Sonntag, 11. November 2007

Streifzüge in Santiago

Nach einer erholsamen Nacht & einem guten Frühstück mache ich mich auf den Weg ins Stadtzentrum von Santiago. Da meine Unterkunft etwas ausserhalb liegt brauche ich eine gute Stunde und dann verschwinde ich im Trubel der Grossstadt. Obwohl hier 6 Millionen Menschen leben wirkt das Strassenleben sehr locker. Keine ständig hupenden Taxifahrer wie in Equador und Peru. Keine fliegenden Händler die einem alles mögliche verkaufen wollen. Es ist alles sehr westlich. Und sehr sauber. In den Einkaufsmeilen findet man grosse Malls und Geschäfte nur zu gut bekannter Fast-Food-Ketten. Von den Gebäudefronten rieselt leise entspannte Musik aus den Lautsprechern und auf die Passanten.

Der Fischmarkt mit seinen vielen kleinen Ständen und Restaurants in der Nähe des Plaza de Armas ist eine kleine Attraktion. Es gibt eine riesige Auswahl an Fischen und Meeresfrüchten zu bestaunen. Vieles davon habe ich noch nie im Leben gesehen. Manches Tier ist halb so gross wie ich und wiegt wahrscheinlich auch die Hälfte von mir.

Endlich gibt es auch ein paar gute Geschäfte um ein paar neue Trekkingschuhe zu finden. Auf dem Rückweg decke ich mich mit Lebensmitteln ein um endlich einmal wieder selbst zu kochen. Es gibt Suppe. Das Hühnchenfleisch sieht zwar bereits verdächtig aus, denke ich, andererseits habe ich mit Sicherheit schon Fleisch mit einer viel höheren Bedenklichkeitsstufe auf der bisherigen Reise gegessen. Am Abend schmeckt es und vom Magen kommen auch keine beängstigenden Rückmeldungen.

Scott ist ein sehr hilfreicher Hostelbetreiber, wenn auch ein bischen merkwürdig. Seine Gäste dürfen z.B. nicht abwaschen. Da will ich mich bestimmt nicht drüber beschweren. Das es im ganzen Haus aber kein Spülmittel gibt und er den Abwasch mit einem Schwamm aus grauer Vorzeit erledigt wirkt etwas suspekt. Am besten einfach keine Gedanken darüber verschwenden. Er ist auf jeden Fall ein sehr naturliebender Bursche und versucht die Verschmutzung durch den Menschen auf ein Minimum zu beschränken. Ein Auto hat er aber auch im Hinterhof stehen.

Später sitzen alle über Karten und Reiseführer gebäugt am Küchentisch um eine gute Route für die geplante Zeit auszuarbeiten. Ein guter aber billiger Rotwein fehlt natürlich auch nicht.

Santiago de Chile

Keine Kommentare: