Samstag, 29. September 2007

Santa Cruz Trek - Tag 1

Wer was erleben will, der muss früh aufstehen. Also hat der Weck-Alarm heute schon um 5:55 losgeplärrt. Mit dem angedachten Frühstück hat es dann irgendwie auch nicht so geklappt, was wir auch noch bereuen sollten. Kurze Zeit später sassen wir in einem Collectivo Richtung Yungay. Die Collectivo's sind meistens kleine Mini-Vans in die Sitzbänke mit Kniescheibenbrechend kurzen Abständen geschraubt werden. Wer jetzt denkt jeder Fahrgast bekommt auch einen Sitzplatz der kann schön weiterträumen. Den Grossteil der einstündigen Fahrt waren 19 Erwachsene und 3 Kleinkinder plus Fahrer an Board. Für 3,50 Sol (weniger als ein EURO) kann man so ein Abenteuer mitmachen, nur die Sicherheitsgurte bleiben bei dieser Form des Transports reine Wunschgedanken.

In Yungay sprach uns gleich ein Franzose (Guide) mit zwei Mädels (aus dem Irak und Frankreich) an ob wir uns die restliche Fahrt zum Nationalpark teilen wollen. Nach einem Kaffee ging es dann auch los. Und unser Plan uns in Yungay noch etwas Verpflegung zu organisieren ging in der Hektik irgendwie unter. Auf den 25km zur Lagune Llanganuco sass ich die meiste Zeit schon mit offenem Mund im Auto. Immer wieder neue und atemberaubende Berggipfel, mit riesigen Schneefeldern und Gletschern überzogen, zeigten sich nach jeder Kurve. Am Kontrollpunkt angekommen noch schnell die Parkgebühr von 65 Sol bezahlt, und wie konnte es anders sein - auch hier wurde wieder tüchtig gestempelt. Unser Fahrer hat uns am Campingplatz Cebollapampa (auf 3.900 Metern) rausgelassen und los ging's. Für heute stand die Wanderung zum See 69 auf dem Plan. Der Franzose sagte uns, das es insgesamt ungefähr 6 Stunden zu laufen sind. Ein Schild verriet uns das es 8 Km bis zum Ziel sind und wir hatten gute 700 Höhenmeter zu bewältigen. Nach ungefähr 20 Minuten bequemen geradeaus laufen ging es auch schon deutlich nach oben. Als ich den letzten Anstieg vor mir habe aufragen sehe musste ich mich ernsthaft fragen ob ich da jetzt noch mitziehe. Die Ausrüstung auf meinem Rücken hat sich mehr als bemerkbar gemacht. Und spätestens jetzt merkte ich das fehlende Frühstück, an Mittag war ja gleich gar nicht zu denken. Wenigstens hatten wir ein paar Müsli-Riegel am Vortag gekauft. Mit der Geschwindigkeit einer Schildkröte habe ich den letzten Abschnitt bezwungen und blickte auf 4.500 Meter Höhe auf einen herrlich blauen Bergsee, umrahmt von mit Schnee und Eis überzogenen Gipfeln. Wir hatten die Strecke in 2,5 Stunden geschafft. Zurück auf dem Campingplatz hiess es dann zügig Zelt aufbauen und Essen machen. Der Abwasch wurde im eiskalten Gletscherwasser, welches der durch's Camp fliessende Bach mit sich führt, erledigt. Sobald die Sonne untergeht wird es deutlich kälter und man kann sich nur noch in sein Zelt zurückziehen. Ich glaube wir lagen bereits um 20:00 in unseren dicken Schlafsäcken.

Santa Cruz - 4 Tage Trekking

Freitag, 28. September 2007

Rund um Huaraz

Gestern sind wir zum Mirador Rataquenua gewandert um Huaraz einmal von oben zu sehen und die eindrucksvollen Berge der Cordillera Blanca etwas besser betrachten zu können.

Absolut klasse sind die vielen fliegenden Händler bei denen man z.B. für 0,50 Centimos (EUR 0,12) eine frische Scheibe Ananas auf die Hand bekommt oder sich einen frisch gepressten Saft aus verschiedenen leckeren Früchten gönnen kann. Das die Gläser meist nur in klarem Wasser gespült werden hat uns erstaunlicherweise noch nicht auf den Magen geschlagen. Beim heutigen Frühstück, das wieder einmal recht herzhaft ausgefallen ist, da wir die meisten Speisen auf den Karten nicht kennen, hatte ich doch so meine Schwierigkeiten. Hinter der Nachbartür konnte man es die ganze Zeit gackern hören und wenn sie geöffnet wurde erblickte man Stiegen voller Hühner. Ab und an kam dann ein junger Mann heraus und transportierte Wannen voller geschlachteter Tiere in Richtung Markt. Dabei wehte mir ständig der Duft von Kot und keine Ahnung was noch in die Nase. Genau gegenüber lag schon wieder ein komplett fertig gebratenes Ferkel auf dem Verkaufsstand und glotzte mit seinen toten Augen zu uns herüber. Man kann sowieso einfach alles am Strassenrand kaufen. Unser momentanes Hostal ist direkt gegenüber einer grossen Markthalle und viel spielt sich auch in den Strassen darum herum ab. Wenn ich früh meinen Kopf aus dem Fenster halte wird direkt unter mir mit gerupften Hühnern, lebenden Hasen, Meerschweinchen oder Truthähnen gehandelt.

Heute sind wir mit dem Collectivo nach Monterrey, ca. 7 Kilometer östlich von Huaraz, gefahren. Hier gibt es ein Thermalbad dessen Wasser aus vulkanischen Quellen gespeist wird. Das lehmbraune Wasser soll unter anderem gegen Rheumatismus, Muskelschmerzen, Stress, Depressionen und ... wirken. Da wir momentan keine der genannten Gebrechen aufweisen, können wir leider die heilende Wirkung nicht bestätigen. Egal, gut getan hat es auf jeden Fall!

Zurück in Huaraz sind wir noch etwas durch die Stadt gelaufen um ein paar Eindrücke festzuhalten. Begegnet sind wir ein paar Jungen, die Fussball spielten, ein paar Musikern und ein paar Frauen die direkt am Strassenrand ein paar Meerschweinchen für den morgigen Verzehr vorbereitet haben. Den bereits gekochten Tieren wurde jetzt noch das restliche Fell abgeschabt und mit dem grossen Küchenmesser drosch eine der Frauen allen Meerschweinen die vorderen Zähne heraus. Als wir das Geschehen mit unseren Kameras festgehalten haben fanden sie das ziemlich lustig. Unsere Bemerkung, das in Deutschland Kinder Meerschweinchen als Haustiere halten bewirkte dann noch mehr Gelächter. In Peru sind sie immerhin eins von mehreren Nationalgerichten und wie uns erklärt wurde enthalten sie viele Vitamine und die Männer essen sie gern der potenzsteigernden Wirkung wegen. Auch der Kleinste der Familie kümmerte sich rührend um die blassen in einem Bottich schwimmenden toten Tiere indem er mit dem Gartenschlauch immer frisches Wasser auf sie spritzen liess.

Den restlichen Abend haben wir mit Proviant fassen verbracht, damit wir die nächsten vier Tage nicht verhungern müssen. Auf dem Programm stand der Santa Cruz Trek!

Kleine kulinarische Notiz am Rande:
Wenn man von der netten Frau gesagt bekommt, man würde an ihrem Strassenstand Hühnchen bekommen und man deshalb die dunkle Farbe des Fleisches einfach auf eine Unmenge von leckeren Gewürzen schiebt, ist es eine Überraschung wenn man dann nur auf Hühnermägen und allerlei anderen Innereien herumkaut. Als Trost habe ich mir zum Nachtisch aber noch ein leckeres Churro, in Öl ausgebackenes Gebäck in der Form und Grösse einer ordentlichen Thüringer Bratwurst, gegönnt.

Huaraz

Dienstag, 25. September 2007

Trujillo - Huaraz

Heute haben wir um 21:15 den Nachtbus nach Huaraz genommen. Auf uns warteten 9 Stunden Fahrt. Für 45 Sol (gut 10 EUR) bekamen wir bei der Busgesellschaft LINEA einen absoluten Luxusbus, denn uns erwarteten grosse Ledersitze mit ausreichender Beinfreiheit und die Busbegleiterin hat Getränke sowie zwei zerknautschte Sandwiches gereicht. Beim Check-In wurden sogar Fingerabdrücke genommen und der Mann mit Metalldetektor hat auch nicht gefehlt. Unter Berücksichtigung all dieser Sicherheitsvorkehrungen sind wir dann auch etwas entspannter in unsere Sitze gefallen. Pünktlich um 6 Uhr am nächsten Morgen sind wir trotzdem recht zerknautscht in Huaraz aus dem Bus gestiegen. Noch schnell einen Kaffe getrunken und eine kleine Runde durch die Stadt gedreht, danach hiess es für mich erstmal eine Portion Schlaf einfangen. Mario ist nochmal los in die Stadt, keine Ahnung wie er das geschafft hat!?

Montag, 24. September 2007

Trujillo

Nach wieder einmal 3 Stunden Busfahrt sind wir in Trujillo gelandet. In Chiclayo hatten wir noch fix 2 Hostels rausgesucht. Dem Taxifahrer kam auch nur eine Adresse bekannt vor und so war die nächste Unterkunft auch schon festgelegt. Das Hostal Colonial war eine echte Überraschung! Sehr sauber, sicher und vorallem gute Betten! Etwas gewundert haben wir uns als wir sahen, das neben unserer Zimmertür offensichtlich noch Bauarbeiten laufen. Am nächsten Morgen wurden wir dann auch von den Geräuschen einstürzender Wände und brachialer Gewalt bereits um 8:00 geweckt. Und ich wollte mindestens bis 10:00 schlafen, hmmm! Zum Glück hatten wir bei der Ankunft den Zimmerpreis von 75 Sol (entspricht gerade EUR 17,40) auf 45 Sol runtergehandelt!

