auch nur eine Adresse bekannt vor und so war die nächste Unterkunft auch schon festgelegt. Das Hostal Colonial war eine echte Überraschung! Sehr sauber, sicher und vorallem gute Betten! Etwas gewundert haben wir uns als wir sahen, das neben unserer Zimmertür offensichtlich noch Bauarbeiten laufen. Am nächsten Morgen wurden wir dann auch von den Geräuschen einstürzender Wände und brachialer Gewalt bereits um 8:00 geweckt. Und ich wollte mindestens bis 10:00 schlafen, hmmm! Zum Glück hatten wir bei der Ankunft den Zimmerpreis von 75 Sol (entspricht gerade EUR 17,40) auf 45 Sol runtergehandelt!

Der erste Tag ist wie gewohnt mit Stadt anschauen und orientieren verbracht wurden. Da man hier aber eine ganze Menge geschichtliche Stätten besuchen kann haben wir uns das für den zweiten Tag vorgenommen, obwohl wir schon vorher wussten das es ein ziemliches Gerammel wird und man "Touri-like" nur durchgeschliffen wird. Und so kam es dann auch. Auf dem Flyer wurden die Punkte Campiña de Moche (Stadtteil der Moche-Einwohner), eine Art Kunsthandwerkmarkt der Einheimischen, die Mond- und die Sonnenpyramide (Huaca de la Luna und Huaca del Sol) angepriesen. Und das alles in 3 Stunden! Da der Stadtteil auf dem Weg zu den Pyramiden lag sind wir dort auch nur mit dem Kleinbus durchgefahren, wie praktisch! Der Markt mit den Kunstobjekten der Einheimischen war direkt hinter dem Kassenhäuschen und war damit auch erledigt. Die Sonnenpyramide ist leider gar nicht von innen zu besichtigen, dass erwähnt der Guide erst nach dem bezahlen mit einem verstohlenen Hüsteln hinter der vor den Mund gehaltenen Faust. Durch die bis jetzt ausgegrabenen Teile der Mondpyramide sind wir auch mehr durchgerannt, wahrscheinlich weil wir viel später als geplant losgefahren sind und auch einige Zeit vor Ort drauf ging bis genügend Englisch sprechende Interessierte für eine ansprechende Gruppengrösse anwesend waren. In der Pyramide selbst fehlte dann die Zeit um in Ruhe ein paar Fotos zu machen oder die vielen informativen Tafeln zu lesen um etwas besser verstehen zu können vor welchem kulturellen Erbe man hier eigentlich gerade steht.

Dann war auch schon Mittagspause. Unser Guide hat sich ordentlich Zeit dafür genommen und erschien mit knapp 30 Minuten Verspätung am Treffpunkt. Einfach genial, als Entschuldigung hat er mit einem abgepackten Essen gewedelt, dass er wohl seinem Kollegen im Büro versprochen hatte. Mit Höchstgeschwindigkeit und Dauereinsatz der Hupe hat sich unserer Fahrer den Weg zur nächsten Attraktion in Rekordzeit erkämpft. Jetzt kamen wieder unsere Abrisseintrittskarten zum Einsatz. Hier wird zuerst der perforierte Abschnitt abgerissen und dann stempelt die Kassenkraft, als hinge ihr Leben davon ab, wie verrückt auf die verbleibende Eintrittskarte ein. Ist wirklich lustig und überall in Peru zu beobachten. Kurz werden wir uns die Reste der Huaca Arco Iris gezeigt. Die Erklärungen des Guides dauern in der Regel 5 Minuten auf Spanisch, den Englischen Teil schafft er jetzt mit ganzen 2 Sätzen. Ich habe ja nicht viel Ahnung in Spanisch, werde aber das Gefühl nicht los, das uns eine Menge an Informationen hier verloren gehen. Ich muss auch gerade extremst auf Toilette und entziehe mich somit seinen weiteren Erklärungen. Als ich fertig bin ist die Gruppe auch schon wieder am Ausgang. Ich kann also nicht viel verpasst haben. Als nächstes fliegen wir zu einer der grössten Lehmziegelstädten der Welt - Chan Chan. Und hier war ich wirklich einmal überwältigt! Die Stadt ist 28 Quadratkilometer gross, bisher sind 20 Quadratkilometer freigelegt. Die Erklärungen des Guides bleiben spärlich, es reicht aber um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Gegen halb 5 sind wir dann auch schon am Museo de Chan Chan. Uns werden ein paar Ausstellungsgegenstände gezeigt - das war's. Obwohl das Museum durchaus mehr zu bieten hat und ich auch gern mehr Zeit dort verbracht hätte. Gegen 5 macht die Angestellte auch schon die Türen zu und wir quetschen uns erneut in den Minibus um den letzten Programmpunkt des Tages abzuhaken - Huanchaco. Dieser Strandort ist berühmt für die Caballito de Totora (kleine Schilfboote mit denen die Einheimischen seit Jahrtausenden im Pazifik fischen). Dort wo wir halten finden wir leider nur ein paar davon an die Kaimauer gelehnt und die Händler bauen auch bereits ihre Stände ab. Mario und ich hetzen den Strand entlang um vielleicht eins der Boote als beliebtes Fotomotiv festhalten zu können. Leider vergeblich!

Zufrieden und glücklich wie zwei Honigkuchenpferde fahren wir zurück, schliesslich haben wir heute eine ganze Menge gelernt und wiederum eine ganze Menge nicht gesehen. Worauf wir in diesem Affentempo auch gern verzichtet haben! Unsere Vermutungen haben sich nur bestätigt und wir werden so ein Touristenprogramm auf keinen Fall wieder mitmachen.

Trujillo

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

... wenn ich das so lese, platz ich vor neid! ich könnt augenblicklich alles hinschmeissen und hinter her reisen! geile pics! geile storys! aber das ich mir erst über acht ecken euren link besorgen musste, verzeih ich dir nie! das geht an dich mark!!! ;-) weitermachen! grüsse ausm ländle --> steffen

Mark hat gesagt…

@steffen:

sorry wegen der schlumprigkeit, konnte mir aber deine email an dem abend im kasse nicht mehr merken. mehr kann ich dazu nicht sagen! ;-)

aber woher hasst du den den link bekommen, würde mich dann doch interessieren! greets aus peru