Der erste Tag ist wie gewohnt mit Stadt anschauen und orientieren verbracht wurden. Da man hier aber eine ganze Menge geschichtliche Stätten besuchen kann haben wir uns das für den zweiten Tag vorgenommen, obwohl wir schon vorher wussten das es ein ziemliches Gerammel wird und man "Touri-like" nur durchgeschliffen wird. Und so kam es dann auch. Auf dem Flyer wurden die Punkte Campiña de Moche (Stadtteil der Moche-Einwohner), eine Art Kunsthandwerkmarkt der Einheimischen, die Mond- und die Sonnenpyramide (Huaca de la Luna und Huaca del Sol) angepriesen. Und das alles in 3 Stunden! Da der Stadtteil auf dem Weg zu den Pyramiden lag sind wir dort auch nur mit dem Kleinbus durchgefahren, wie praktisch! Der Markt mit den Kunstobjekten der Einheimischen war direkt hinter dem Kassenhäuschen und war damit auch erledigt. Die Sonnenpyramide ist leider gar nicht von innen zu besichtigen, dass erwähnt der Guide erst nach dem bezahlen mit einem verstohlenen Hüsteln hinter der vor den Mund gehaltenen Faust. Durch die bis jetzt ausgegrabenen Teile der Mondpyramide sind wir auch mehr durchgerannt, wahrscheinlich weil wir viel später als geplant losgefahren sind und auch einige Zeit vor Ort drauf ging bis genügend Englisch sprechende Interessierte für eine ansprechende Gruppengrösse anwesend waren. In der Pyramide selbst fehlte dann die Zeit um in Ruhe ein paar Fotos zu machen oder die vielen informativen Tafeln zu lesen um etwas besser verstehen zu können vor welchem kulturellen Erbe man hier eigentlich gerade steht.

Dann war auch schon Mittagspause. Unser Guide hat sich ordentlich Zeit dafür genommen und erschien mit knapp 30 Minuten Verspätung am Treffpunkt. Einfach genial, als Entschuldigung hat er mit einem abgepackten Essen gewedelt, dass er wohl seinem Kollegen im Büro versprochen hatte. Mit Höchstgeschwindigkeit und Dauereinsatz der Hupe hat sich unserer Fahrer den Weg zur nächsten Attraktion in Rekordzeit erkämpft. Jetzt kamen wieder unsere Abrisseintrittskarten zum Einsatz. Hier wird zuerst der perforierte Abschnitt abgerissen und dann stempelt die Kassenkraft, als hinge ihr Leben davon ab, wie verrückt auf die verbleibende Eintrittskarte ein. Ist wirklich lustig und überall in Peru zu beobachten. Kurz werden wir uns die Reste der Huaca Arco Iris gezeigt. Die Erklärungen des Guides dauern in der Regel 5 Minuten auf Spanisch, den Englischen Teil schafft er jetzt mit ganzen 2 Sätzen. Ich habe ja nicht viel Ahnung in Spanisch, werde aber das Gefühl nicht los, das uns eine Menge an Informationen hier verloren gehen. Ich muss auch gerade extremst auf Toilette und entziehe mich somit seinen weiteren Erklärungen. Als ich fertig bin ist die Gruppe auch schon wieder am Ausgang. Ich kann also nicht viel verpasst haben. Als nächstes fliegen wir zu einer der grössten Lehmziegelstädten der Welt - Chan Chan. Und hier war ich wirklich einmal überwältigt! Die Stadt ist 28 Quadratkilometer gross, bisher sind 20 Quadratkilometer freigelegt. Die Erklärungen des Guides bleiben spärlich, es reicht aber um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Gegen halb 5 sind wir dann auch schon am Museo de Chan Chan. Uns werden ein paar Ausstellungsgegenstände gezeigt - das war's. Obwohl das Museum durchaus mehr zu bieten hat und ich auch gern mehr Zeit dort verbracht hätte. Gegen 5 macht die Angestellte auch schon die Türen zu und wir quetschen uns erneut in den Minibus um den letzten Programmpunkt des Tages abzuhaken - Huanchaco. Dieser Strandort ist berühmt für die Caballito de Totora (kleine Schilfboote mit denen die Einheimischen seit Jahrtausenden im Pazifik fischen). Dort wo wir halten finden wir leider nur ein paar davon an die Kaimauer gelehnt und die Händler bauen auch bereits ihre Stände ab. Mario und ich hetzen den Strand entlang um vielleicht eins der Boote als beliebtes Fotomotiv festhalten zu können. Leider vergeblich!

Zufrieden und glücklich wie zwei Honigkuchenpferde fahren wir zurück, schliesslich haben wir heute eine ganze Menge gelernt und wiederum eine ganze Menge nicht gesehen. Worauf wir in diesem Affentempo auch gern verzichtet haben! Unsere Vermutungen haben sich nur bestätigt und wir werden so ein Touristenprogramm auf keinen Fall wieder mitmachen.

Trujillo

Sonntag, 23. September 2007

Piura & Chiclayo

Auf unserer Fahrt nach Piura verändert sich die Landschaft nach der Grenze wirklich schnell. Es wird wesentlich trockener und das Grün verschwindet immer mehr. Ungefähr 15 Minuten bevor wir Piura erreichen beginnt das die Stadt umschliessende Armenviertel. Ich komme mir vor wie in Namibia! Wir fahren an einfachsten Lehm- oder Strohhütten vorbei. Die Strasse ist immer wieder hunderte Meter lang vom Abfall gesäumt. Auf den festgetrettenen Staubwegen stehen Esel und Pferde an einzelne Hütten festgebunden. Da ich keine Strommasten sehe glaube ich nicht das es hier überhaupt Strom gibt. Mit Wasser versorgen sich die hier lebenden offensichtlich über Grundwasserbrunnen die vereinzelt zu sehen sind. Alles ist zerfallen oder im Begriff sich in Ruinen zu verwandeln. Im Stadtzentrum schwirren tausende von kleinen gelben Taxis oder dreirädrige Mofa-Rickschas auf den Strassen umher. Es scheint unmöglich lebend auf die andere Strassenseite zu gelangen. Es ist zwar etwas ungewohnt, aber wenn man einfach losläuft kommt man auch in einem Stück auf der anderen Seite an.

Wir kommen aus dem Busbahnhof heraus und binnen sekundenbruchteilen stürzen die Einheimischen auf uns ein. Kauf meine Kugelschreiber! Du brauchst doch dieses praktische Set Scheren! Meine süssen Teilchen sind die Besten - kauf! Hier ist mein Taxi, los gehts! Also treten wir die Flucht nach vorn an und verneinen alles dankend. Das Abenteuern der vergangenen Nacht noch im Genick und von den ersten Eindrücken hier geschockt empfinden wir Piura einfach nur als schrecklich und entschliessen uns für weitere 3 Stunden Busfahrt um nach Chiclayo zu kommen. Mittlerweile ist es um 9:00 und wir sind seit 12 Stunden unterwegs. Die richtige Busstation finden wir auch gleich und eine halbe Stunde später sitzen wir im wieder im Bus.

Das Stadtbild von Chiclayo ist dem Piuras leider ziemlich ähnlich. Allein das der Reiseverkehr in den Busstationen hinter grossen verschlossenen Toren abgewickelt wird und immer und überall bewaffnetes Wachpersonal steht vermittelt einen deutlichen Eindruck der vorherrschenden Gegensätze. In der Nähe der Busstation finden wir ein Internetcafe indem wir erstmal nach einem Hostal fahnden müssen. Das Hotel Royal direkt am zentralen Platz ist es dann geworden. "Royal" war dann leider nur ner Name, die Glanzzeiten der Herberge waren definitiv schon lange vorbei. Am interessantestens war der Holzverschlag im karg eingerichteten Zimmer der das Bad darstellte.

Eigentlich hundemüde aber von der ganzen Reiserei aufgekratzt gehen wir auf Erkundungstour durch die Stadt. Im Zentrum bietet sich teilweise ein ganz anderes Bild. Die Strassen sind sehr sauber und die Menschen uns gegenüber sehr aufgeschlossen. Nicht weit vom Hotel ist ein grosser Markt auf dem man von Schuhen, Obst, Fleisch, Schwarzkopien der neusten Kinofilme (wir haben übrigens in Baños den Simpson-Film gesehen, sehr witzig) und und und kaufen kann. Wirklich fast jeder grinst uns entgegen und fragt woher wir kommen. Auf unsere Antwort hin wird das Grinsen meist noch breiter, uns wird der nach oben gestreckte Daumen gezeigt oder wir kommen ins Gespräch. Marios Locken und mein Bart tragen auf jeden Fall zur allgemeinen Belustigung genug bei. Die gute Stimmung hilft uns die schlechte Erfahrung der Nacht schon wieder etwas zu vergessen. Völlig erschöpft falle ich irgendwann nach 20:00 Uhr ins Bett und beende meinen 36-stündigen Tag.

Freitag, 21. September 2007

Vertrauen ist gut, Misstrauen ist besser?

In Izhcayluma sind wir dann doch noch länger geblieben und so haben wir uns heute erst auf den Weg nach Peru gemacht.

Der Plan war von Vilcabamba mit dem Bus nach Loja und von dort nach Piura, in Peru, zu fahren. Das Ticket haben wir schlauerweise gleich am Nachmittag gekauft. Bei der Abfahrtszeit waren wir dann nicht mehr ganz so schlau und haben irgendwie 20:15 mit 20:50 verwechselt. Der Bus nach Loja war also schon lange abgefahren! Eine halbe Stunde nachdem wir an der Bushaltestelle waren sollte ein anderer Bus fahren, der aber normalerweise nicht mehr rechtzeitig in Loja ankommen würde. Zum Glück kam dieser ganze fünfzehn Minuen eher und unser Anschlussbus in Loja hatte etwas Verspätung. Es lief also soweit ganz gut. Mit den ersten Zusteigenden kam erstmal ein munteres Sitzplatz-Wechsel-Dich-Spiel in Gang, da die Nummern anscheinend doppelt vergeben wurden. Die Unglücklichen durften dann im Gang, neben dem Jungen der auf dem Boden schlief, stehen oder auf den zusätzlich gereichten und zwischen die Sitzreihen gequetschten Campingstühlen platznehmen. Gegen halb 3 in der Nacht kamen wir an eine geschlossene Schranke, von einer Grenze war hier noch weit und breit nichts zu sehen. Jetzt mussten alle Ausländer aus dem Bus steigen und umringt von Maschinengewehrbewaffneten Soldaten wurden unsere Passdaten von einem fleissigen Schreiber im Schein einer Strassenlaterne in ein Schulheft geschrieben. Ich werde wohl nie den Sinn dieser Aktion erfahren. Eine Stunde später waren wir dann an der richtigen Grenze und gut eineinhalb Stunden später, es war jetzt halb 6 und wir waren bereits 8 Stunden per Bus unterwegs, hatten alle Reisenden die nötigen Stempel und es konnte weiter gehen. Im Bus war es die ganze Zeit viel zu warm und der fehlende Schlaf liess uns endlich etwas einnicken.

Unsere Kameras hatten wir vorsorglich in der oberen Ablage festgemacht. Das sollte leider ein fataler Fehler sein! Ich glaube an der Grenze sind zwei weitere Typen eingestiegen, jedenfalls stand einer davon plötzlich während der weiteren Fahrt wieder im Gang. Etwas suspekt kam er mir vor und ich habe ab und an unsere Sachen in der Ablage überprüft um einfach zu zeigen, das wir nicht ganz dumm sind. Das hat aber wohl noch nicht ausgereicht. Ich wache wieder auf und plötzlich steht der Typ die ganze Zeit so gut wie neben mir. Sein krimineller Partner, von dem ich bis dahin immer noch nichts wusste, hat in der Zeit wohl schon fleissig die Taschen voll gemacht. Ich nicke wieder ein und werde gerade wach, als die Beiden plötzlich den Bus verlassen wollen. Ein Gefühl lässt mich noch einmal nach unseren Sachen sehen bevor es zu spät ist. Die Reissverschlüsse meiner Kameratasche sind alle offen und ich muss trotzdem noch reinfassen bevor ich wirklich realisiere, das die Kamera und beide Objektive weg sind. Mit etwas kraftloser Stimme teile ich dem noch dösenden Mario mit das Alles weg ist und stürze schreiend nach vorn um den Busfahrer vom Öffnen der Tür abzuhalten. Mit ein paar unschönen Worten in Deutsch fordere ich einen der beiden Diebe auf meine Sachen wieder heraus zu geben. Der Busfahrer zückt auch gleich mal vorsichtshalber den Schlagstock, wie ich aus dem Augenwinkel noch mitbekomme. Ich zerre an dem Typen herum bis er auf seinen Partner deutet der mir einen roten Rucksack entgegenhält. Als ich ihn öffne finde ich nicht nur meine komplette Kameraausrüstung inklusive Filter und zweiter Speicherkarte sondern auch noch meinen MP3-Player und die Sonnenbrille. Dazu auch noch die Videokamera von einem anderen Fahrgast. Mario ist ebenso vorn bei mir als hinten wieder Geschrei ertönt. Da versucht der Eine doch tatsächlich aus dem Fenster zu entkommen. Ich bin immer noch zu perplex um zu reagieren und Mario stürzt an mir vorbei um die zappelnden Beine noch zu erwischen. Nach einem mehr als beherzten Fausthieb ins Gemächt des Flüchtenden und dem energischen Zerren an seinem Bein gelingt es Mario ihn wieder in den Bus zu befördern. Während die Polizei gerufen wird regen sich die beiden Typen noch masslos auf und behaupten abwechselnd nichts gemacht zu haben. Einfach zwei richtige Arschlöcher!

Montag, 17. September 2007

Izhcayluma - das Paradies auf Erden in Equador

Geschafft! Nach 8 Stunden Busfahrt haben wir Vilcabamba, das Dorf der Hundertjährigen im Süden von Equador erreicht. Hier haben wir wahrscheinlich das schönste Hostal im ganzen Land gefunden. Wenn man durch Equador reist kommt man wahrscheinlich nicht daran vorbei hier einen Stopp einzulegen. Die Hosteria Izhcayluma, bedeutet in der alten Inkasprache "Zwei Hügel", wird von zwei deutschen Ex-Travelern geführt und erinnert etwas an das Paradies auf Erden. Klickt einfach mal auf den Link und schaut Euch die Bilder an! Wirklich einmalig und sehr schön!

Wir werden in den nächsten beiden Tagen das gute Essen, den Pool und die Hängematten ausgiebig geniessen und dann weiter über die Grenze nach Peru reisen.

Samstag, 15. September 2007

Getrennte Wege...

Heute haben wir es ruhig angehen lassen und unseren letzten Tag in Cuenca verbracht. Am Abend sind wir in eine Bar in der Altstadt um uns von Gommaar und Patricia zu verabschieden, da die Beiden ihre letzte Woche an der Küste verbringen wollen. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen aber leider einfach unterschiedliche Reisepläne. Danke nochmal Ihr Zwei - ich sag' nur Kujeflaj! (Ich habe es hoffentlich richtig geschrieben. Der Begriff steht für ein Kartenspiel das wir gern und oft gespielt haben und auf Deutsch soviel wie Kuhfladen heisst. Das sagt glaube ich alles!)

Freitag, 14. September 2007

Cajas National Park

...(7:15)...
...(pieppieppiep)...

Ach nein, muss der Weck-Alarm jetzt schon los gehen! Ja, denn um 8:00 Uhr treffen wir uns mit Gommaar, Patricia und deren Freund am Plaza Abdón Calderon. Deshalb schnell den Schlafsand aus den Augen gerieben und etwas fröstelnd die Klamotten angezogen. Im Hostalzimmer ist es um diese Uhrzeit nicht wirklich warm. Das Mauerwerk mit seinen gut einen Meter dicken Wänden erinnert eher an einen Bunker. Das Frühstück faellt mit 2 trockenen Semmeln aus unseren Vorräte wieder koeniglich aus. Egal!

Wir wollen in den Cajas National Park und das Wetter hebt meine Stimmung. Anscheinend haben wir uns für unseren Ausflug endlich mal wieder den richtigen Tag ausgesucht. Mit dem Bus geht es so weit wie möglich aus der Stadt raus, dann heisst es ein Taxi auftreiben, dass uns bis zur Lagune bringen soll. Von dort wollen wir unsere Wanderung beginnen. $15 Dollar sind uns für die Fahrt zuviel und wir greifen auf die bewährte Methode zurück und sprechen einen Pick-Up-Fahrer an. Für $12 fahren wir zu fünft mit. Mario, Gommaar, Patricia und ich auf der Ladefläche. Noch sind es warme 20 Grad. Schnell wird es auf der offenen Ladefläche wirklich frostig und wir ziehen alles an was wir dabei haben. Als wir die Lagune erreichen zeigt meine Uhr gerade noch 10 Grad an. Die gefühlte Temperatur während der Fahrt versuche ich möglichst schnell aus meinem Körper zu verdrängen. Schnell ist entschieden das wir auf den 4.200 Meter hohen Berg am Rand der Lagune und um diese zurück zum Ausgangspunkt wandern wollen. Die 300 Höhenmeter haben es ordentlich in sich den es geht lange Abschnitte fast senkrecht nach oben. Meine behandschuhten Hände versuchen Halt in dem langen Gras zu finden, welches hier den Hauptanteil der Vegetation darstellt. Der grosse Rucksack und der heftige Wind machen es nicht gerade einfacher. Aber wir schaffen es! Gegen 12:00 Uhr belohnen wir uns mit einer ausgedehnten Mahlzeit am Gipfel. Der Gedanke an den Abstieg über die gleiche Route lässt uns eine andere für den Abstieg wählen. Wie sich später herausstellt nicht unbedingt die beste Entscheidung des Tages. Nach diversen Rutschpartien abwärts stehen wir irgendwann am Rand und schauen einen ca. 4 Meter tiefen Kamin entlang in die Tiefe. Die Wände bieten nicht viele Tritte und Griffmöglichkeiten. Wir suchen uns die beste Route aus und der Reihe nach schaffen wir es alle.

Nach einem gemeinsamen Kaffee in der Stadt und dem letzten Marsch des Tages in unser Hostal falle ich fix und fertig, aber zufrieden, auf mein Bett.

Cajas National Park

Donnerstag, 13. September 2007

Cuenca

Mit unserem Hostal hatten wir diesmal nicht so viel Glueck. Obwohl es eine Empfehlung von einem deutschen Reisenden war. Na ja, Geschmaecker sind bekanntlich verschieden. Um das in den $5 enthaltene Fruehstueck (2 Croissants, Spiegelei, Kaffee) abzufassen ging es um 9:00 aus den Federn.

Heutiges Tagesprogramm - Cuenca entdecken! Das erste Ziel war das Museo de las Culturas Aborigenes. Das Museum zeigt ueber 8.000 Fundstuecke aus einer anfaenglich privaten Sammlung und veranschaulicht die Entwicklungsstufen der verschiedenen Indianerstaemme Equadors in den letzten 15.000 Jahren. So findet man hier neben unzaehligen primitiven Musikinstrumenten, Werkzeugen und Schmuckgegenstaenden auch einen echten Schrumpfkopf. Die Zeitreise war wirklich interessant und einen Besuch kann ich nur empfehlen.

Das Museo del Sombrero de Paja Toquilla, ebenfalls in der Calla Larga, haben wir als naechstes besucht um uns die Produktion des Panamahuts anzuschauen. Arbeiterinnen aus Cuenca kaufen Palmenwedel einer bestimmten Art und Qualitaet an der Kueste. Diese werden von ihnen anschliessend gekocht und getrocknet. Die Dicke der einzelnen von einander getrennten Fasern entscheidet ueber die Qualitaet der Huete. Die Herstellung eines Huts kann also einen Tag dauern oder auch 3-4 Monate in Anspruch nehmen. Die Frauen verkaufen die fast fertigen Huete an die Werkstatt. Dort erhaltene sie in einer Maschine mit Hilfe von Wasserdampf und Druck die unterschiedlichsten Formen. Die Preise reichen hier von $15 fuer das einfachste Modell bis zu $500 fuer sehr fein gearbeitete Huete. Die kleine Werkstatt ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Wer diese durch die Hintertuer verlaesst entdeckt ein Café in dem echter equadorianischer Kaffee angeboten wird. Ausserdem wird man mit einem schoenen Blick ueber die Stadt belohnt und man kann direkt von der Couch aus Kolibris beobachten.

Im Café haben wir den fast echten Bruce Willis dann zum dritten Mal getroffen. Hier erfuhren wir auch das er Kanadier ist und somit dem Original einfach nur verdammt aehnlich sieht. Einen anderen "alten Bekannten" aus Baños haben wir ebenso hier zum x-ten Mal gesehen und er ist seit gestern auch in unserem Hostal. Man kommt sich direkt verfolgt vor. Unglaublich, Ecuador ist ja nun wirklich gross genug und trotzdem sieht man den Einen oder Anderen mehrmals auf seiner Reise wieder.

Am Abend waren wir auf Empfehlung von Gommaar und Patricia in einem columbianischen Restaurant. Das Essen war wieder sehr lecker, leider entsprechen die Portionen oft nur den bei uns bekannten Kinderportionen. Aber man soll ja eh' nicht mit vollem Bauch schlafen gehen! ;-)

Cuenca - Panamahut Manufaktur

Alausi und die Teufelsnase

Wir waren gestern ja nur in Riobamba gewesen, da es dort ab 14:00 die Tickets fuer die Zugfahrt von Riobamba nach Alausi gibt. Wir standen auch um 15:00 am Schalter, der leider gar nicht offen war. Andere Touris (der Mann sah uebrigens aus wie Bruce Willis) klaerten uns dann auf, das der Ticketverkauf heute ausnahmsweise bereits von 9:00 bis 10:00 gelaufen sei. Es gibt fuer die Strecke in Riobamba auch nur 40 Tickets zu kaufen. Die restlichen 30 werden in Alausi verkauft. So wollten wir heute ganz clever und die ersten in Alausi am Bahnhof sein. Nach einer nur 4-stuendigen Nacht ging es also um 5:00 gleich wieder raus aus den Federn und mit Sack und Pack zum Busbahnhof. Die zweistuendige Busfahrt war trotz der unchristlichen Zeit sehr interessant. Und wir waren ja nicht die einzigen, die schon auf den Beinen waren. Der ganze Bus war randvoll mit Einheimischen. Die Fahrt ging durch wunderbare Landschaften inklusive Sonnenaufgang und entlang angsteinfloessender Abgruende. Klingt spektakulaer und das ist es auch wenn der Bus mehr auf der Gegenspur faehrt als auf der eigentlichen und sekundenbruchteile nach dem Einscheren der naechste Bus oder Lkw an uns vorbei rauscht. Gommaar hat auch immer sehr angestrengt vorn aus der grossen Windschutzscheibe geschaut. Ich sass leider hinter ihm, aber ich glaube seine Augen waren fast genauso gross wie die Aussicht nach vorn.

In Alausi lief uns dann alles mehr als aus dem Ruder. Kurz nach 8:00 Uhr waren wir am Schalter, wo ab um 9:00 die Tickets verkauft werden sollten. Wir sitzen gerade gemuetlich davor und fruehstuecken endlich als wir erfahren das heute wohl kein Zug kommen wird. Vielleicht aber ein Privatzug. Die Spekulationen bezueglich der Kosten fuer das Ticket mit diesem Zug haben die Geruechtekueche dann geflutet. Die Preisangaben von Einheimischen und anderen Touristen mit anderen Informationen reichten von $15 - $50. Die Wartezeit bis um halb 10 haben wir bei bestem Sonnenschein und einem kuehlen Bier erneut mit Kartenspielen verkuerzt. Als der Privatzug, der ploetzlich gar kein Zug war sondern ein umgebauter Reisebus auf Schienen, kam und der Preis mit $18 feststand waren wir auf jeden Fall nicht mit dabei. Keiner von uns war bereit diesen Preis fuer eine Strecke von zwei Kilometern zu bezahlen. So sind wir noch etwas durch den Ort gelaufen und haben die Idee einen Einheimischen mit Pick-Up anzusprechen um uns auf einen der Berggipfel zu fahren in die Tat umgesetzt. Die Aussicht war mehr als genial und wir waren mehr als entschaedigt.

Um 14:00 Uhr bestiegen wir dann unseren Bus nach Cuenca. Was wir alle nicht wussten, am Steuer sass schon wieder ein neuer Michael Schumacher. Ich denke ja, es war eigentlich eine Fahrt fuer den Elchtest und wir waren zufaelligerweise halt auch an Board. Unglaublich das ein Reisebus solche Geschwindigkeiten in einer Kurve uebersteht. Die Karosserie hat aber jedesmal auch deutlich hoerbar protestiert. Leider sass der Fahrer nicht bei uns im hinteren Teil, sonst haette er es sicherlich auch gehoert. Keine Ahnung wieso wir nicht in einer der unzaehligen Schluchten gelandet sind. Nach 4 Stunden durften wir am Ziel erleichtert aussteigen.

Alausi

Mittwoch, 12. September 2007

Riobamba

Heute haben wir uns endlich aus Baños verabschiedet. Nach 16 Naechten war es vom Gefuehl her fast wie ein Auszug und nicht einfach nur weiterziehen. Zusammen mit Gommaar und Patricia sind wir nach 2-stuendiger Busfahrt in Riobamba angekommen. Mein erster Eindruck - kein Ort an dem ich lange bleiben moechte. Dies hat sich beim spaeteren Erkunden der Stadt dann auch bestaetigt. Unsere Unterkunft, das Hotel Imperial, war wahrscheinlich aus den 70er Jahren und das Gemeinschaftsbad auf unserer Etage wurde definitiv seither auch nicht mehr geputzt. Als ich dann nach ein paar Runden Kartenspielen und zwei Flaschen Wein gegen 0:00 ins Bett gekrochen bin hat sich auch sofort so ein merkwuerdiges Jucken auf dem ganzen Koerper eingestellt. War aber wohl eher so eine Kopfsache, sag ich jetzt einfach mal.

Die groesseren Staedte aehneln sich alle sehr. Es gibt einen oder mehrere Stadtparks und oft gut erhaltene und gepflegte Kirchen oder Kathedralen. Die anderen Gebauede sind ueberwiegend stark zerfallen und man sieht das fehlende Geld und das der Zahn der Zeit an ihnen nagt. Leider wurde das Stadtbild zusaetzlich verschandelt indem direkt neben die ansehnlichen und interessanten Gebaeude irgendwelche architektonischen Graeueltaten aus den 70ern gesetzt wurden.

Fast unglaublich, aber wir waren heute Abend zum ersten Mal seit 11 Wochen in einem Restaurant, dass den Namen auf jeden Fall auch verdient hat. Fuer Mario gab's Filet Mignon und ich hab' mir ein wirklich gutes Rindergulasch gegoennt. Ihr seht, wir beherzigen Eure Kommentare. Anscheinend waren wir zwei direkt etwas aufgeregt, wegen dem ersten "richtigen Essen" seit einer halben Ewigkeit. Gommaar und Patricia meinten auf jeden Fall, man merkt uns an, dass wir laenger in keinem Restaurant mehr waren. Es war ein wirklich lustiger Abend mit den Beiden. Als wir dann auf der Rechnung sahen das unsere Flasche Chilenischer Rotwein $ 15 gekostet hat, hat ploetzlich keiner mehr gelacht! Na ja, ganz so schlimm war's nicht. Aber man ist erstaunt, wenn das wirklich gute Essen halt nur $ 4 kostet. In meinen Augen stimmt da das Verhaeltnis nicht so ganz.

Samstag, 8. September 2007

I want to ride my bicycle

Warum sind wir eigentlich schon so lang in Baños?!

Genau! Die Fahrradtour nach Puyo stand noch aus. Nachdem gestern Traumwetter war, wollten wir es heute wissen. Bei bewoelktem Himmel ging es (fuer uns) recht zeitig um 11:30 auf die Drahtesel und entlang der Strasse der Wasserfaelle. Von den 60 Kilometern koennen wir leider nur 20 Kilometer abhaken. Wir haben gerade gemuetlich mitten im Wald und direkt gegenueber von einem Wasserfall gegessen als es leider anfaengt zu regnen. In dem kleinen Huetten-Café trafen wir Patricia und Gommaar aus Gent (Belgien) getroffen. Zusammen haben wir kurzerhand einen kleinen Transporter "gechartert" und sind zurueck gefahren. Da keiner von uns dringend irgendwo hin musste, haben wir uns noch im Stadtpark gemuetlich unterhalten und ein paar der leckeren Fruechte vom Markt verputzt.

Freitag, 7. September 2007

Aehm, hatte ich in meinem letzten Post geschrieben, dass wir am Montag aus Baños verschwinden? Okay, da war ich wohl doch etwas voreilig. Wir sind naemlich immer noch hier.

Und endlich - nach fast zwei Wochen war heute perfektes Wetter um ordentlich was zu unternehmen. Nur komme ich in letzter Zeit recht langsam aus dem Bett, mit Terminen und so ist ja auch nicht viel. Also gab´s Fruehstueck wieder einmal gegen 11:00. Mein absoluter Favorit sind z.Z. Haferflocken. Keine Ahnung warum, einfach lecker. Dazu noch ein Liter Milch und das kostet uns dann sparsame 0,70 Dollar fuer zwei Personen. Keine Ahnung ob man noch billiger fruehstuecken kann, ich muss es aber auch nicht ausprobieren. Aeltere Semester gehen ja auch gern mal ein Stueck Kuchen essen und geniessen dazu einen leckeren Kaffee - wir gehoeren seit letzter Woche auf jeden Fall auch dazu. Ich glaube, wir waren jeden Tag in unserem "Stammcafé".

Ok, was gibt es noch Neues ausser Essen und Wetter? Ach ja, heute ging´s nochmal auf einen schoenen Rundtrip in die Berge um Baños. Dabei sind wir unter 3m hohen Bananenpflanzen gewandert und zur Abwechslung aber auch unter nur 1m hohen Plantagenstraeuchern entlang gekrochen. Man bleibt gelenkig!

Samstag, 1. September 2007

Lazy Dayz in Baños

Wow, schon wieder eine Woche rum. Was soll ich sagen, viel gemacht haben wir nicht obwohl man hier eigentlich mehr als genug machen koennte. Canyoning, Rafting, mit dem Bike auf 60km die "Strasse der Wasserfaelle" entlang fahren, Wandern und und und... Nicht das wir unmotiviert waren, das klingt so negativ. Ich moechte es mal lieber auf das unbestaendige Wetter schieben! Auf einer 2h-Tour mit geliehenen Quads ging es mal rauf in die Berge um einen Blick auf den aktiven Vulkan Tungurahua zu werfen. Die Stadt Banos liegt direkt am Fuss des 5.000ers, dessen letzter Ausbruch erst im vergangenen Oktober war. Wir sind gleich am zweiten Tag Augenzeugen von einer recht groessen Staubwolke gewesen. Leider hat es die letzten vier Tage entweder im 10Minuten-Rhythmus oder einfach den ganzen Tag durchweg geregnet. So beschraenken sich die Aktivitaeten, selbst in einer touristischen Hochburg wie Baños, auf die schoenen und alltaeglichen Dinge wie fernsehen, lesen, Kamera putzen oder einfach mal schlafen. Unser sehr gutes und guenstiges Hostal Princessa Maria ($ 5 p.P.) macht es einem da auch sehr einfach. Na ja, war auch mal wieder ganz schoen. Aber es reicht auf jeden Fall und wir werden am Montag weiterziehen, Riobamba und den Vulkan Chimborazo haben wir als naechstes Ziel.